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Verhandlungsverfahren | 05/2019

Neubau Hallenbad Essen Borbeck, Gernamiastr

Zuschlag

geising + böker

Architektur

Erläuterungstext

1. Erläuterungsbericht

Auf der Fläche der ehemaligen Sportanlage in der Germaniastraße in Essen-Borbeck wird ein neues Mehrgenerationenquartier entstehen: Es sind ein Wohngebiet und der Neubau eines Hallenbades geplant. Dieser soll als Ersatz für das über 50 Jahre alte Bad in der Vinckestraße dienen und den Mittelpunkt des neuen Quartiers – samt Vorplatz und einem gastronomischen Angebot- bilden.
Das Baufeld für das geplante Bad beträgt rund 6.000 m². Momentan befindet sich auf dem
Grundstück eine Turnhalle, die vor Baubeginn des Neubaus abgebrochen werden soll.
Im Rahmen der Vorentwurfsplanung werden drei Nutzungsvarianten untersucht:

Variante 1: Schwimmbad mit Sportbecken und Sportzentrum
Variante 2: Schwimmbad mit Sport- und Lehrschwimmbecken und Sportzentrum
Variante 3: Schwimmbad mit Sport- und Lehrschwimmbecken, Sportzentrum und Turnhalle


1.1. Städtebauliches Konzept

Das Hallenbad wird im östlichen Bereich des neu geplanten Quartiers liegen und grenzt an ein bestehendes Wohngebiet mit kleinteiliger, maximal zweigeschossiger Bebauung an.

Die Erschließung erfolgt für den Fußgänger-, Fahrrad- und PKW-Verkehr über die Germaniastraße.
Im vorderen Grundstücksbereich ist ein Parkplatz mit – je nach Variante – 45 bzw. 50 PKW-Stellplätzen vorgesehen (30% Reduzierung gegenüber der StellplatzVO der Stadt Essen).
Eingangsbereich und die große transparente Glasfront der Schwimmhalle sind Richtung Westen auf die zukünftige Wohnbebauung ausgerichtet.

Die Materialwahl unterstützt die Entwurfsidee eines schwebenden Gebäuderiegels: Der Baukörper wird mit einem Sockelgeschoss (Badbereich) aus dunklem Klinker versehen und der darüber liegende horizontale Riegel (Sportzentrum) ist hell abgesetzt.
Unterbrochen wird der Riegel nur durch die vertikalen Erschließungselemente.

Die Zufahrt zum Betriebshof und zum Personaleingang erfolgt über den Parkplatz östlich des Gebäudes.

Alle Bereiche des Bades sind barrierefrei auf der Erdgeschossebene zu erreichen.
Das Sport- und Gesundheitszentrum sowie die Gymnastikhalle (Variante 3) werden im
Obergeschoss angeordnet.
Der Besucher betritt das Gebäude ebenerdig vom Vorplatz und hat von der Eingangshalle aus bereits einen guten Blick in die Badehalle.
Angrenzend an die Eingangshalle schließt eine externe Gastronomie mit Außenbewirtung in Richtung Quartiersplatz (Westen) an. Das gastronomische Angebot kann auch von externen Besuchern genutzt werden.
Die Anlieferung erfolgt über den Vorplatz und die Eingangshalle.

Besucher des Sport- und Gesundheitszentrums gelangen schon vor dem Eingangsdrehkreuz des Badbereichs über ein Treppenhaus - oder barrierefrei mit einem Aufzug - in das Obergeschoss.
Die Hallenbadgäste gelangen nach Lösen des Tickets und Passieren des Drehkreuzes in
den östlich an die Eingangshalle anschließenden Gebäudeteil. Hier befinden sich direkt die Umkleidebereiche (Sammel- und Einzelumkleiden).
Von den Umkleiden erreichen die Gäste den Barfußgang, der als zentraler
Verteiler dient. Von hier aus werden über die vorgeschalteten sanitären Anlagen die Sportschwimmhalle (25 m-Becken mit sechs Bahnen und Sprunganlage mit 1 m-Brett/ 3 m-Sprungplattform, WT 1,80 bis 3,80 m, Teilhubboden) sowie die Lehrschwimmbeckenhalle (mit Vollhubboden WT 0-180 cm - Variante 2 und 3) erschlossen. Die beiden Schwimmhallen sind durch eine Glaswand mit Verbindungstür voneinander getrennt. So bleibt die visuelle Verbindung bestehen, während die Bereiche akustisch voneinander getrennt werden können.
Die Geräteräume befinden sich unmittelbar an die Becken angrenzend.

Die Schwimmaufsicht wird zwischen Sport- und Lehrschwimmbecken-
halle platziert, wodurch ein gleichzeitiger Einblick in beide Hallen möglich ist. Von der Schwimmaufsicht gelangt man auf direktem Weg zu den Personalräumen und dem Nebeneingang.
Dieser ist als Zugang zu Personalräumen und Verwaltung auf der Ostseite des Gebäudes angeordnet.

Gäste des Sport- und Gesundheitszentrums nutzen die separaten Umkleiden und Sanitär-
räume im Obergeschoss. Von hier aus können die unterschiedlichen Geräte- und Kursräume besucht werden.
Ebenfalls im Obergeschoss befinden sich in Variante 3 die Gymnastikhalle und der Kraftraum mit nochmals separaten Umkleiden und Sanitärräumen.
Über eine Verbindungstür kann dieser Bereich vom Sportzentrum erreicht werden. Alternativ ist
auch der Zugang über das Treppenhaus des Nebeneinganges möglich.

Der Betriebshof, der hinter dem Umkleidetrakt liegt, wird über ein Tor von der Zufahrt zum Park-
platz erreicht. Er dient der Versorgung des Schwimmbades sowie als Zugang zum Personaleingang. Somit ist eine kreuzungsfreie Anlieferung gegeben und der technische Betrieb kann störungsfrei abgewickelt werden. In diesem Bereich liegt auch der Montageschacht für die Anlieferung der technischen Betriebsmittel. Über das Treppenhaus kann die Technik (BHKW und Elektroräume) zentral erreicht werden. Im Kellergeschoss befinden sich auch die Betriebsräume und die Lagerflächen für Chemikalien. Die Badewassertechnik (Filteranlagen, Schwallwasserbehälter, Pumpen, Dosiertechnik) liegt in den Räumen unter den Beckenebenen und dem Eingang.

Die Lüftungszentrale ist bei der Variante 3 ebenfalls im KG im Bereich unter den Um-
Kleiden angeordnet. In den Varianten 1 und 2 wird die Lüftungszentrale im Obergeschoss anstelle der Gymnastikhalle positioniert.

1.3 Gestalterisches Konzept Gebäude

Grundidee der Gestaltung ist eine zurückhaltende und schlichte Formsprache des Gebäudes. Die einzelnen Hallenbereiche sollen von außen ablesbar sein und sind in gestaffelte Kuben untergliedert.
Für die Außenfassade ist eine Kombination aus drei Materialien – Glas, Klinkermauerwerk und
helle Aluminium-Platten (alternativ auch Putz) - vorgesehen.
Durch die großzügigen Verglasungen nach Westen hin ergibt sich ein fließender Übergang zwischen innen und außen.


1.4 Konzept Außenanlagen
1.4.1 Gestaltungskonzept der Freianlagen

Der Vorplatz wird als Entree des Hallenbades in hoher gestalterischer Qualität ausgebildet:
Es entsteht eine großzügige gepflasterte Fläche mit Sitzgelegenheiten (auch für die Außengastronomie), Boulefeldern und Bepflanzungen, die ständigen Aufenthaltsraum für sowohl die Gäste des Hallenbades als auch die Bewohner des neuen Quartiers bietet.
Der südliche Bereich des neuen Hallenbades wird Pflanzfläche.

Angrenzend an den Vorplatz im Westen werden ca. 70 Fahrradstellplätze neu errichtet.
Der östlich angrenzende Parkplatz wird gepflastert und mit 45 bzw. 50 Parkplätzen (ein-
schließlich Personalparkplätzen) ausgestattet.
Der Wirtschaftshof wird durch eine Einzäunung und eine Toranlage gesichert.
In allen Varianten wird an der Germaniastraße eine Bushaltebucht für den Schülertransport
vorgesehen.

1.4.2 Bepflanzungskonzept

Die Auswahl der Pflanzen orientiert sich weitgehend an der vorhandenen Vegetation des Stadt-
raumes.
Soweit möglich, werden vorhandene Bäume erhalten und während der Bauphase geschützt.
Für gefällte Bäume werden Ersatzpflanzungen auf dem Gelände vorgenommen.