Brandenburgischer Baukulturpreis 2019

Ein Beitrag zur Baukultur erfolgte bei diesem Projekt auf mehreren Ebenen. Zum einen ist insbesondere hervorzuheben, dieses fast schon aufgegebene Karree nicht nur zu revitalisieren, sondern ein großes Augenmerk auf Authentizität, Form- und Materialgerechtigkeit zu legen. Außergewöhnlich dabei ist v.a. die Prozesshaftigkeit der Entstehung, der eine sehr intensive Auseinandersetzung mit dem hochkomplexen und heterogenen Bestand einerseits und dem beständigen Ringen zwischen Bauherr, Denkmalpflege und Architekten andererseits zugrunde lag - ein Prozess, dem auch während des Bauens Raum gelassen wurde. Umgesetzt wurde das Konzept fast ausschließlich mit lokalen Handwerksbetrieben, die mittels traditioneller Techniken einen entscheidenden Beitrag zur erreichten Qualität leisteten.
Das Ensemble von Otto Peter liegt im Frankfurter Westen im unmittelbaren Umfeld der denkmalgeschützten 20er-Jahre-Siedlungen wie der Gartenstadt Paulinenhof, der ehemaligen Hindenburgschule und der Nuhnenkaserne. In diesem Kontext, der zu einem großen Teil ebenfalls qualitativ saniert wurde bzw. wird ist das "Deutsche Heim" einzuordnen - insofern ist es städtebauliche wie gesellschaftliche Verantwortung und Verpflichtung zugleich, die in den 20er Jahren gedachten Qualitäten wieder herauszuarbeiten und zu vertiefen. Mit der Art der Sanierung wurde dem Quartier Stadtbild prägende Identität zurückgegeben, seine Prozesshaftigkeit und dabei erreichte Qualität kann Projekten ähnlicher Art als Leitbild dienen.