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Award / Auszeichnung | 07/2019

Beispielhaftes Bauen Landkreis Karlsruhe 2013-2019

Wohngemeinschaft, Außenwohngruppe der Lebenshilfe

DE-76694 Forst, Sudetenstraße 22

Auszeichnung

Jöllenbeck & Wolf Architekten BDA

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2017

Projektbeschreibung

Darin liegt ein großer Wert: eingebunden zu sein in ein gewachsenes Wohnumfeld. Die Gruppe von Mitbewohnern schafft Sicherheit. Diese Werte sind für die Bewohner dieses besonderen Hauses von großer Bedeutung – sie aufzunehmen und zu steigern war Ziel unserer Gestaltung des Hauses, nach innen wie nach außen.

Nach außen:
Höhe und Ausrichtung reiht sich in die geordnete Abfolge der Häuser der Umgebung. Ein einfaches Satteldach schützt das Haus.

Nach innen:
Eine großzügige Diele mit Abstellflächen und dem angrenzenden flexibel nutzbaren Wohn-Ess-Bereich mit offener Küche schafft den Bewohnern den Raum, den ihre Gemeinschaft braucht. Der Garten ist von hier unmittelbar zugänglich und Teil des Gemeinschaftsraums – Terrassen erweitern die Wohnfläche in der warmen Jahreszeit.
Gemeinschaft gelingt aber immer dann am besten, wenn jeder Einzelne auch seinen eigenen Raum findet: Acht Zimmer geben die Möglichkeit des Rückzugs. Gut möblierbar geschnitten sind sie auch mit dem Rollstuhl nutzbar, ebenso wie die drei barrierefreien Bäder.
Konstruktiv ein einfaches monolithisches Haus, massive Ziegelwände und mineralischer Putz schützen vor Wärme und Hitze. Das Gebäude kommt ohne Kunststoffe für Dämmungen aus. Holzoberflächen, unter anderem der Fenster ergänzen die Materialauswahl und schaffen eine hochwertige Haptik.
Alles sehr einfach und doch ein bisschen überraschend: Die Ziegelputzfassade hat eine kräftige Struktur – mit dem Besen aufgebracht – und Farbe. Sie wird belebt von strahlend weißen Fenstereinfassungen. Ganz funktional, nehmen sie die Jalousien, deren Führungsschienen und die Öffnung für die Be- und Entlüftungsanlage auf. Sie sind alle gleich, nur der Wechsel der unterschiedlich breiten Umfassungen erzeugen ein heiteres Spiel.
Das Haus ist Teil seiner Nachbarschaft und bleibt doch ein selbstbewusstes und besonderes Individuum – so wie seine Bewohner.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Gebäude der Wohngemeinschaft fügt sich in Maßstab und Lage präzise in die Umgebung ein. Die (für ein Wohngebiet) etwas ungewöhnliche Fassadengestaltung macht neugierig und zeigt einfache, aber gut gelöste Details aus Stahlblech und Putz. Etwas getrübt wird der Gesamteindruck durch die Dachlandschaft mit Liftüberfahrt und seitlicher Dachkante sowie die Außenanlagen, die in Teilen nicht ganz zum Haus passen und noch etwas Liebe missen lassen. Beispielhaft ist hier aber, auch unter ökonomischen Zwängen einen würdigen, ansprechenden Wohnraum zu schaffen, der im Inneren gut zu erleben ist. Die (wenigen) verschiedenen Materialien sind harmonisch aufeinander abgestimmt.