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Award / Auszeichnung | 07/2019

Beispielhaftes Bauen Landkreis Karlsruhe 2013-2019

Architekturbüro LaCroix _ green cubicle

DE-76297 Stutensee-Spöck, Reitteilstraße 8

Auszeichnung

Nicole LaCroix I lacroix architekten

Architektur

Daniel Vieser . Architekturfotografie

Fotografie

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Büro-, Verwaltungsbauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2017

Projektbeschreibung

Das Baugrundstück liegt in einem inhomogenen Mischgebiet, in dem alle Dachformen zugelassen sind. Die Erschließung erfolgt über eine stark frequentierte Straße im Süden. Somit war der Entwurfsgedanke, sich maximal zur Umgebungsbebauung auf der Ost- und Westseite, sowie zur Straße auf der Südseite hin abzuschotten, nach Vorbild des amerikanischen Cubicle in einem Großraumbüro. Entstanden ist ein monolithischer Sichtbetonkubus, der an zwei Seiten komplett geschlossen ist und auf der Eingangsseite lediglich durch das Eingangselement, eine schwarze Metallröhre, durchdrungen wird. Trotz dieser introvertierten Bauweise, entstanden helle Räume, die neben der Nordverglasung zum Garten hin über einen Innenhof sowie ein Oberlicht belichtet werden.

Die Erscheinung des Baukörpers ist auf wenige Materialien reduziert. Neben den Sichtbetonwänden und den schwarzen Alublechen ist der Betonboden prägend, der die Farben der beiden Elemente, Hauptkubus und Röhre, aufnimmt und abzeichnet. Die komplette Technik ist nicht sichtbar in die Akustikdecke integriert. Über Schattenfugen wird der Raum belichtet, belüftet und klimatisiert.
Das Bürogebäude funktioniert nahezu autark, da die Erdwärmepumpe über eine PV-Anlage betrieben wird, die gleichzeitig Strom für den Bürobetrieb und den Elektro-Smart für Baustellenbesuche produziert. Die Regelung der einzelnen Komponenten wie Licht, Heizung, Klima, etc. erfolgt über KNX.

Im Erdgeschoss gelangt man barrierefrei über den Eingangsbereich in den Besprechungsraum, der sich zum Garten hin öffnet. Im westlichen Gebäudeteil liegen die funktionalen Räume, wie WCs und Teeküche, sowie ein Pausenraum, der auch als zweiter Besprechungsraum genutzt werden kann. Der L-förmige Arbeitsraum befindet sich im östlichen Gebäudeteil und schließt an zwei Seiten an den Innenhof an. Dieser ist mit einem Olivenbaum bepflanzt und schafft durch seine ruhige Ausstrahlung eine entspannte Atmosphäre im Arbeitsbereich.

Die Betonaußenwände wurden in gedämmter Sandwich-Bauweise vorproduziert und vor Ort mit Ortbeton ausgegossen. Das größte Element hat eine Länge von 8 Metern. Die Glasscheibe zum Garten hin hat eine Länge von 7 Metern und eine Höhe von 3 Metern. Die gesamte Verglasung ist rahmenlos und lediglich in die gedämmten Aussparungen der Betonwände eingeschoben. Die Fensterflügel wurden vollflächig mit Glas beklebt, wodurch die Fensterfront eine durchgängige Optik erhält.

Im Untergeschoss des Gebäudes befinden sich die Technikräume, das Archiv, sowie der Plotterraum und der Modellbaubereich.
Der Garten sowie die Parkflächen bestehen Großteils aus Rasenflächen. Eine schwarze Schotterfläche führt die Röhre im Außenbereich optisch fort und mündet in einem Pflanzstreifen aus Bambus.

Beurteilung durch das Preisgericht

Ein durchgängig präzise gestaltetes Stück Architektur, das vom kleinsten Detail bis zur Gesamtstruktur keine planerische und ökonomische Mühe scheut. Eine fast autarke Energieversorgung und der kleine Innenhof mit Olivenbaum runden das Objekt ab. Die Räume fließen ineinander und sind mit einem bis ins Detail durchgängigen Möbel-Konzept ausgestattet. Die stark geschlossene Straßen-Fassade zelebriert eine gewollte Distanzierung, wodurch das Gebäude leider den Bezug zum Wohngebiet verliert. Beispielhaft ist dennoch das auf den Punkt gebrachte Architekturerlebnis im Inneren.