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Award / Auszeichnung (auch für Studenten) | 09/2019

Heinze Architekten AWARD 2019

Neubau Universitäre Altersmedizin FELIX PLATTER

CH-4055 Basel, Burgfelderstrasse 101

Sieger "Sonderpreis BIM"

wörner traxler richter

Architektur

Holzer Kobler Architekturen

Architektur

BAM Swiss AG

Bauherren

BAM Deutschland AG

Bauherren

Marti Generalunternehmung AG

Bauunternehmen

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Gesundheitswesen

  • Projektgröße:

    49.500m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 10/2015
    Fertigstellung: 03/2019

Projektbeschreibung

Das auf den Schwerpunkt stationäre und ambulante Altersmedizin ausgerichtete Haus ist 2019 mit etwa 22.500 Quadratmeter Nutzfläche in Betrieb gegangen. Das Projektvolumen beträgt etwa 240 Millionen CHF. Projektierung und Realisierung des Neubaus erfolgen unter Anwendung von building information modeling (BIM).

Für den Neubau hatte das per 2012 aus der Kantonsverwaltung ausgegliederte Felix Platter-Spital einen Gesamtleistungswettbewerb ausgeschrieben. Der Gesamtleistungswettbewerb war in zwei Stufen gegliedert. Die erste anonyme Stufe bildete ein im Frühjahr 2013 offen ausgeschriebener, anonymer Projektwettbewerb. Die zweite, nicht anonyme Stufe startete im Dezember 2013 und endete Ende 2014 mit der Prämierung des Siegerprojektes «HandinHand». «HandinHand» vermochte die Jury auf Grund einer subtilen städtebaulichen Haltung, einer effizienten Organisation, der Flexibilität der Raumstrukturen sowie der geforderten Wirtschaftlichkeit in Erstellung und in Betrieb zu überzeugen.

Verfasser des Projektes war die Arbeitsgemeinschaft «ARGE HandinHand» (BAM Swiss AG, Basel / BAM Deutschland AG, Stuttgart / Marti Generalunternehmung AG, Bern und wörner traxler richter, Frankfurt am Main (D) mit Holzer Kobler Architekturen, Zürich), die den Neubau des Spitals geplant und realisiert hat.

Der fünfgeschossig Bau orientiert sich in seiner Gestalt, seiner Höhenentwicklung und seiner Körnung am Wohnungsbau des städtischen Quartiers. Diese eindeutige Bezugnahme soll helfen Hemmschwellen der Patienten und Besucher dem Spitalneubau gegenüber abzubauen und emotionale Sicherheit über ein möglichst gewohntes Umfeld zu bieten.

Die Universitäre Altermedizin FELIX PLATTER ist zur Zeit eines der wenigen Bau-Projekte in der Krankenhausszenerie, das durchgängig die BIM-Planungsmethode einfordert, es handelt sich um eine interdisziplinäre Pionierarbeit.

Daten
Wettbewerb (TU-Verfahren) | 1.Preis 2014
320 Betten (Aufteilung 80 Betten / Ebene)
Leistung | LP 1-5 (Zuarbeit LPH 6-9) mit Holzer Kobler Architekturen
NF | ca. 22.550 m²) BGF | ca. 43.500 m²)
die Einstellhalle/Tiefgarage umfasst ca. zusätzliche 6.000 m² BGF
Fertigstellung Bau | 2019

Alle Zugänge, Haupteingang, Liegendvorfahrt, Abfahrt zur Einstellhalle und die Zufahrt zum FPS Bestand liegen entlang einer Achse. Diese Bündelung aller Zugänge entlang der Burgfeldstraße bietet Besuchern und Patienten eine optimale Orientierung. Vom Haupteingang gelangt man in die zentrale Halle mit dem Empfangstresen, der alle fußläufigen Patienten- und Besucherströme steuert. Von dort erreicht der Patient auf kürzestem Wege die vier zentralen, ambulanten Anlaufpunkte. Die Eingangshalle legt sich um einen lichtdurchfluteten Innenhof, der den Hallenraum atmosphärisch erweitert. Über neu angelegte Grünachsen entwickelt das Areal eine hohe Durchlässigkeit für Fußgänger und Radfahrer.


Siehe auch: https://www.competitionline.com/de/ergebnisse/137911

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt überzeugt in seiner durchgängig hohen Qualität des BIM Prozesses und der bemerkenswerten architektonischen Durcharbeitung. Als Großprojekt im Gesundheitswesen ist es eines der ersten, durchgängig mit der BIM Planungsmethode bearbeiteten Projekte. Es beginnt mit der Erarbeitung des Planungswettbewerbes in 3D BIM. In einem OPEN BIM Prozess erfolgt die Integration und Koordination einer hochinstallierten Gebäudetechnik in vollem Umfang. Es werden föderative BIM-Modelle verwandt. Die erforderlichen Rollen des fachspezifischen BIM Koordinators und eines übergreifenden Gesamtkoordinators wurden besetzt. Die Modellierung erfolgt in einem dem jeweiligen Planungsstand entsprechenden LOD. Für die Raum und Planung erläuternde Kommunikation können die übrigen Planungsbeteiligten VR Brillen nutzen. Das Modell wird auch zur Überprüfung und Optimierung des klinischen Workflow genutzt. Das Modell kommt mit entsprechender Software auch auf der Baustelle zur Qualitätssicherung und Arbeitsvorbereitung zum Einsatz. Die Weiternutzung für das CAFM ist angelegt. Städtebaulich überzeugt die „Universitäre Altersmedizin FELIX PLATTER“ in seiner differenzierten Gliederung des blockausfüllenden 5 geschossigen Baukörpers. Über dem Erdgeschoss wird seine Länge durch je einen fast gebäudetiefen Rücksprung unterbrochen. Ein Großer und kleinere Innenhöfe ergänzen die Figur. Seine ruhige mineralische Lochfassade überspielt mit geometrisch variierenden Faschen um die Fenster, die sicher effiziente Organisation und hohe Flexibilität der Raumstrukturen. Innenräumlich wird die zurückhaltende angenehme Materialität mit Holz, in Ton gehaltenen Keramikfließen in den öffentlichen Bereichen, bzw. dunklen Bodenbelägen auf den Stationen fortgeführt. Licht fließt aus Decken/Wandfugen und macht die weißen Wände hell. Das macht es für die Liegend-Patienten sehr angenehm. Schlichte, knapp gefügte, gelochte, weiße Metall-Segment Decken ergänzen den ruhigen freundlichen Eindruck.