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Award / Auszeichnung | 09/2018

Beispielhaftes Bauen Landkreis Konstanz 2011-2018

Ansicht

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Neubau eines nicht unterkellerten Wohngebäudes mit 4 Wohneinheiten in Holzmodulbauweise

DE-78462 Konstanz, Schottenstraße 10

Auszeichnung

Johannes Kaufmann und Partner

Architektur

WOBAK Städtische Wohnungsbaugesellschaft mbH Konstanz

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2017

Projektbeschreibung

In den vergangenen Jahren ist die Bauaufgabe, günstigen und schnellen Wohnraum zu schaffen, an viele Architekturbüros und bauausführende Unternehmen herangetragen worden. Die Frage, wie man Wohnraum möglichst schnell und trotzdem mit hoher Qualität schaffen kann, lässt sich auf verschiedenste Art beantworten. Eine Möglichkeit besteht eben darin, in vorgefertigten Holzmodulbauten zu denken. Der gesamte Genehmigungsprozess bleibt natürlich immer gleich, aber die Bauausführung verkürzt sich auf wenige Wochen, in der Regel können sechs Monate Bauzeit dadurch eingespart werden.

Waren bis dato Holzmodulbauten eher für Hotels, Pflegeheime – also kleinzellige Gebäudetypologien – im Einsatz, so hat man jetzt auch das Potenzial für den Wohnbau entdeckt. Aus zwei oder mehr Modulen entsteht eine Wohneinheit, die dann vervielfältigt ein Gebäude mit mehreren Wohnungen ergibt. Vom Zeilentyp, über Spännertypen sind alle Wohn- und Erschließungstypologien möglich. Die Kunst liegt darin, die einzelnen Wohneinheiten haustechnisch miteinander zu verbinden.

Üblicherweise werden Wohnbauten als Spänner- bzw. Laubengangtypen erschlossen, um möglichst viele Wohnungen an ein Treppenhaus anzuhängen. Der Wohnbautyp in der Schottenstraße, welcher erstmals in Konstanz umgesetzt wurde, bricht diese Regel – eine Wohneinheit besteht aus zwei vorgefertigten Holzbaumodulen. Diese können bis zu vier Geschosse hoch aufeinandergestapelt werden. Zwei bis drei solcher Türme werden dann mittels eines kalten Treppenhauses verbunden und erschlossen. Dadurch entsteht maximale Nutzfläche im Verhältnis zur beheizten Kubatur. Städtebaulich kann dieses Bausystem auch in kleinkörnigen Bebauungsstrukturen eingepasst werden. Hier wird die Modulbauweise auch sehr erfolgreich im Wohnungsbau umgesetzt. Durch den Einsatz von Holzrahmenbau wird die Wertschöpfung für diese Bauweise gesteigert, Gewicht und Material eingespart, was sich auch positiv auf die Kosten auswirkt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das als Modellprojekt ausgeführte, energieeffiziente Holzmodul in der Konstanzer Innenstadt ist eine beispielgebende Antwort auf den dringlichen Wohn- und Unterbring-ungsbedarf für geflüchtete Menschen. Kostengünstig, schnell und städtebaulich überzeugend zu bauen, muss keinen Widerspruch darstellen. Das ist hier eindrucksvoll bewiesen. Besonders überzeugen die Optionen für eine spätere flexible Nachnutzung sowie die Erweiterungsmöglichkeit mittels Baukastenprinzip. Die Grundrisse mit durchdachter Wegeführung, Raumgröße und Raumzuordnung schaffen eine sehr gute Aufenthalts- und Wohnqualität. Der klar gestaltete, einfache Baukörper und die schlichte Leistenverschalung sind ein vielseitig einsetzbarer städtebaulicher Lösungsansatz für unterschiedliche Grundstücksgrößen und Lagen.
Ansicht

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Stiegenhaus

Stiegenhaus

Laubengang

Laubengang