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Award / Auszeichnung | 09/2018

Beispielhaftes Bauen Landkreis Konstanz 2011-2018

Uferpromenade "Great lakes"

DE-78467 Konstanz, Reichenaustraße

Auszeichnung

Krause Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

K9 ARCHITEKTEN Borgards.Lösch.Pichl.Piribauer

Architektur

MBPK Architekten und Stadtplaner

Stadtplanung / Städtebau

Stadt Konstanz

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Landschaft und Freiraum

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2016

Projektbeschreibung

Die Gestaltung der Uferpromenade basiert auf der Grundlage der prämierten Arbeit des städtebaulichen Realisierungswettbewerbes aus dem Jahr 2007. Mit der Planung wurde das Büro Krause Landschaftsarchitekten aus der Arbeitsgemeinschaft des ersten Preisträgers (K9 Architekten, mbpk Architekten und Stadtplaer, Krause Landschaftsarchitekten) beauftragt. Im Zuge der hochbaulichen Umsetzung des städtebaulichen Entwurfs wurde von Seiten der Stadt beschlossen, die Uferpromenade auf dem Great lakes Areal zu realisieren.

Durch die Umsetzung wurde die Wegeführung entlang des Seerheins zwischen der bereits fertiggestellten Herosé-Promenade im Osten und der Schänzlebrücke im Westen ergänzt. In Richtung Norden erhielt der Stadtteil Petershausen durch Schaffung eines öffentlichen Grünzuges zwischen den Neubauten eine neue qualitätvolle Verbindung zum Seerhein.

Die Gestaltung der Promenade orientiert sich an den vorgefundenen Strukturen des ehemaligen Industriestandortes. Das alte Werksgelände wurde zum Seerhein hin durch zwei auf unterschiedlicher Höhe hintereinander versetzt liegende Mauern begrenzt. Diese beiden Elemente sind nach der Räumung des Geländes als postindustrielle Relikte erhalten geblieben. Es lag nahe, sie in die neue Gestaltung zu integrieren.

Die unmittelbar am Wasser stehende Ufermauer blieb unangetastet, während die zweite, erhöht und unregelmäßig im Gebiet verlaufende robuste Betonmauer als markantes Element Teil der Gestaltung wurde. Nachdem durch die Promenadengestaltung das Gelände ein neues Höhennivellement erhielt, ragt sie jetzt noch 40–100 cm über das Promenadenniveau heraus. Dort wo sich zwischen beiden Mauern ausreichend nutzbares Terrain befindet, wurden Durchlässe aus Treppenstaffeln geschaffen; die Zwischenräume, als Holzdecks gestaltet, schaffen einen unmittelbaren Bezug zum Seerhein.

Eine direkte Zugänglichkeit des Wassers mußte aus wasserrechtlicher und ökologischer Sicht ausgeschlossen werden, damit die vorgelagerte schilfbewachsene Uferzone geschützt bleibt. Die Promenade selbst wurde in wassergebundener Wegedecke ausgeführt, ein geschwungenes asphaltiertes Wegeband durchzieht die Fläche. Mit seiner Breite von 4,5 m wird die Radwegeverbindung von der Herosé-Promenade weitergeführt. Aufgelockerte Baumpflanzungen, zusammengesetzt aus Weiden, Erlen und Eichen, flächige Pflanzinseln aus robustem Chinaschilf, sowie einige Bänke setzen Akzente in einer ansonsten zurückhaltenden Gestaltung.

Die frei im Gelände plazierte Pflanzung schafft die Möglichkeit, zukünftig auf verschiedene Anforderungen und neue Situationen zu reagieren. So kann die Dichte der Vegetation zukünftig variiert werden, da die Pflanzung keinem vorgegebenem starren Raster unterliegt. Bei sensibler Pflege des Ortes wird sich die Promenade zukünftig immer mehr zu einem malerischen Ort im Stadtbild entwickeln.

Mit der neuen Uferpromenade erhielt Konstanz einen Ort, der unterschiedliche Geschwindigkeiten miteinenander vereint. Radfahrer durchqueren die Promenade auf ihrem Weg von A nach B; Flaneure genießen bei einem Spaziergang im lichten Schatten der Bäume die Ausblicke auf den Seerhein, während man auf den Holzdecks innehalten und in Ruhe den Seerhein genießen kann.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Uferpromenade fügt sich ausdrucksvoll in die städtisch wichtige, grüne und urbane Infrastruktur am Seeufer ein. Die harten Materialien wie Pflaster, Asphalt und wassergebundene Decke setzen auf eine langfristige Robustheit und sind eine angemessene Antwort auf das ehemalige Industrieareal. Die vielen Neupflanzungen von Großgehölzen entfalten mit den Jahren ihre Wirkung und bilden ein gutes räumliches Gerüst für ein vielfältiges Aufenthaltspotential. Nun liegt es an den Anwohnern und Nutzern selbst, den neuen Lebensraum achtsam zu nutzen. Ein gelungenes städtebauliches Angebot für ein gutes Miteinander.