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Award / Auszeichnung | 09/2018

Beispielhaftes Bauen Landkreis Konstanz 2011-2018

Wohnbebauung Sonnenbühl Hockgraben

DE-78464 Konstanz

Auszeichnung

Braun + Müller Architekten BDA

Architektur

w+p Landschaften

Landschaftsarchitektur

WOBAK Städtische Wohnungsbaugesellschaft mbH Konstanz

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2016

Projektbeschreibung

Das Grundstück befindet sich an einer markanten Hangsituation nach Norden zum Landschaftsraum Hockgraben. Die Neubebauung definiert den Siedlungsrand und gibt zugleich Antwort auf das heterogene Umfeld und die Topographie des Ortes.
Ein Sockel, der mit zwei Höhenstaffelungen auf den Verlauf der Jacob–Burckhardt-Strasse reagiert, bildet die Basis der Wohnanlage. Je drei Baukörper reihen sich entlang der Strasse bzw. der Hangkante nach Norden und schaffen differenzierte Hofstrukturen. Die Eingangshöfe entlang der Strasse sind Entrees zum Quartier während sich die Wohnhöfe zur Landschaft öffnen und Orte des Verweilens sind. Es entsteht eine selbstverständliche Hierarchisierung in öffentliche, halböffentliche und private Raumzonen. Die sechs Baukörper erhalten differenzierte Gebäudehöhen und bilden im Zusammenspiel mit den Geländeplateaus spielerische Höhenstaffelungen. Es entstehen insgesamt 90 sozial geförderte Wohnungen. Alle Wohneinheiten erhalten Loggien, die sich als „grüne Zimmer“ in die Hofräume öffnen. Pro Ebene werden drei Wohneinheiten über kompakte Treppenhäuser mit Lift erschlossen und barrierefrei mit der Tiefgarage verbunden. Der Mix aus 2 Zi – 5 Zi Wohnungen sorgt für eine Durchmischung unterschiedlicher Lebensgemeinschaften und Generationen.
Die Wohngebäude sind als energieeffiziente Massivbauten geplant und werden über ein zentrales BHKW und Photovoltaik auf allen Dachflächen versorgt. Raumhohe Fensterelemente verleihen den Räumen Grosszügigkeit und vernetzen diese mit den umgebenden Freiräumen. Durch einen Versatz der Fassadenöffnungen werden die Geschosse rhythmisiert zusammengefasst. Die Baukörper erhalten einen handwerklichen Besenstrichputz in unterschiedlicher Färbung. Unter den Baumreihen der Eingangshöfe sind Besucherstellplätze angeordnet. Fusswege führen zu den Hauseingängen bzw. Wohnhöfen. Zwei grosszügige Freitreppen verbinden das Quartier mit dem Hockgraben. Die Wohnhöfe inszenieren den Blick in den angrenzenden Landschaftsraum und weiten sich an der nördlichen Kante zum Aussichtsbalkon auf. Der Freiraum wird durch wenige Themen definiert: Rasenflächen, eingestreute Solitärpflanzungen, Gräser und lange Sitzbänke aus Sichtbeton. Im Übergang zum FFH Gebiet Hockgraben befindet sich ein Naturspielplatz.

Beurteilung durch das Preisgericht

Auf einem intelligent in der Topografie versteckten Tiefgaragengeschoss auf schmaler Parzelle mit nördlich abfallendem Gelände sind die sechs sozial geförderten Wohngebäude geschickt versetzt angeordnet. Es gelingt beispielhaft, die enorme Baumasse der 90 Wohneinheiten mit gegebener Rücksichtnahme auf die Nachbargebäude maßstäblich zu gliedern und dabei die städtebauliche Durchlässigkeit und Blickbezüge zum wertvollen Naturraum Hockgraben zu erhalten. Wohltuende Licht- und Außenräume verschaffen den sehr gut geschnittenen, teilweise dreiseitig besonnten Wohnungen hohe Lebens- und Wohnqualität. Die ruhige Architektursprache und reduzierte Detailkultur kennzeichnen einen zeitgemäßen, nachhaltigen und gleichzeitig kostenbewussten Wohnungsbau. Lediglich der Einsatz von Kunststofffenstern wäre überdenkenswert gewesen.
Lageplan

Lageplan

Erdgeschoss

Erdgeschoss

Schnitt

Schnitt