Award / Auszeichnung | 12/2019
Deutscher Brückenbaupreis 2020
©Ingenieurbüro Grassl GmbH
Retheklappbrücke im Hamburger Hafen
Preis | Straßen- und Eisenbahnbrücken
Bauherren
Tragwerksplanung
Architektur
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Verkehr
-
Projektgröße:
keine Angabe
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Fertigstellung: 01/2017
Beurteilung durch das Preisgericht
Retheklappbrücke, Hamburg
Die Retheklappbrücke wird mit dem Deutschen Brückenbaupreis 2020 ausgezeichnet, weil sie eine anspruchsvolle Aufgabe – die schiefwinklige Querung von Straße und Schiene im Hamburger Hafen – durch eine innovative Konstruktion elegant löst. Als eine der größten Klappbrücken europaweit ist sie in ihrer Art und insbesondere aufgrund ihres neuartigen Schließmechanismus prototypisch und einzigartig. Mit einer modernen, klaren Formensprache behauptete sie sich in der heterogenen Umgebung und hat einen hohen Wiedererkennungswert.
Die Preisskulptur für die besonderen Ingenieurleistungen bei Entwurf, Vorplanung und Konstruktion dieses Bauwerks ging an Dipl.-Ing. Michael Borowski, Ingenieurbüro Grassl, Hamburg.
Mit einer Länge von über 141 m und einer nutzbaren Breite von 24 m überspannt die als Ersatz der Rethehubbrücke errichtete Klappbrücke den Elbarm Rethe im Hamburger Hafen und stellt eine wichtige Bahn- und Straßenverbindung nach Süden in Richtung Harburg und den anliegenden Hafen- und Gewerbegebieten dar. Durch ihre nicht begrenzte Durchfahrtshöhe gewährleistet sie einen reibungslosen Verkehrsfluss im Hafen.
Um die unabhängige Nutzung von Straße und Schiene zu ermöglichen, wurden getrennte Überbauten realisiert. Durch unterschiedliche, an die Nutzung angepasste Querschnitte – für die Straßenbrücke ist dieser geschlossen, für die Eisenbahnbrücke offen – gelingt eine Optimierung des Konstruktionsgewichts.
Die Wirtschaftlichkeit einer beweglichen Brücke wird entscheidend von den Betriebs- und Unterhaltungskosten bestimmt. Zudem stellen die beweglichen Teile die Schwachpunkte der Konstruktion dar. Folglich wurden bei der Retheklappbrücke die Anzahl der beweglichen Teile reduziert und auf eine mechanische Verriegelung verzichtet. Dies ist möglich, weil die Hauptträgerspitzen als Finger ausgebildet sind. Durch das gegenseitige Übergreifen der Finger beim Schließvorgang stützen sich die Finger aufeinander ab und es können Querkräfte und Momente übertragen werden.
Allerdings setzt dieser Mechanismus eine anspruchsvolle Steuerung voraus: der präzise Gleichlauf der Klappen muss gewährleistet sein, auch bei unterschiedlichen Temperaturverformungen und Bauteilsetzungen. Hierfür wurde eine komplexe Steuerung speziell entwickelt.
Das Brückenensemble umfasst auch die Vorlandbrücken und die südlich anschließende Straßenbrücke. Mit einer Gesamtlänge von ca. 450 m kommt der Gestaltung eine besondere Bedeutung zu: mit reduzierten Farben, ruhigen Oberflächen und einer Sorgfalt bis ins Detail wird die Brücke diesem Anspruch gerecht. Trotz ihrer Masse erscheint die Klappbrücke aus Stahl grazil.
Die Retheklappbrücke wird mit dem Deutschen Brückenbaupreis 2020 ausgezeichnet, weil sie eine anspruchsvolle Aufgabe – die schiefwinklige Querung von Straße und Schiene im Hamburger Hafen – durch eine innovative Konstruktion elegant löst. Als eine der größten Klappbrücken europaweit ist sie in ihrer Art und insbesondere aufgrund ihres neuartigen Schließmechanismus prototypisch und einzigartig. Mit einer modernen, klaren Formensprache behauptete sie sich in der heterogenen Umgebung und hat einen hohen Wiedererkennungswert.
Die Preisskulptur für die besonderen Ingenieurleistungen bei Entwurf, Vorplanung und Konstruktion dieses Bauwerks ging an Dipl.-Ing. Michael Borowski, Ingenieurbüro Grassl, Hamburg.
Mit einer Länge von über 141 m und einer nutzbaren Breite von 24 m überspannt die als Ersatz der Rethehubbrücke errichtete Klappbrücke den Elbarm Rethe im Hamburger Hafen und stellt eine wichtige Bahn- und Straßenverbindung nach Süden in Richtung Harburg und den anliegenden Hafen- und Gewerbegebieten dar. Durch ihre nicht begrenzte Durchfahrtshöhe gewährleistet sie einen reibungslosen Verkehrsfluss im Hafen.
Um die unabhängige Nutzung von Straße und Schiene zu ermöglichen, wurden getrennte Überbauten realisiert. Durch unterschiedliche, an die Nutzung angepasste Querschnitte – für die Straßenbrücke ist dieser geschlossen, für die Eisenbahnbrücke offen – gelingt eine Optimierung des Konstruktionsgewichts.
Die Wirtschaftlichkeit einer beweglichen Brücke wird entscheidend von den Betriebs- und Unterhaltungskosten bestimmt. Zudem stellen die beweglichen Teile die Schwachpunkte der Konstruktion dar. Folglich wurden bei der Retheklappbrücke die Anzahl der beweglichen Teile reduziert und auf eine mechanische Verriegelung verzichtet. Dies ist möglich, weil die Hauptträgerspitzen als Finger ausgebildet sind. Durch das gegenseitige Übergreifen der Finger beim Schließvorgang stützen sich die Finger aufeinander ab und es können Querkräfte und Momente übertragen werden.
Allerdings setzt dieser Mechanismus eine anspruchsvolle Steuerung voraus: der präzise Gleichlauf der Klappen muss gewährleistet sein, auch bei unterschiedlichen Temperaturverformungen und Bauteilsetzungen. Hierfür wurde eine komplexe Steuerung speziell entwickelt.
Das Brückenensemble umfasst auch die Vorlandbrücken und die südlich anschließende Straßenbrücke. Mit einer Gesamtlänge von ca. 450 m kommt der Gestaltung eine besondere Bedeutung zu: mit reduzierten Farben, ruhigen Oberflächen und einer Sorgfalt bis ins Detail wird die Brücke diesem Anspruch gerecht. Trotz ihrer Masse erscheint die Klappbrücke aus Stahl grazil.
©Grassl / Grassl / HPA
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