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Mehrfachbeauftragung | 05/2020

Revitalisierung Leinhäuser Markt in Hannover

lageplan

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Gewinner

ksw | kellner schleich wunderling

Architektur

Lohaus · Carl · Köhlmos PartGmbB Landschaftsarchitekten · Stadtplaner

Landschaftsarchitektur

H2A Architekt:innen PartGmbB

Energieplanung

Erläuterungstext

Stadtplatz oder Quartiersplatz – oder gar beides?

Unprätentiös, zurückhaltend und angelehnt an die schlichten Bauformen der 60-er Jahre wird der Rhythmus der giebelständigen Häuser, die das Wohnquartier bis an die Stöckener Straße heranführen, aufgenommen und findet seinen Schlußakkord im „Dreiklang“ des Marktgebäudes an der Westseite des Leinhäuser Marktes.

Auf Hochpunkte oder städtebauliche Dominanten wird bewusst verzichtet, der Solitärbaum auf dem Platz wird den Leinhäuser Markt nach wie vor dominieren und behält sein Alleinstellungsmerkmal als wesentlicher, prägender Bestandteil des genius loci bei.
Die Idee folgt der Erkenntnis, dass sich Plätze über ihre Ränder beleben, viele Hauseingänge und Interaktionen zwischen Innen und Außen die Aufenthaltsdauer der Menschen im öffentlichen Raum erhöhen und sich die zu erwartende gewerbliche Nutzung mit hoher Kundenfrequenz auf die bereits vorhandenen Einheiten beschränken wird: den Nahversorger, den Kiosk und die Eisdiele.

Der Bunker bleibt als geschichtsträchtiger Möglichkeitsraum für das gesellschaftliche Leben im Stadtteil erhalten und wird ergänzt mit einem komplementär materialisierten, gläsernen Baukörper gleicher Höhe, der Gruppenräume für Vereine, working spaces, oder ein Familienzentrum beherbergen kann. Die Rolle des Leinhäuser Marktes vom Stadtplatz an der Stöckener Straße hin zum Quartiersplatz gestaltet sich fließend und der öffentliche Raum kann aufgrund der verorteten Nutzungszuweisung, der räumlichen Setzung und dem hochstämmigen Grün beiden Anforderungen gerecht werden kann.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit hat sich seit dem Zwischenkolloquium erheblich weiterentwickelt. Die im Kolloquium noch kritisierte ikonographische Überbetonung wurde zugunsten einer deutlich zurückhaltenderen städtebaulichen und architektonischen Haltung zurückgenommen. Die Verfasser schlagen eine durchaus identitätsstiftende Ensemblebebauung vor. Innerhalb des Gremiums wird kontrovers diskutiert, ob die gewählten Entwurfsmittel dem Ort und dem Projekt angemessen sind, oder ob die Zurückhaltung des Konzepts einer angemessenen Adressierung an der Stöckener Straße entgegensteht. Besonders die geringe Höhenentwicklung wird kritisiert.

Der erzeugte Stadtraum wirkt in seiner Proportion überzeugend stimmig und ist landschaftsarchitektonisch gut und plausibel durchgearbeitet. Der Leinhäuser Markt wird in überzeugender und zeitgemäßer Weise in Wert gesetzt. Die Erhaltung des Bestandsbaums ist plausibel und wird begrüßt. Es wäre zu prüfen, in wie weit die Dimensionierung der beiden Durchgänge die angestrebte Vernetzung in das Quartier gewährleisten können. Die Abstandsflächenüberlagerung ist an dieser Stelle mit den hochbaulichen Konzeptionen abzugleichen und zu überprüfen.

Die vorgeschlagene Nutzungstypologie des platzzugeordneten Wohnens im EG wird jedoch sowohl hinsichtlich des Wohnwertes, als auch möglicher gewerblicher Synergieeffekte und der gewünschten Belebung des Platzes als falsch erachtet.

Die Anlieferungssituation für den Supermarkt bedarf der Überarbeitung.

Der gewählten städtebaulichen Grundhaltung folgend, werden die Dachgeschossebenen fast ausschließlich durch Dachflächenfenster belichtet und durch wohnungsinterne Treppen erschlossen. Der erhebliche Anteil von Maisonette-Wohnungen deckt sich nicht mit den Vermarktungsabsichten der Ausloberin. Der weitgehende Verzicht auf wohnungszugeordnete Freisitze folgt der gewählten städtebaulichen Haltung, deckt sich aber nicht mit dem von der Ausloberin intendierten Wohnqualität.

Die innenliegende Laubengangerschließung für einen Teil der Wohneinheiten wäre im Detail zu überprüfen. Dies gilt auch für die Wohnungsgrundrisse.
Der Vorschlag zur Erschließung und Ergänzung des Bunkergebäudes durch einen Anbau ist interessant, scheint jedoch städtebaulich noch nicht ganz schlüssig.

Die Arbeit überzeugt innerhalb des Teilnehmerfeldes durch seine in sich konsistente städtebauliche Haltung und wird städtebaulich von der Mehrzahl der Gremiumsmitglieder als überzeugende Antwort für den Ort gewertet. Die festgestellten Schwächen erscheinen korrigierbar.
erdgeschoss

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obergeschoss

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ansicht

ansicht

ansicht

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perspektivskizze

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perspektivskizze

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piktogramm

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