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Award / Auszeichnung | 12/2019

Deutscher Brückenbaupreis 2020

Trumpf Steg

DE-71254 Ditzingen

Preis | Fuß- / Radwegbrücken

schlaich bergermann partner - sbp SE

Bauingenieurwesen, Tragwerksplanung

Barkow Leibinger

Architektur

TRUMPF GmbH + Co. KG

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Verkehr

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2018

Beurteilung durch das Preisgericht

Trumpf-Steg Ditzingen

In der Kategorie Fuß- und Radwegbrücken überzeugte der Trumpf-Steg in Ditzingen die Jury des Deutschen Brückenbaupreises 2020 als hochelegantes Bauwerk, dessen Tragwerk – eine nur 20 mm dicke, doppelt gekrümmte Edelstahlschale – den virtuosen Umgang der Ingenieure mit Tragwirkungen veranschaulicht und zugleich einen eindeutigen Bezug zu Ort und Bauherr schafft.

Die Preisskulptur für die exzellenten Ingenieurleistungen bei Planung und Realisierung dieses Bauwerks erhielt Prof. Dr. Mike Schlaich, Ingenieurbüro sbp schlaich bergermann partner, Berlin.

Das Werksgelände der Firma Trumpf im schwäbischen Ditzingen wird durch eine vielbefahrene Straße in zwei Teile zerschnitten. Mit einem Steg sollte die Straße überbrückt und damit eine sichere Fußwegverbindung für Mitarbeiter geschaffen werden. Vor diesem Hintergrund ist ein Bauwerk entstanden, das auf das Wesentliche reduziert ist und dabei gleichzeitig ästhetisch ansprechend, funktional und im besten Sinne ungewöhnlich ist. Die Brücke ist wohl die erste ihrer Art, bei der die Schale zugleich Tragwerk und Gehweg ist.

Eine Schale, geschweißt aus lediglich 20 mm dicken, räumlich gekrümmten Edelstahlblechen bildet das Tragwerk und dient gleichzeitig als Lauffläche. Die Schale spannt etwa 20 m in Längsrichtung und ca. 10 m quer zwischen den vier Kämpfergelenken. In Querrichtung wird der Bogenschub durch Stahlbeton-Zerrbalken kurzgeschlossen, in Längsrichtung über Mikropfähle abgeleitet. Zu den hochliegenden Wiederlagern ist die Schale durch Ausleger verlängert und dort verschieblich gelagert.
Durch eine Vielzahl eingeschnittener und gebohrter Öffnungen in der Schale sowie durch die Ausformung der Randverstärkung wird der Kraftfluss in Szene gesetzt und zugleich Transparenz und Leichtigkeit der Struktur unterstrichen. Anzahl und Größe der Öffnungen korrespondieren mit den Beanspruchungen der Schale und illustrieren damit Hauptspannungsrichtungen und Ausnutzungsgrade der hocheffizienten Konstruktion.

Für die Herstellung der Schale wurden neben modernsten Verfahren – zum Beispiel die Herstellung der Öffnungen mit Laserschneidanlagen der Firma Trumpf – klassische Techniken verwendet, etwa beim Verformen ebener Bleche zu gekrümmten Schalenelementen.

Das Ergebnis, der 28 m lange Trumpf-Steg, erinnert an ein elastisches Netz, das beidseits der Straße in der Böschung festgezurrt wurde.