Generalsanierung und Erweiterung der Main-Klinik Ochsenfurt – Objektplanung Gebäude und Innenräume gemäß §§ 33 ff. HOAI

Die Main-Klinik Ochsenfurt gGmbH

Die Main-Klinik Ochsenfurt im Landkreis Würzburg wurde im Jahr 1958 als Plankrankenhaus der Versorgungsstufe 1 gegründet und verfügt über 140 Planbetten. Das Leistungsspektrum umfasst die Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgie, Orthopädie, Anästhesie- und Intensivmedizin, Innere Medizin mit den Schwerpunkten Kardiologie und Gastroenterologie, Urologie sowie Belegabteilungen für Gynäkologie, HNO- und Augenheilkunde.

Die Klinik befindet sich auf einer Anhöhe am südöstlichen Stadtrand der Stadt Ochsenfurt und wird überwiegend von Landwirtschafts- und Waldflächen umsäumt.
Der ursprünglich T-förmige Gebäudekern wurde bis 1960 errichtet. Seitdem wurde das Krankenhaus kontinuierlich in den Funktions- und Pflegebereichen saniert und sattelitenartig erweitert. Trotz alledem basieren die planerischen und betriebsorganisatorischen Überlegungen weitestgehend auf den medizinischen Grundsätzen der 1980er / Anfang 1990er Jahren, sodass der Bestand, entsprechend dem technischen Fortschritt sowie dem Anstieg der Fall- und Personalzahlen, keine angemessene Voraussetzung für einen zeitgemäßen Betrieb mehr aufweist.

Speziell die Allgemeinpflege weist erhebliche bauliche Defizite im Bereich der Patientenzimmer, der Patientenaufenthalte und der Nebenflächen auf, sodass ein zeitgemäßes Pflegekonzept nicht mehr realisiert werden kann. Die Patientenzimmeraufteilung besteht aus Zwei- und Dreibettzimmern. Teilweise verfügen die Zweibettzimmer über keine Nasszellen.


Projektbeginn

Aufgrund der baulich bedingten Defizite wurde 2014 die GKP Architekten GmbH Braunschmidt I Kurz von der Main-Klinik Ochsenfurt beauftrag die Zielplanung für die Funktions- und Pflegebereiche zu erstellen, mit dem Ziel die klinikinternen Flächen auf die zukünftigen, anspruchsvollen Entwicklungen in der Gesundheitsversorgung auszurichten. Während der Zielplanung wurde schnell ersichtlich, dass die bestehenden Pflegeflügel aus den 1960er Jahren einem zeitgemäßen Pflegekonzept entgegenstehen und der Abriss unausweichlich ist.
Aufbauend auf der Zielplanung hat GKP 2017 den Vorentwurf für den personal- und patientenorientierten Neubau der Pflegebereiche erstellt. Das anschließende VgV-Verfahren für die Gesamtmaßnahme konnte die GKP Architekten GmbH Braunschmidt I Kurz 2018 ebenfalls für sich entscheiden.


Der erste Baustein

2021 wird der alte Westflügel abgebrochen, um Platz für den Erweiterungsbau zu schaffen. Der Neubau wird in den drei oberirdischen Ebenen jeweils eine Allgemeinpflegestation aufnehmen. Insgesamt soll die Erweiterung 98 Betten, aufgeteilt auf 6 Einbett- und 46 Zweibettzimmer mit jeweils eigenem Patientenbad, aufnehmen. Im Untergeschoss sind die Physikalische Therapie, das Labor der Sicherheitsstufe 2, die Reinigungsdienste inklusive der Bettenaufbereitung sowie die Wartung und Reparatur verortet. Die Anbindung an den Bestand erfolgt in allen Geschossen ebenengleich.

Die neuen Pflegebereiche sind optimal auf zukünftige Entwicklungen in der Patientenpflege ausgelegt. Die großzügigen Patientenzimmer weisen eine überdurchschnittliche lichte Breite von 3,95 m auf. Die natürliche Belichtung erfolgt über ein großes Fensterelement, das sich fast vollständig über die gesamte Außenfassade erstreckt. Die niedrige Brüstungshöhe der Fenster samt Sitzfensterbank lädt zum Verweilen ein und bietet darüber hinaus dem bettlägerigen Patienten die Möglichkeit die umgebende Landschaft aus dem Bett heraus wahrzunehmen. Die hochwertigen, behindertenfreundlichen Patientenbäder werden als Fertignasszellen konzipiert. Großzügige Patientenaufenthaltsbereiche und Kommunikationszonen runden das moderne Pflegekonzept ab.
Durch die zentrale Bündelung der Nebenraumflächen im Bereich des neuen repräsentativen Haupttreppenhauses werden die Wegstrecken für das Personal optimiert, sodass der wirtschaftliche Betrieb der Pflegestationen ermöglicht wird.


Technische Besonderheiten

Im Gleichklang mit der betriebsorganisatorischen Neustrukturierung werden auch die haustechnischen Anlagen erneuert und um regenerative Energieträger ergänzt. Die bestehende Photovoltaikanlage wird auf den Neubau erweitert. Das Highlight stellt die Nutzung von Erdenergie zur Klimatisierung dar, mit deren Hilfe die Stahlbetondecken im Winter erwärmt und im Sommer gekühlt werden, sodass den Patienten über das gesamte Jahr hinweg eine angenehme Raumtemperatur gewährleistet werden kann. Eine neue Rohrpostanlage, die in den späteren Bauabschnitten auf den Operationsbereich, die Notaufnahme und die Intensivstation erweitert werden soll, rundet das technische Konzept ab.


Ausblick in die Zukunft

Der Neubau der Allgemeinpflege ist der erste Baustein der auf über 12,5 Jahre angelegten Generalsanierung der Main-Klinik Ochsenfurt an deren Ende die Funktionsbereiche, u.a. der Operationsbereich, die Notaufnahme und die Radiologie, die Allgemeinpflege inklusive einem neuen Wahlleistungsbereich und der Hauptzugang mit Cafeteria im neuen Glanz erstrahlen werden und die Klinik für die zukünftigen Herausforderungen in der kommunalen Gesundheitsversorgung vorbereitet sein wird.


Weitere Projekte der GKP Architekten GmbH Braunschmidt I Kurz an der Main-Klinik Ochsenfurt

Die GKP Architekten GmbH Braunschmidt I Kurz und die Main-Klinik Ochsenfurt führen bereits seit mehreren Jahren gemeinsam erfolgreich Bauprojekte durch. So wurde das ambulante Operationszentrum im Jahr 2000 erweitert. 2015/16 erfolgte der Erweiterungsneubau der Intensivmedizin am Eingangsbereich, der die öffentliche Wahrnehmung der Main-Klinik Ochsenfurt nachhaltig positiv prägt. Das Schwestern- und Werkwohnungshochhaus wurde 2018 abgebrochen.
Die Direktbeauftragungen des Umbaus der Mainradiologie 2018/19 und der Teilsanierung der Notaufnahme 2019/20 verdeutlichen das Vertrauen, dass die Main-Klinik Ochsenfurt in die GKP Architekten GmbH Braunschmidt I Kurz als kompetenten Planungspartner setzt.