Offener Wettbewerb | 11/2019
Ersatzneubau Schulhaus Borrweg in Zürich (CH)
©Thomas Fischer Architekt | Visualisierung: Stefano Zeni
"Friesenbergterrasse"
3. Preis
Preisgeld: 35.000 CHF
Architektur
Schnetzer Puskas Ingenieure AG
Bauingenieurwesen
B3 | Engineering und Management am Bau
Brandschutzplanung
Beurteilung durch das Preisgericht
Das Projekt «FRIESENBERGTERRASSE» schliesst als langer Solitär die Parzelle im Norden an der Strasse «Im Rossweidli» ab. Mithilfe der Hanglage nutzt es die Topografie, um im oberen Bereich ein niedriges Volumen anzuordnen, das auf die Volumetrie der bestehenden Siedlung auf der gegenüberliegenden Seite Bezug nimmt. Gleichzeitig schliesst es als ein öffentlicher dreigeschossiger Schulbau den südlich gelegenen Pausenplatz ab. Pragmatisch ist das Volumen in das Gelände gesetzt und schafft ein transparentes Erdgeschoss, das zu einem Teil der näheren Umgebung wird. Die Setzung des Gebäudes im Südwesten schafft eine grosse Distanz zwischen der Gebäudefassade bis zum Zentrum Friesenberg; der grösstmögliche Aussenraum wird geschaffen. Das Projekt lebt zum einen von der Rigidität des länglichen Volumens, das im Erdgeschoss zwischen dem Innenraum und dem Aussenraum offen erscheint, und dem räumlich markanten Sichtbeton-Faltwerk des Dachs, das identitätsstiftend ist.
Analog dem Henauerschen Entwicklungsplan entwickelt sich der Freiraum hangparallel mit unterschiedlichen Nutzungen. Der Neubau bildet den Abschluss. Durch die explizite Ausrichtung der Nutzungen gegen Nordosten entsteht im Vorfeld des Baus eine attraktive Treppenanlage, die allerdings etwas im Schatten ist. Demgegenüber entsteht zur Strasse «Im Rossweidli» gegen Norden eine lange, inaktive Rückseite, die keine Interaktion mit dem Umfeld zulässt. Die Anordnung der Spielplatzbereiche in der Fuge zwischen Neubau und bestehendem Schulhaus erscheint wenig attraktiv. Trotz geringer Gebäudehöhe wirkt sich die Gebäudestellung und die Ausdehnung des Baukörpers über nahezu die gesamte Breite des Areals nachteilig auf die Fallwinde aus.
Das Gebäude ist programmatisch klar und übersichtlich gegliedert. Das Erdgeschoss erscheint als ein offener Raum mit unterschiedlichen Bodenniveaus. Dies schafft einen grosszügigen, belebten Erdgeschossraum mit Mensa, der Doppelsporthalle, der Pausenhalle und dem Schwimmbecken. Im nördlichen Bereich schirmt eine Baumreihe das Gebäude zur Strasse hin ab. Das Preisgericht kriti siert den begrünten Nordhang, der keine aussenräumlichen Qualitäten aufweist. Im Süden bildet ein gedeckter Pausenbereich einen fliessenden Übergang zum Aussenbereich und Allwetterplatz. Die Anlieferung erfolgt über zwei etwas unterdimensionierte Zugangsbrücken von der Strasse «Im Rossweidli» ins erste Obergeschoss. Die Qualität des Projekts besteht darin, dass das Erdgeschoss topografisch ausgestaltet ist und wie eine künstliche Landschaft wirkt. Die räumliche Integration der Turnhalle in das Erdgeschoss vermittelt den Eindruck einer offenen, künstlichen Fläche, in der das Turnen angesiedelt ist und die zugleich das Schulhaus erschliesst. Diese Strategie wird bezüglich ihrer Funktionsfähigkeit im Kontext einer Grundschule in Frage gestellt. Im ersten Obergeschoss befinden sich die Handarbeits- und Werkräume, der Schulpersonalbereich, die Musikschule, die Bibliothek und ein einzelnes Cluster mit Klassenzimmern. Das oberste Geschoss unter dem markanten Dach beinhaltet zum grössten Teil die Klassenzimmer, Gruppenräume und Cluster. Die Sportanlagen werden bezüglich ihrer Funktionalität kritisiert, die Zugänglichkeit in die Garderoben wird vom Preisgericht als problematisch beurteilt.
Die Jury hinterfragt auch die überdurchschnittliche Hauptnutzfläche, die auf zu grosse Clustergeschosse und eine deutlich überdimensionierte Mensa zurückgeführt wird. Neben der aufwändigen Konstruktion des Dachfaltwerks wirkt sich das hohe Flächenmass negativ auf die Gesamtkosten aus.
Insgesamt hat das Projekt seine Stärken in einem klaren strukturellen Aufbau und einem prägnanten architektonischen Ausdruck, der über die Schulzeit hinaus bleibende Erinnerungen hinterlassen wird. Die Grosszügigkeit ist gleichzeitig Vor- und Nachteil – insgesamt vermochte die Massstäblichkeit für eine Primarschule in Kombination mit der eher kostenintensiven Konstruktion das Preisgericht nicht restlos zu überzeugen.
Analog dem Henauerschen Entwicklungsplan entwickelt sich der Freiraum hangparallel mit unterschiedlichen Nutzungen. Der Neubau bildet den Abschluss. Durch die explizite Ausrichtung der Nutzungen gegen Nordosten entsteht im Vorfeld des Baus eine attraktive Treppenanlage, die allerdings etwas im Schatten ist. Demgegenüber entsteht zur Strasse «Im Rossweidli» gegen Norden eine lange, inaktive Rückseite, die keine Interaktion mit dem Umfeld zulässt. Die Anordnung der Spielplatzbereiche in der Fuge zwischen Neubau und bestehendem Schulhaus erscheint wenig attraktiv. Trotz geringer Gebäudehöhe wirkt sich die Gebäudestellung und die Ausdehnung des Baukörpers über nahezu die gesamte Breite des Areals nachteilig auf die Fallwinde aus.
Das Gebäude ist programmatisch klar und übersichtlich gegliedert. Das Erdgeschoss erscheint als ein offener Raum mit unterschiedlichen Bodenniveaus. Dies schafft einen grosszügigen, belebten Erdgeschossraum mit Mensa, der Doppelsporthalle, der Pausenhalle und dem Schwimmbecken. Im nördlichen Bereich schirmt eine Baumreihe das Gebäude zur Strasse hin ab. Das Preisgericht kriti siert den begrünten Nordhang, der keine aussenräumlichen Qualitäten aufweist. Im Süden bildet ein gedeckter Pausenbereich einen fliessenden Übergang zum Aussenbereich und Allwetterplatz. Die Anlieferung erfolgt über zwei etwas unterdimensionierte Zugangsbrücken von der Strasse «Im Rossweidli» ins erste Obergeschoss. Die Qualität des Projekts besteht darin, dass das Erdgeschoss topografisch ausgestaltet ist und wie eine künstliche Landschaft wirkt. Die räumliche Integration der Turnhalle in das Erdgeschoss vermittelt den Eindruck einer offenen, künstlichen Fläche, in der das Turnen angesiedelt ist und die zugleich das Schulhaus erschliesst. Diese Strategie wird bezüglich ihrer Funktionsfähigkeit im Kontext einer Grundschule in Frage gestellt. Im ersten Obergeschoss befinden sich die Handarbeits- und Werkräume, der Schulpersonalbereich, die Musikschule, die Bibliothek und ein einzelnes Cluster mit Klassenzimmern. Das oberste Geschoss unter dem markanten Dach beinhaltet zum grössten Teil die Klassenzimmer, Gruppenräume und Cluster. Die Sportanlagen werden bezüglich ihrer Funktionalität kritisiert, die Zugänglichkeit in die Garderoben wird vom Preisgericht als problematisch beurteilt.
Die Jury hinterfragt auch die überdurchschnittliche Hauptnutzfläche, die auf zu grosse Clustergeschosse und eine deutlich überdimensionierte Mensa zurückgeführt wird. Neben der aufwändigen Konstruktion des Dachfaltwerks wirkt sich das hohe Flächenmass negativ auf die Gesamtkosten aus.
Insgesamt hat das Projekt seine Stärken in einem klaren strukturellen Aufbau und einem prägnanten architektonischen Ausdruck, der über die Schulzeit hinaus bleibende Erinnerungen hinterlassen wird. Die Grosszügigkeit ist gleichzeitig Vor- und Nachteil – insgesamt vermochte die Massstäblichkeit für eine Primarschule in Kombination mit der eher kostenintensiven Konstruktion das Preisgericht nicht restlos zu überzeugen.
©Thomas Fischer Architekt | Visualisierung: Stefano Zeni
"Friesenbergterrasse"