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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2019

Sanierung und Neugestaltung des Stadtmuseums in Weilheim i.OB

Ansicht Süd

Ansicht Süd

1. Preis

Preisgeld: 12.500 EUR

Architekten Claus + Forster PartGmbB

Architektur

K33 Architekten - Steinlehner & Riedner Architekten-Partnerschaft

Brandschutzplanung

IBN Bauphysik Consult

Bauphysik

Sailer Stepan Tragwerkteam München GmbH

Tragwerksplanung

Bloos Däumling Huber

TGA-Fachplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Wettbewerbsbeitrag dokumentiert eine detaillierte und umfängliche Auseinandersetzung im Sinne eines technisch-konstruktiv integrierten Ansatzes, wie er Grundsatz der Aufgabenstellung war dar. Die historische Struktur und Baustubstanz wird in nahezu kompletter Durcharbeitung einer neuen und sensiblen Lösung zugeführt.
Über den Windfang im Foyer angekommen, bietet sich ein weitläufiges Raumerlebnis mit dem Bereich für Sonderausstellungen im östlichen Gebäudeteil. Unmittelbar aus dem Foyerbereich führen einläufige Treppen in das erste Obergeschoß und in das neu errichtete Untergeschoß mit den untergeordneten Funktionsräu-men wie WC’s und Technikräumen, die somit das Museum in den oberirdischen Geschoßen entlasten.
Der Einbau von Büro- und Einführungsraum an der Westseite beim Austritt der Treppe ins erste Obergeschoß schmälert etwas den Bezug von Innen- zu Außenraum. Dieser ist im 2.Obergeschoß wieder voll erlebbar.
Als Besonderheit lässt sich das 1.Obergeschoß auch über die historische Außentreppe potentiell erschließen, was vielfältige Möglichkeiten im täglichen Betrieb bietet.
Erstes und zweites Obergeschoß und das Dachgeschoß bieten ausreichend flexibel nutzbaren Raum für den Museumsbetrieb. Mit den vorhandenen Materialien wird sensibel umgegangen, im Materialkontext stimmig ergänzt: Bronze als stilbildendes neues Material ist ausgewogen eingesetzt. Die Wirkung des gläsernen Auf-zugs im Innern ist zu hinterfragen. Die Funktionalität ist in allen Bereichen gegeben.
Die Notwendigkeit des zusätzlichen Treppenraums im Osten gilt zu hinterfragen. Durch geringe bauliche Maßnahmen könnte das Haupttreppenhaus ertüchtigt werden und östliche überflüssig werden. Sollte es zum Entfall des zusätzlichen Treppenhauses führen, würden die angrenzenden Ausstellungsräume weiter an At-mosphäre gewinnen.
Der außenliegende Windfang als Erweiterung ist formal kritisch zu betrachten.
Der Entwurf ist denkmalpflegerisch durchaus konsequent, da der Bestand weitgehend respektiert wird. Die geplanten Dachflächenfenster in der oberen Ebene werden bei entsprechender Detailplanung nicht in Er-scheinung treten. Wünschenswert wäre es, wenn sich auf nicht notwendige Treppe im östlichen Bereich ver-zichten ließe und die zugesetzten Fenster wieder geöffnet werden würden. Die Unterkellerung ist aus Sicht der Bodendenkmalpflege als kritisch zu bewerten.
Sehr detailliert und gut nachvollziehbar ist die in sich stimmige Darstellung aller wesentlichen Ertüchtigungsmaßnahmen des Bestandstragwerkes incl. Darstellung der Feuerwiderstandsfähigkeit. (Decken F60 u.a. mit Hilfe von Unterdecken).
Der Umgang mit den Bestandsbauteilen ist sorgfältig und umsichtig. Die Unterkellerung des Gebäudes, welche mit Hilfe von umfangreichen Spezialtiefbaumaßnahmen grundsätzlich ausführbar ist, bedeutet einen erheblichen wirtschaftlichen Invest.
Der erste Rettungsweg ist über das neue Treppenhaus sichergestellt. Der zweite Rettungsweg ist nicht sicher aufgezeigt, aufgrund der offenen Bestandstreppe über drei Geschosse. Die Anleiterbarkeit ist wegen fehlender sicherer Wartebereiche mangelhaft, heilbar nur durch die Abtrennung der Bestandstreppe in allen Geschossen. Im Dachgeschoß sollten die Nutzungen gedreht werden, so dass die Kinder und Jugendlichen aus der Museumspädagogik direkt ins notwendige Treppenhaus flüchten können.
Die technischen Umsetzungen der Umbaumaßnahme sind alle plausibel dargestellt.
Die energetische Gebäudeertüchtigung erfolgt durch neue Fenster und die Teilunterkellerung.
Das Energiekonzept ist dargestellt.
Alle Leistungsbereiche sind durchgearbeitet, lediglich die Art der Wärme- und Kälteerzeugung bleibt unerwähnt. Dieses Detail ist nicht von Bedeutung, was das Entwurfskonzept betrifft und im Nachgang abzustimmen.
Barrierefreiheit, Brandschutz und Rettungswege und techn. Gebäudeausrüstung sind in vollem Umfang gegeben. Alle Raumanforderungen sind im Entwurf berücksichtigt worden. Die Lagerfläche ist separat im Erdgeschoß ausgewiesen und gut zu bestücken.
Aus architektonischer Sicht ist dieser Wettbewerbsbeitrag sehr feinsinnig und überrascht durch ein sehr flexibel nutzbares Ausstellungskonzept. Durch die Teilunterkellerung konnten die Nutzbereiche ausgelagert werden und lassen ein Raumerlebnis in den öffentlich zugänglichen Räumen auf hohem Niveau zu.
Präsentationsplan_01

Präsentationsplan_01

Präsentationsplan_02

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Präsentationsplan_03

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