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Einladungswettbewerb | 11/2019

Kunst am Bau für das iDiv an der Universität Leipzig

Lageplan

Lageplan

1. Preis / Neubau Forschungsgebäude

Station C23 - Büro für Architektur, Landschaftsarchitektur und Städtebau

Landschaftsarchitektur

Elisabeth Howey

Kunst

Enne Haehnle

Kunst

Erläuterungstext

Konzept

Für die Freifläche vor dem Forschungsgebäude des iDiv wird basierend auf Konzepten der Interaktion, der Offenheit und Durchlässigkeit von Systemen, der Überlagerung und Durchdringung von Formen ein gemeinsames Ganzes entwickelt: das Ensemble chorus. Landschaftsarchitektonische und skulpturale Elemente greifen ineinander, gehen Beziehungen ein, schaffen Resonanzen.
Der Vorplatz des iDiv, das Entree, wird gegliedert von großzügigen etwas tiefer liegenden Pflanzinseln, die in den Belag eingeschnitten sind und damit Natur und Wachstum einen Raum geben. Dazu gesellen sich Gruppen von skulpturalen Formen, die in ihrer Formgebung exemplarisch an im Boden lebende Kleinstorganismen erinnern und indem sie symbolisch Formen der unterirdischen Welt ans Tageslicht holen, die Wahrnehmung schärfen für das vielfältige Beziehungsgeflecht von „aboveground & belowground interaction.“
Die einzelnen Skulpturen sind zwischen 1,20 m und 2,00 m lang und gruppieren sich zu Verbänden von bis zu 6 m Länge. Sie befinden sich an drei Orten auf dem Gelände, teils an, teils in den Pflanzinseln. Damit scheinen sie mit heiterer Anarchie und lässiger Gruppendynamik voneinander abgegrenzte Bereiche zu ignorieren und zu überwinden. So kommt es zum einen zu einer Besiedelung der Inseln durch Kunst, jedoch in einem längeren Zeitschnitt auch zu einer Besiedelung der Kunst selbst: zuerst durch Flechten und Moose, später, in den Zwischenräumen der Skulpturen zu einem größeren Artenreichtum.

Landschaftsarchitektur / Pflanzenverwendung:

Der Vorplatz wird eingefasst von einem Halbtrockenrasen, welcher idealerweise noch südlich um das Gebäude herumführt. In diesem sind über 40 verschiedene Arten an Wildkräutern enthalten. In die Platzfläche aus Asphalt sind Pflanzinseln eingeschnitten, eingefasst durch eine Stahlkante, liegen diese ca. 10 bis 15 cm tiefer als der Platzbelag und sind mit artenreichen Wildstaudenmischungen bepflanzt. Deren Artenspektrum ist für sonnige, trockene Standorte ausgelegt, und umfasst ca. 30 verschiedene Arten. Die Mischpflanzungen sind so ausgelegt, dass sich die Artenzusammensetzung im Lauf der Zeit ändern kann, dieser Prozess wird bewusst zugelassen.
Das Vegetationskonzept wird ergänzt durch die Pflanzung von zwei Quercus petraea (Traubeneiche), vier Sorbus torminalis (Elsbeere), sowie am Haupteingang zwei Amelanchier ovalis (Gemeine Felsenbirne). Die Gehölze ergänzen das Artenspektrum der Wiesen und Stauden und bieten ihrerseits Lebensraum für Insekten und Vögel.

Besiedlung

Die Oberflächen der Skulpturen werden nicht gepflegt, sondern im Gegenteil werden diese zur Besiedlung freigegeben: in den Zwischenräumen, Ritzen und Luftblasen des Betons werden im Laufe der Jahrzehnte die Samen der umliegenden Pflanzen landen und sich ansiedeln, dem Grundton des chorus ihre Stimmen hinzufügen.
skulpturales Element I

skulpturales Element I

skulpturales Element II

skulpturales Element II

skulpturales Element III

skulpturales Element III