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Einladungswettbewerb | 08/2019

Städtebaulicher Masterplan für das Bergviertel in Potsdam Krampnitz

2. Preis

Preisgeld: 7.500 EUR

MARS Metropolitan Architecture Research Studio

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit eröffnet ein breites Spektrum möglicher Lösungen für eine Gartenstadt des 21. Jahrhunderts in Form differenzierter eigenständiger Nachbarschaften. Im übergeordneten Kontext führt diese Eigenständigkeit jedoch zu einer Zerfaserung des Gesamtbildes, unter dem der Zusammenhang des Bergviertels leidet. Der bogenförmige Abschluss zur Landschaft generiert hochwertige Wohnlagen und definiert eine klare Landschaftskante, überformt dabei jedoch die Topografie. Die Anschlüsse dieses Verbindungsbogens sind selbstverständlich gelöst insbesonderenach Norden auch funktional gut besetzt.

Der Teilbereich zwischen Fahrländer Damm und Bergstraße ist durch Reihenhausstrukturen mit großen privaten Gärten geprägt. Kritisch wird vor allem die nicht vorhandene Adressierung zum öffentlichen Nachbarschaftsraum gesehen.

Der Teilbereich südlich der Bergstraße ist dominiert durch einen sich zur Landschaft öffnenden Hof, der allerdings bei Beachtung des gewerblichen Bestandes erheblich an Kraft verliert.

Der nordwestliche Teilbereich ist durch hofförmige Cluster geprägt, welche die Bestandsstrukturen des Gehöfts typologisch selbstverständlich einbinden. Die dominant platzierte Quartiersgarage lässt einen Bezug zum Landschaftsbogen als übergeordnetes Verbindungs- und Orientierungselement vermissen. Auch der Übergang zur landschaftlichen Kuppe wird hier wiederum als eigenständiges Thema ausgeprägt, was der Lesbarkeit eines Gesamtbildes entgegensteht.

Eine eindeutige Positionierung zur Frage nach der Gartenstadt des 21. Jahrhunderts wird nicht gegeben.
Die Erschließungsstruktur ist logisch hierarchisiert und strukturiert. Das Rückgrat bilden die historischen Straßen sowie der neue Landschaftsbogen. Leider sind die beiden Quartiersgaragen innerhalb dieses Gerüsts nicht ideal positioniert.

Die gute Ausnutzung des Raums durch eine angemessen hohe Dichte und die Zonierung der Freiräume tragen zu einem umweltverträglichen Städtebau bei.

Es werden überzeugende Typologien für gemeinschaftliches Wohnen in Form von differenzierten Wohnhöfen angeboten. Diese sind jedoch spezifischen, vereinzelten Raumsituationen vorbehalten, während das Quartier im Übrigen von klassischen individualisierten Wohnsituationen bestimmt scheint.

Die eindeutige Zonierung und das klare Erschließungsgerüst lassen zugleich eine wirtschaftliche Realisierung erwarten.

Der Entwurf überzeugt in vielen einzelnen Aspekten und Raumsituationen. Allerdings wird insgesamt ein stimmiges Gesamtbild für das Bergviertel vermisst.