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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2020

Neubau Wohnen, Studentenwohnen und Gewerbe in Erlangen

Anerkennung

Preisgeld: 5.166 EUR

Bermüller+Niemeyer Architekturwerkstatt

Architektur

adlerolesch GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Mitarbeiter: Tassio Meyer zu Düttingdorf, Carlotta Krämer, Mehdi Gojazadeh

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit stellt mit den angebotenen Stadtbausteinen, die vom Verfasser „Urban Hill´s“ genannt werden, eine Weiterführung der vorhandenen Hochpunkte in der Stadt dar. Die punktartigen Wohntürme sind ein Alleinstellungsmerkmal, dass mit dem Thema „geringer Flächenverbrauch“ und „Bauen in die Höhe“ eine klimagerechte Entwicklung aufzeigen will. Der Block stellt einen Kontrast zur Bestandsbebauung dar. Der umlaufend angebotene Blockrand erscheint jedoch im Rahmen der umgebenden Bebauung deutlich zu niedrig. Der offene Straßeneingang ist nicht adäquat zu der östlichen Baumasse des Himbeerpalastes. Durch die Öffnungen zum Innenhof wird eine Vernetzung angestrebt, die aber sehr knapp bemessen ist. Zusätzlich werden aber erdgeschossige breite Durchgänge an den richtigen Stellen angeboten. Durch die monostrukturierte Nutzungsbelegung der Türme wird einer Durchmischung entgegengearbeitet. Durch die Erschließung über den Innenhof separiert sich der Block zusätzlich. Die introvertierte Freifläche selbst ist hingegen offen und multifunktional aufbereitet. Zonierungen werden durch Vor- und Rücksprünge der Gebäude gut entwickelt und sehr schön durchgrünt. Die öffentliche Freifläche wirkt urban, bleibt aber ohne weitere Aussagen zur Detailierung und Differenzierung. Die stark vertikal strukturierte Betonfassade gibt durch farbige Strichcodes jedem Turm eine Adresse. Der Block rahmt mit seiner weißen Fassade den Rand und fasst ihn einheitlich und sehr klar. Die eher unterdimensionierten Treppenhäuser erschließen die Wohnungen in vielen kleinen Einheiten, was etwas unwirtschaftlich erscheint. Dies fällt bei den Hochhäusern besonders in Gewicht. Die Grundrisse sind hingegen zu groß und müssten verkleinert werden. Reine Nordwohnungen sollten vermieden werden, ansonsten ist die Ausrichtung nachvollziehbar. Alle Wohnungen bieten nur innenliegende Bäder an. Großzügige Dachterrassen bieten im urbanen Raum eine nachgefragte Nutzung an. Die Lage der Tiefgaragenabfahrten beeinträchtigt sowohl den öffentlichen Raum wie auch die benachbarten erdgeschossigen Funktionen. Die Arbeit hat Mängel im Brandschutz bezogen auf die Ausbildung der Treppen-Kerne. Eine betriebswirtschaftliche Umsetzbarkeit ist mit den konstruktiv doch aufwendigen Wohntürmen leider kaum gegeben, die Realteilbarkeit ebenfalls schwierig. Nichts desto trotz wird der sorgsame Umgang mit Grund und Boden gewürdigt. Diese ist auch der besondere Beitrag der Arbeit zum Thema Klimaschutz. Das große Gründach wird als Aufenthaltsraum und Regenspeicher angeboten. Insgesamt stellt die Arbeit ein modernes, mutiges und für Erlangen ungewöhnliches Angebot des Wohnens in der Innenstadt dar, das aber in der Umsetzung schwierig erscheint und sich zu wenig auf die Eigenheiten der näheren Umgebung einlässt.
Visu

Visu

Plan 1

Plan 1

Plan 2

Plan 2

Plan 3

Plan 3

Plan 4

Plan 4

Plan 5

Plan 5