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Award / Auszeichnung | 02/2020

Otto-Borst-Preis für Stadterneuerung 2020

k5 wohn- und geschäftshaus in ulm

DE-89073 Ulm

Preis

hochstrasser. gesellschaft für architektur mbh

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Büro-, Verwaltungsbauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2016

Projektbeschreibung

Aktivierung des Ortes

Das Grundstück vor der Bebauung: Gebäuderückseite und Parkplatz.
Heute: Treffpunkt und Aufenthaltsort.
Durch die gelungene Nutzungsmischung ist der öffentliche Raum zu fast allen Tages- und Nachtzeiten belebt.
Mit dem Haus, das nun die Ecke besetzt, hat Adrian Hochstrasser den Bürgern ein Stück Stadt zurückgegeben.
Die Kubatur des Neubaus orientiert sich ebenso wie die Ausrichtung es Daches an der Umgebungsbebauung, die verwendeten Materialien nehmen Bezug auf historische Baustoffe: die Vollholzfensterrahmen mit ihrer Unterteilung auf traditionelle Sprossenfenster, der Sichtbeton auf das Baumaterial Stein. Den Typus des mittelalterlichen Giebelhauses interpretieren die Architekten jedoch in reduzierter Form- und Materialsprache neu – als Monolith aus Sichtbeton.


Puristische Materialinnovation

Das knapp bemessene Grundstück sollte optimal ausgenutzt werden und durch die Wandkonstruktion wenig Nutzfläche verloren gehen. Trotzdem galt es die geforderten Wärmedämmwerte einzuhalten. Nach intensiven Recherchen stießen die Planer in der Schweiz auf Misapor Leichtbeton LC 12/13 mit Glasschaumschotter aus Recyclingglas. Aus statischen Gründen bzw. wegen der Anforderungen an den Anprallschutz wurde der Dämmbeton im Erdgeschoss monolithisch verbaut. In den Geschossen darüber konnten die Wände als fugenlose, kerngedämmte Dämmbetonkonstruktion in einem Zuge gegossen werden.

Der Wandaufbau besteht aus einer inneren Tragschale mit 16 cm, einer voll recyclingfähigen, diffusionsoffenen EPS-Kerndämmung mit ebenfalls 16 cm sowie der äußeren Vorsatzschale mit 12 cm Stärke. Die Fixierung der Dämmung erfolgt über Abstandshalter aus Glasfaser, sog. Thermopins.

Energetisch ist das System absolut überzeugend: Der gesamte Aufbau mit 44 cm Wanddicke hat einen U-Wert unter 0,15 W / m² K und erreicht damit Passivhausstandard.


Warm, weich und lebendig

Die besondere Oberfläche des Dämmbetons ist faszinierend. Weich, nahezu warm, fasst sie sich an. Die eingeschlossenen Hohlräume, sog. Lunker, verleihen der Fassade einen lebendigen Charakter.

Neben den hervorragenden energetischen Eigenschaften macht Dämmbeton auch das Leben und Arbeiten in den Innenräumen sehr angenehm: Aufgrund seiner Diffusionsoffenheit ist das Raumklima besonders gut und die offenporige Oberfläche garantiert eine gute Innenraumakustik.

Der Einbau des Dämmbetons erforderte höchste Sorgfalt. Aufgrund seines geringen Gewichts und wegen des hohen Bewehrungsanteils fließt der Dämmbeton eher schlecht. Durch Eingießen mit Kübeln und den massiven Einsatz von Rüttlern konnte das gewünschte Ergebnis erzielt werden.