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Gutachterverfahren | 01/2020

Neugestaltung des Kirchenumfeldes und Neubau Pfarrheim St. Andreas in Cloppenburg

Perspektive

Perspektive

Teilnahme

g+h Architekten henckel+otto PartG mbB

Architektur

Erläuterungstext

Städtebauliches / Freiraumplanerisches Konzept
Ziel des Entwurfs ist es das Umfeld des historischen Kirchengebäudes aufzuwerten und zu stärken. Die Kirche als Solitärgebäude bildet das Herz des Kirchengeländes.
Die neue Anordnung des Pfarrheims, der Bibliothek und des Verwaltungs-und Beratungshauses umringt die Kirche und bildet einen Rahmen zum vor einigen Jahren neu entwickelten Kirchplatz. Das Verwaltungs- und Beratungshaus platziert sich außerhalb der Kircheninsel auf dem Grundstück Ecke Fröbelweg / Bürgermeister - Feigel – Straße und schafft so einen einladenden Übergang zum Kirchenareal im südlichen Bereich.
Das Gebäude des Verwaltungstraktes bildet einen Riegel und somit ein Pendant zum gegenüberliegenden St. Andreas Kindergarten. Diese Gebäude flankieren den Übergang zum Kirchplatz und leiten den Besucher in das Kirchenareal.
Am neu entstandenen Eingang im südlichen Bereich befindet sich das Pfarrheim. Seine äußere Form leitet den Besucher in das Herz des Kirchplatzes. Über Treppenstufen oder Rampen für die barrierefreie Nutzung gelangt der Besucher mit Blick auf die St. Andreas Kirche auf den Kirchenplatz. Von dort aus nimmt man direkt den dritten Teil der neu entstandenen Gebäude wahr, die Bibliothek. Sie schafft es durch ihre öffentliche Nutzung die Privatheit des vorherigen Kirchplatzes zu öffnen und ihn für alle zugänglich und erlebbar zu machen.
Der Entwurf wird durch die Einbindung in die vorhandenen Strukturen der Außenraumplanung des Kirchplatzes gestärkt. So haben sich neue organische Beete um die neuen Gebäude platziert und machen den Kirchplatz zu einem einheitlichen Gesamtkonzept. Die Außenraumplanung wird in den Bereichen zur Löninger Straße weitergeführt und verleiht den vorgelagerten Plätzen einen „grünen“ Charakter. Eine Verschmelzung von Außenraum und Kirchplatz findet statt.
Die Grünflächen geben der entstandenen Nord-Süd Achse ein Leitmotiv. Vom südlichen Eingang gelangt man auf einen gemeinschaftlichen Bereich, vorbei an der Bibliothek und Bestandsgebäuden. So entsteht eine neue Wegebeziehung zur nah gelegenen Innenstadt, die Vermischung aus Halböffentlich und Öffentlich wird gestärkt und macht den Kirchplatz mit den neuen Gebäudestrukturen transparent, einladend und für alle zugänglich.

Architektonisches Konzept des Pfarrheims
Das Pfarrheim, sowie die Bibliothek und das Beratungs- und Verwaltungsgebäude, zeigen sich in ihrer äußeren Form als moderner, monolithischer Baukörper mit Satteldächern.
Das Gebäude des Pfarrheims bildet eine Überleitung in den Eingangsbereich des historischen Kirchenplatzkerns. Der Baukörper ist zum Eingang abgeschrägt und leitet den Besucher so aktiv auf den Kirchplatz.
Zum Eingangsbereich des Gebäudes wird die Trauflinie angehoben und schafft so einen Hochpunkt, der den südlichen Eingang zum Kirchenplatz markiert. Die daraus entstehende asymmetrischen Trauflinien verleihen dem monolithischen Baukörper eine dynamische äußere Form.
Innere Struktur des Pfarrheims
Der Eingangsbereich des Pfarrheims bildet eine über Eck laufende Pfosten-Riegel-Fassade, durch die eine Transparenz von außen in den Kirchenkern entsteht.
Den Eingangsbereich bildet das großzügige Foyer, welches neben dieser Funktion ebenfalls Platz für verschiedene Wechselausstellungen oder Empfänge bietet.
Im Erdgeschoss befindet sich primär der große Pfarrsaal. Dieser lässt sich durch Falttüren in drei Gruppenräume trennen.
Zum Kirchplatz ist der Pfarrsaal großzügig verglast und verbindet so Innen- und Außenraum.
An den großen Saal ist die Küche mit angrenzendem Vorratsraum gekoppelt, so sind kurze Wege gewährleistet.
Über den Funktionskern mit Aufzug und Treppenkern gelangt man ins Obergeschoss. Hier befinden sich drei unterschiedlich große Gruppenräume. Ein Luftraum mit Sitzmöglichkeiten bietet durch ein großes Fenster einen Blick auf die historische Kirche und den Kirchenplatz. Er schafft ebenfalls eine Verbindung von Erdgeschoss und Obergeschoss.
Der Toilettenkern ist zentral erreichbar und als Box in das Geschoss eingestellt. Rundherum entstehen so Aufenthaltsqualitäten wie eine Sitzlounge oder eine Tee- und Kaffeebar, welche während Pausen zum Verweilen einladen. Durch den Ausschnitt am Gebäude entsteht innen ein kleiner Außenbereich in Form einer Loggia. Die Türen lassen sich großzügig öffnen und verleihen dem Innenraum eine Verbindung nach außen.

Materialien
Die homogene Fassade des Gebäudes hat zwei wesentliche Gestaltungsmerkmale. An der Hauptfassade ist ein hellgrauer Klinker vorgesehen. In der Umgebung gibt es sowohl Putzbauten als auch viele rote Klinkerfassaden. Durch die Wahl einer grauen Fassade entsteht hier ein besonderes Erkennungsmerkmal für den neuen Entwurf. Die Fenster sind quadratisch in verschiedenen Größen angeordnet und verleihen dem Innenraum so spannende Ausblicke. Das
zweite Gestaltungsmerkmal ist der graue Naturstein, dieser gibt einigen der quadratischen Fenster einen Rahmen und lockert die Fassade so auf. Ebenfalls wird er im Außenraum im Bereich der Treppe und der Fahrradständer verwendet.
Der Innenraum zeichnet sich im Obergeschoss durch die offen liegenden Dachbalken aus. Sie verleihen dem ansonsten schlicht und zeitlos strukturierten Räumen Wärme und wirken wohnlich.