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Award / Auszeichnung | 03/2020

Deutscher Lichtdesign-Preis 2020

The Circle – 25hour Hotel

DE-50670 Köln, Im Klapperhof 22-24

NOMINIERUNG I HOTEL / GASTRONOMIE

O&O Baukunst

Architektur

a·g Licht GbR Gesellschaft von Ingenieuren für Lichtplanung b.R.

Lichtplanung

studio aisslinger

Design, Szenographie

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Tourismus, Gastronomie

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2019

Projektbeschreibung

Das Gerling Quartier in Köln gilt als eines der größten Baudenkmäler der frühen Nachkriegsgeschichte Deutschlands. O&O Baukunst wurde mit dem Umbau eines ehemaligen Verwaltungsgebäudes des Versicherungskonzerns Gerling zu einem Vier-Sterne Hotel beauftragt. Ende Juli 2018 wurde das 25hours Hotel „The Circle“ eröffnet. Auf sieben Stockwerken verteilen sich 207 Zimmer. Im neu aufgestockten Staffelgeschoss bietet ein Restaurant einen einmaligen Ausblick über das ehemalige Gerling Quartier sowie über die gesamte Stadt.

Die Aufgabe war, die historische Bausubstanz mit zeitgenössischer Architektur zu verbinden und den architektonischen Ausdruck trotz nutzungsbedingter Anpassung zu bewahren. Der Baukörper ist ungewöhnlich und markant: Es handelt sich um einen 7-geschossigen Rundbau, aus dem ein Viertel ausgeschnitten wurde, um Licht hinein zu bringen. Geometrische Grundformen sowie ein homogener Naturstein mit kräftiger, vertikaler Lisenenstruktur prägen Fassaden und Erscheinungsbild des Gebäudes. Ausdrucksstarke Deckenreliefs, Glasflächen und Steinböden sowie in einem Goldton gefärbter Stahl sind typisch für die Bauten aus der Zeit des Wirtschaftswunders.

Beurteilung durch das Preisgericht

In Köln hat das 25hours Hotel The Circle seine Türen geöffnet. Der spektakuläre Rundbau im Friesenviertel diente ursprünglich als Verwaltungsgebäude des Gerling-Versicherungskonzerns. Heute warten vom 1. bis 7. Stock insgesamt 207 Zimmer in unterschiedlich inspirierten Welten und Größen auf die Gäste. Der historische Bau inspirierte die Macher des Hotels, sich intensiv mit der Zeit des Wirtschaftswunders in den 50er und 60er Jahren und den damals erdachten technischen Utopien auseinanderzusetzen. Gemeinsam mit 25hours entwickelte das Berliner Kreativteam STUDIO AISSLINGER ein innovatives Designkonzept für das denkmalgeschützte Haus mitten im Friesenviertel.

Während die Inner Circle-Räume mit ihrer offenen Raumgestaltung ein futuristisches Ambiente schaffen, bieten die lichtdurchfluteten Outer Circle-Zimmer Retro Atmosphäre. In der großzügigen Schalterhalle, in der einst Versicherte des Gerling-Konzerns ihre Beiträge einzahlten, laden Café, Kiosk, Fahrradladen und Co-Working-Spaces zum Arbeiten oder Relaxen ein. Die Lichtplanung begleitet die Konzepte über alle Geschosse und akzentuiert die architektonischen Merkmale des historischen Gebäudes. So wurde die denkmalgeschützte Fassade mit einer verdeckten Indirektbeleuchtung in seiner Schichtung und Höhe schlicht betont und die historischen Straßenleuchten für den neuen Auftritt aufwendig rekonstruiert. Beim Betreten des Erdgeschoss erlebt der Besucher die Großzügigkeit der ehemaligen Schalterhalle und taucht ein in das futuristische Motto des Hotels „Utopia“.

Die denkmalgeschützte Rippendecke überspannte die großzügige Foyerfläche und wirkt über seine Indirektbeleuchtung wie eine illuminierte Riesenturbine. Die Reise nach „Utopia“ beginnt mit dem Durchschreiten einer Reihung von verchromten Pendelleuchten, die sich in dem schwarzen Granit der denkmalgeschützten Stützen verdoppeln und den Auftakt zu den Aufzügen bilden. Hinter einem hinterleuchteten Wandmotiv eines Astronauten im Weltall gelangt man in den Retro-Futurismus der Obergeschosse sowie hoch hinaus in die Monkey Bar und das Restaurant NENI.

Die „Reise“ in den Aufzügen bietet einem interessanten Raumeindruck aus Licht und Speigelflächen und den perfekten Hintergrund für ein Selfie. In den Hotelzimmern überkommt einen das Gefühl, die Innenarchitekten seine in der Zeit zurückgereist. Es ist eine Hommage an die Vorliebe der Wirtschaftswunderjahre und an eine Zukunft in schwärmerischen Farben. Auch die verplanten Leuchten greifen die mutigen Farben auf und kommen teilweise als knalliger Blickfang daher. Die passenden Leuchten als auch das Drehbuch mit den entsprechenden Lichtatmosphären zu bedienen, war die Herausforderung des Projektes.
Ansicht

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Der Architekt mit der Puppe

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