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Mehrfachbeauftragung | 08/2019

Städtebauliche Neuordnung und -gestaltung des ehemaligen Messegeländes am Saarbrücker Schanzenberg

Perspektive auf Wasserplatz

Perspektive auf Wasserplatz

2. Rang

Bottler_Lutz Architekten BDA

Architektur

michellerundschalk GmbH landschaftsarchitektur und urbanismus

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Der Ideenwettbewerb für das Werksviertel „Am Schanzenberg“ hat die städtebauliche Neuordnung und die Gestaltung des ehemaligen Messegeländes in Saarbrücken zum Ziel. Das Areal wird von den bewaldeten, felsigen Hängen des Schanzenbergs, der Saar, der Autobahn und einer Bahntrasse eingerahmt. Die Zufahrt zu dem ausschließlich gewerblich genutzten Grundstück erfolgt durch die bestehende Bahnunterführung.

Konzeptionell greift der Entwurf die Idee von halbversunkenen, auf einem Plateau verstreuten Findlingen auf. Durch die spielerische Anordnung der Baukörper, gleichsam einzelner Steinfelsen am Fluss, entstehen spannende Raumeindrücke und Platzfolgen, die thematisch unterschiedlich bespielt werden. Die umgebende Landschaft zieht sich fingerartig in das Gelände und verschmilzt mit der neuen Erschließungsachse des Werksviertels. Die an den beiden Enden der Bebauung situierten hohen Gebäude markieren das neue Quartier und bilden weithin sichtbar dessen Auftakt und Schlusspunkt. Um eine freie, kristalline Form zu schaffen, werden die Geschosse der einzelnen Gebäude gegeneinander verdreht.

Durch die einheitliche Materialgebung aus Corten-Stahl wird dieser Eindruck verstärkt und gleichzeitig der regionale Bezug zur Stahlregion Saar hergestellt.

Beurteilung durch das Preisgericht

• Das Konzept sieht eine überzeugende Qualität des Außenraumes (z.B. Platzfolge) und der Erschließung vor.
• Es werden zwei Erschließungsstraßen vorgesehen, die jeweils eigene Qualitäten haben, wenn die Erschließung teilweise auch nicht ganz eindeutig ist.
• Dass die Erschließungsstraße unmittelbar nach Durchqueren des Tunnels im Osten abknickt, wird kritisch gesehen.
• Die Position des Solitärs im Westen ist gut gewählt. Die Position des östlichen Hochpunktes wird kritisch diskutiert.
• Das Konzept lässt sich gut in Abschnitten realisieren. Allerdings lässt es sich schwierig in einen Bebauungsplan übersetzen, weil dabei sowohl die notwendige Flexibilität für spätere Entwicklungen geboten werden muss, als auch die Struktur und Grundzüge des Konzeptes bewahrt werden sollen. Die Qualität der Freiräume, die das Konzept bietet, ließe sich vor allem dann bewahren, wenn dies bei der Abgrenzung der Baufenster berücksichtigt würde. Allerdings würde dies die Flexibilität in der späteren Umsetzung begrenzen.
• Das Konzept bietet ein hohes Maß an architektonischer Qualität. Dies gilt insbesondere für die in sich gedrehten Solitäre. Es wird diskutiert, ob das Konzept seine Qualität auch dann bewahren kann, wenn auf das architektonische Merkmal der Torsion verzichtet würde.
• Der Lärmschutz wird im Westen nicht vollständig sichergestellt.

Insgesamt wird das Konzept positiv bewertet. Wesentlicher Kritikpunkt ist neben einigen Details hier vor allem die Frage, wie sich die Qualitäten, die das Konzept bietet, bauleitplanerisch festlegen lassen, ohne dass die für die spätere Realisierung notwendige Flexibilität zu sehr eingeschränkt wird.
Lageplan

Lageplan

Piktogramme_01

Piktogramme_01

Piktogramme_02

Piktogramme_02

Geländeschnitte

Geländeschnitte