Rathauserweiterung der Stadt Lüdinghausen

Mit Anbindung an die Glasfuge und den Verwaltungsbau aus den 90er Jahren sowie der Verknüpfung mit den Erschließungskernen des historischen Rathauses schafft die Arbeit eine Hofanlage die das Rathauses in Richtung Stever ergänzt.
Die zweigeschossigen Riegelelemente ordnen sich städtebaulich in die bestehenden Strukturen ein und vermitteln gut zwischen den Raumkanten des Bestandes und der Parklandschaft an der Peverlake. Durch die zurückhaltende städtebauliche Positionierung wird die Adressbildung über das historische Rathhaus und die bestehende Erweiterung eindeutig focussiert und richtig betont.
An die bestehenden Eingänge anbindend entstehen hochwertige Büroflächen für eine Verwaltung der kurzen Wege, der sowohl mit Blickbezug zur umgebenden Wasserlandschaft als auch zum verbindenden Innenhof eine helle und freundliche Atmosphäre geboten wird.
Die Zonierung des Büroriegels in Haupt- und Nebenräume schafft eine klare Ordnung, die sich auch in der Gliederung der Fassade widerspiegelt. Die hier gewählte Gliederung und Materialität der Ziegelfassaden mit stehenden Fensterformaten fügt sich in den Kontext der Umgebung ein. Anschlüsse an die Fassaden des Baudenkmals gelingen durch die Ausbildung von Fugen und Übernahme von Höhen und Proportionen.
Zum Innenhof hin wird ein weiterer Fassadentyp im Kanon der Ziegelfassade vorgeschlagen - diese wird hinsichtlich Fassadengestaltung eher kritisch gesehen. Eine alternative Ordnung und Aufwertung wären wünschenswert.
Städtebaulich und textlich sind die Riegel als einzelne Bauteile beschrieben, die Darstellung im Modell zeigt diese an sich schlüssige Fügung jedoch weniger deutlich (beispielsweise in der Fortführung der Glasfuge als massives Bauteil). Eine klare Formulierung wäre hier wünschenswert. Insgesamt überzeugt das Konzept mit einer guten architektonischen Lösung, die gestalterisch dem Kontext des Denkmals als auch funktional den Anforderungen einer modernen Verwaltung gerecht wird.