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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2020

Neubau von geförderten Mietwohnungen in Schwaig

Perspektive

Perspektive

Anerkennung

Preisgeld: 4.000 EUR

marcus brucker architektur+planung ug

Architektur

Erläuterungstext

Der Entwurf unterteilt das Baugrundstück in drei etwa gleich große Parzellen und einen schmalen Parkstreifen an der Kreuzung Heim-/Schulstraße. Auf den drei Teilgrundstücken werden entsprechend drei zur Schulstraße hin giebelständige Baukörper angeordnet. Der mittlere springt an der Westseite leicht zurück und öffnet so innerhalb des Wohnquartiers einen Platz zur Nutzung als gemeinschaftliche Freifläche.

Der nördliche und der mittlere Baukörper bilden den ersten von zwei möglichen Bauabschnitten und werden durch eine von der Parkstraße erschlossene Tiefgarage unterbaut. Sie nimmt alle Nebenräume und die erforderlichen vierundzwanzig Stellplätze für die vierzehn Wohnungen des ersten Abschnitts auf.

Der südlichste Baukörper ist autark baubar, kann aber bei Bedarf an die Tiefgarage angeschlossen werden. Die vierzehn Stellplätze für die neun Wohnungen in diesem Gebäude befinden sich oberirdisch auf der Fläche an der Kreuzung Heim-/Schulstraße.

Alle Gebäude werden von Norden her über ein außenliegendes Treppenhaus erschlossen. Auf jedem Geschoss befinden sich zwei bis drei Wohnungen.

Fast alle Wohnungen verfügen über einen von Nord nach Süd durchgesteckten Wohn- und Essbereich, der entsprechend von zwei Seiten belichtet wird. Seitlich davon befinden sich die Schlaf- und Sanitärräume. Alle Bäder erhalten Tageslicht. Sämtliche Wohnungen erhalten eine Terrasse oder einen Balkon mit Südorientierung, die EG-Wohnungen außerdem einen privaten Garten.

Die drei Gebäude erhalten ein asymmetrisches Satteldach, bei dem der First leicht nach Norden verschoben ist. Auf diese Weise entstehen an Nord- und Südseite leicht unterschiedliche Kniestockhöhen, die eine höhenmäßig optimale Ausnutzung der Fläche erlauben. Sowohl die First- als auch die Giebelhöhe unterschreiten die festgelegten Richtwerte.

Alle Gebäude werden in Massivbauweise mit Außenwänden aus hochwärmedämmendem Mauerwerk errichtet. Die Satteldächer erhalten eine hellgraue Ziegeldeckung, die Fassaden werden in hellen Sandtönen verputzt. Weitgehend bodentiefe Fenster sorgen für eine optimale Belichtung. Die Gestaltung und Farbgebung ist zurückhaltend und fügt sich so unaufgeregt in die Nachbarschaft ein.


In den Freianlagen markieren buntblühende Zierobstbäume die jeweiligen Eingänge zu den einzelnen Gebäuden. Die Spielfläche auf der Westseite und ein kleiner Platz mit Sitzmöglichkeiten werden ebenfalls von Schatten spendenden Bäumen begleitet. Die privaten Gärten werden untereinander mit Hecken, gegenüber den halböffentlichen Flächen mit locker gesetzten Sträuchern gefasst. Die privaten Nutzungen sind klar ablesbar ohne dass die Anlage insgesamt durch trennende Elemente zerschnitten wird.
Insgesamt entstehen dreiundzwanzig Wohnungen. Im ersten Bauabschnitt sind unter den vierzehn hier enthaltenen auch die beiden großen familiengerechten Fünf- und Sechs-Zimmer-Wohnungen, sowie die beiden rollstuhlgerechten Appartements mit zwei bzw. drei Zimmern.

Der zweite Abschnitt enthält neun weitere Wohnungen, hier zu gleichen Teilen je ein Drittel mit zwei, drei und vier Zimmern. Da das nördliche und das südliche Gebäude allerdings dieselbe Kubatur haben, ist auch ein Kopieren oder Austauschen der beiden Körper möglich. So kann in beiden Bauabschnitten flexibel auf den Bedarf der Gemeinde Schwaig bei Nürnberg reagiert werden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Mit drei giebelständigen Ost-West-orientierten Baukörpern fügt sich das Konzept gut in die umgebende Umgebung ein. Zu der relativ geringen Dichte mit 23 Wohneinheiten wird auch das in der Nachbarschaft vorhandene Satteldach im Entwurf abgebildet und führt so zu einem recht homogenen Quartiersbild, jedoch ist das Wohnflächenangebot gering im Vergleich mit den anderen Wettbewerbsteilnehmern. Die Ausbildung insbesondere der Giebelseite der eher konventionellen Baukörpers insbesondere an der Schulstraße ist jedoch nicht angemessen zur hohen Bedeutung an dieser Stelle gestaltet. Die als 3- und bei dem mittleren Haus nur als 2-Spänner organisierte Erschließung ist durch einen Laubengang nicht ganz überzeugend gelöst.

Die Freiflächen sind angemessen zoniert. Im Westen entsteht durch den zurückspringenden mittleren Baukörper ein willkommener halböffentlicher Freiraum. Den Erdgeschosswohnungen sind private Südgärten zugeordnet. Die Stellplätze an der wertvollen Südflanke des Grundstücks sind kritisch zu sehen.

Eine große Qualität der Arbeit stellen die Wohnungsgrundrisse dar. Die meisten von ihnen sind durchgesteckt und zu drei Himmelsrichtungen ausgerichtet, so dass eine sehr gute Belichtung mit natürlichem Licht gegeben ist. Die Größe der Individualräume entspricht nicht durchgehend den Förderkriterien von mindesten 10 qm. Kritisiert wird die Belichtungssituation teilweise nur durch Dachfenster im Dachgeschoss, die keine Blickbeziehung zur Umgebung erlauben. So begrüßenswert die durchgesteckten Grundrisse für die Wohnqualität sind, so wirkt sich doch die geringe Bautiefe negativ auf die Wirtschaftlichkeit aus. Dieser Effekt wird durch die 2-Spänner-Lösung verstärkt, bei der ein Treppenhaus und ein Aufzug nur 6 Parteien bedienen.

Die Häuser werden als Lochfassade in hochgedämmtem Mauerwerk errichtet; dieser nachhaltige Ansatz wird positiv gewürdigt. Positiv ist auch die logische Aufteilung in 3 Bauabschnitte zu werten. Mit dem Radius der Einfahrt und ihre Breite ist die Tiefgarage nicht realisierbar.

Insgesamt stellt der interessante Ansatz der 3 sich eingliedernden Baukörper einen interessanten Beitrag dar, der aber gestalterisch zu wenig ansprechend ist.
Schwarzplan

Schwarzplan

Lageplan

Lageplan

Modell

Modell

Modell

Modell

Modell

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