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Award / Auszeichnung | 03/2020

Staatspreis Baukultur Baden-Württemberg 2020

MARCHIVUM Umbau und Aufstockung eines Hochbunkers für das Stadtarchiv Mannheim

DE-68169 Mannheim, Archivplatz 1

Anerkennung Bauen für die Gemeinschaft

Schmucker und Partner

Architektur, Innenarchitektur

Michael Palm

Landschaftsarchitektur

GBG Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft mbH

Bauherren

Ingenieurbüro Bräuer + Späh

Bauingenieurwesen, Tragwerksplanung

EPL GmbH / Elektrotechnisches Planungsbüro Laber

Lichtplanung, TGA-Fachplanung

EGS-plan Ingenieurgesellschaft für Energie-, Gebäude- und Solartechnik mbH

Akustikplanung, Bauphysik

DS-Plan Ingenieurgesellschaft für ganzheitliche Bauberatung und Generalfachplanung GmbH

Fassadenplanung

UNITEC Ingenieurbüro für Versorgungstechnik

TGA-Fachplanung

INGENIEURGRUPPE BAUEN

Sachverständigenwesen

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Büro-, Verwaltungsbauten; Gewerbe-, Industriebauten; Museen, Ausstellungsbauten, Sonstige

  • Projektgröße:

    9.448m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 03/2016
    Fertigstellung: 12/2021

Projektbeschreibung

Kernpunkte einer Raumkonzeption für das künftige „Haus der Stadtgeschichte und Erinnerungskultur“

Das Stadtarchiv Mannheim – ISG wurde ab 1991 im Collini-Center untergebracht. Im Laufe der 1990er Jahre wurden hier ein Außenmagazin und die Außenwerkstätten zentriert, was sich für die gesamte Ablauforganisation von erheblichem Vorteil erwies. Seit 2009 werden Teilflächen des Ochsenpferchbunkers als Außenmagazin genutzt, allerdings mit der klaren Maßgabe, dorthin nur digitalisiertes Archivgut zu verlagern. Dies geschah aus zwei Erwägungen: Einerseits werden die Archivalien, da digitalisiert, nur noch in besonderen Fällen im Original in der Historischen Benutzung und Forschung benötigt und sind ansonsten absolut sicher zu verwahren (z.B. das komplett digitalisierte Melderegister); andererseits gilt es, die bereits knappen Magazinflächen im Collini-Center zu schonen. Grundsätzlich jedoch kann die Digitalisierung keinen Ersatz für die Bewahrung des Originals darstellen, sondern soll nur ein rationelles und schnelles Arbeiten ermöglichen, auch um die gestiegene externe Nachfrage zu befriedigen. Sämtliche Originale sind jedoch für diffizile Leseabgleiche für die Forschung vorzuhalten. Zudem wird in den nächsten Jahren der Zuwachs an papierenen Unterlagen in laufenden Metern weit höher sein als deren Digitalisierung. Auch von daher muss jede Raumplanung von Wachstumsraten in den Magazinräumen ausgehen.
Im Collini-Center verfügt das Stadtarchiv-ISG über ca. 3500 qm Fläche. Rund 2200 qm entfallen hiervon auf Magazine, der übrige Teil wird für die beiden Lese- und Benutzersäle, für Büros, Werkstätten und den Friedrich-Walter-Saal verwendet.
Reichten ursprünglich Standregale für die Lagerung von Archivgut aus, so mussten in den vergangenen zwanzig Jahren sämtliche Magazinräume verdichtet werden durch den Einbau von Rollregalanlagen. Hierdurch konnte die Lagerdichte nahezu verdoppelt werden. Dennoch sind die Lagerflächen im Collini-Center angesichts enormer Ablieferungen der Ämter, Fachbereiche und Eigenbetriebe allenfalls noch für 2-3 Jahre ausreichend.

Der Ochsenpferchbunker erfüllt eine ganze Reihe der im Suchprofil des Stadtarchivs erhobenen Forderungen
- Stadtnahe, markante Lage
- Anbindung durch Straßenbahn, Buslinie und S-Bahn
- Parkplätze sind im Nahbereich herstellbar
- Historisch relevantes Gebäude

Auch bezüglich archivarischer Belange gemäß DIN ISO 11799 hat der Bau Vorteile
- Hohe Klimastabilität
- Gute Teilbarkeit in Sicherheitsbereiche
- Grosse Sicherheit für Archivgut bezgl. Diebstahl
- Grosse Flächen ( ca. 800 qm pro Stockwerk)

Darüber hinaus ist das Gebäude über eine Teilnutzung der Flächen als Depot bereits bekannt. Der Grundgedanke besteht darin, den bestehenden Bunker ausschliesslich als Depotflächen zu nutzen. Alle anderen Nutzungen wie Werkstätten, Büros, Lesesäle, Ausstellung, Schulungs- und Veranstaltungsräume, aber auch ergänzende Depotflächen werden in einer zweistöckgen Aufstockung zusammengefasst.
Die notwendige Erschliessung erfolgt über den Umbau des Mitteltreppenhauses zur Aufzugsanlage und die Nutzung der bestehenden Ecktreppenhäuser als Fluchtwege.

Dieses Konzept hat mehrere Vorteile
- Geringe Eingriffe in die innere Struktur des Bunkers
- Enge Verzahnung von Stadtarchivarbeitsräumen und Beständen
- Erleichterte Herstellung einer bedarfsgerechten Raumstruktur für das Stadtarchiv
- Durch die innere Erschliessung bleibt das ursprüngliche Gebäude wahrnehmbar
Grundriss EG

Grundriss EG

Grundriss 1. OG

Grundriss 1. OG

Grundriss 5. OG

Grundriss 5. OG

Grundriss 6. OG

Grundriss 6. OG

Schnitt

Schnitt