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Mehrfachbeauftragung | 05/2020

Entwicklung des Jugendzentrums „FunPark“ in Gomaringen

Perspektive Skateanlage

Perspektive Skateanlage

1. Preis

Kienleplan GmbH

Landschaftsarchitektur

Hettich Architekten

Architektur

Skateshapes

Architektur, sonstige Fachplanung

ZWEILAND Landschaftsarchitektur • Visualisierung

Visualisierung

Erläuterungstext

Leitbild
Mit großen Freuden sah er bald von der ……Höhe die Alb, als eine wundersame blaue Mauer ausgestreckt. (Eduard Mörike 1852).
Diese Empfindung hat ebenso zum Dialog zwischen Landschaft und Funpark beigetragen. Die naheliegenden Landschaftskonturen des Albtraufs mit den ortstypischen Hochflächen und steil abfallenden Hängen. Deren ebenso ortstypische Kulturlandschaft des Albvorlandes in sanften Hängen mit Streuobstwiesen und landwirtschaftlich genutzten Flächen abgebildet – die Symbiose von Kultur- und Spiellandschaft. Mit dem Funpark wird ein besonderer Abschluss des gesamten Sport- und Freizeitparks geschaffen. Markige Formen, geneigte Flächen im steten Wechsel bilden die dynamische Grundlage des Gesamtentwurfs.


Landschaft
Die ‚Mikro-Landschaft‘ bindet die drei wesentlichen Landschaftsschollen zusammen. Das Gebäude, die Skateanlage und die multifunktionale Rasenflächen gleiten auf einem Belagsteppich, ohne sich zu berühren. Klar ablesbare Funktionen, eingebettet in eine selbstbewusste Geländegestaltung.
Eine gute Grundstücksausnutzung zur Schaffung erforderlicher eigenständiger Funktionsbereiche, sowie ein weitgehender Ausgleich von Erdmassen in ‚cut-and-fill-balance‘ ermöglichen wirtschaftliche und angemessene Freiraum-Parameter.
Ohne räumlich abzugrenzen, wird entlang der östlichen Grundstücksgrenze eine im Gesamtkontext gestaltete Erdskulptur integriert, um die Schallemissionen zu minimieren. Einblicke sind von außen immer möglich. Von drei Seiten aus, im Bereich der vorhandenen Erschließungsachsen, werden Eingänge in den Funpark situiert.


Konzeption
Von allen Ecken des Grundstückes gelangt man in das Herz der Anlage. Fließende Übergänge mit gleichzeitig klarer Definition der Funktionsbereiche erlauben eine Großzügigkeit der Anlage. Die Freiflächen sind bestmöglich mit der vorgegebenen Programmatik überzogen, ermöglichen gleichzeitig Ruhezonen und Zuschauerränge für die sportlichen und akrobatischen Belange der Jugendlichen. Die geschaffene Topografie erlaubt Chill-Bereiche in geneigten Rasenflächen, aber auch konkrete Sitz-Tribünen in Form von baulichen Sitzstufen.
Das Gebäude und dessen Funktionen werden mit dem Außenraum verwoben. Zum zentralen Platz hin wird eine Boulder-Anlage in die Fassade integriert, die freistehenden Skatelemente korrespondieren mit der Architektur und sind multipel nutzbar.


Freianlagen, Elemente und Materialien
Drei wesentliche Materialien bestimmen das Erscheinungsbild der Freiraumelemente. Die Grundfläche der Belagsflächen, des Eingangsplatzes, der Verbindungswege und des zentralen Platzes wird aus ungefasten Betonwerksteinpflaster in Formaten ca. 20/30 cm vorgeschlagen. Beigetöne mit sichtbarem Stützkorn des Vorsatzes korrespondieren mit der Holzfassade des Gebäudes. Die Skateanlage ist darin eingebettet mit eigenständigem Material, geglätteter Spritzbeton, ohne scharfe Kanten, zementgrau, monolithisch. Alle wesentlichen Einbauten wie Sitzelemente, freistehende Skatelemente und Stufenanlage nehmen dieses Thema mit auf. Die Grünflächen bestehen im Wesentlichen aus robustem Sport- und Spielrasen, der geringe Pflegekosten mit sich trägt und von den Jugendlichen selbst gemäht werden kann. Einzig die Abgrenzung des pump track erfolgt mit sehr robusten Gräserpflanzungen.
Die pump track selbst besteht aus einfachem, feinen Asphaltfeinbeton 0/5 mm.
Die ondulierte Anlage des pump track setzt sich durch die wellenförmige Überformung spannungsreich von den sonst sehr scharfkantig und in schiefen Ebenen gestalteten Freiräumen ab.
Die Flächen sind optional für weitere Ausstattungen wie parcours und Trampolinen ausgestaltet und ermöglichen eine jederzeitige Ergänzung mit diesen Elementen.
Die Beleuchtung der Anlage erfolgt mit einfachen Masten (ca. 9 m) und daran befestigter einfacher Spots. Hier spiegelt sich die Robustheit der Anlage wider und erlaubt eine Nutzung der Skateanlage in der Dämmerung und bei Nacht. Die peripheren Bereich wie pump track, Multifunktionsfläche und parcours bleiben dabei von der Beleuchtung ausgespart.

Beurteilung durch das Preisgericht

Freiraum
Die Arbeit besticht durch ihr stimmiges, schollenartiges Gesamtkonzept. Dabei stehen die drei Elemente Gebäude, Skateanlage und Rasenfläche/Spielfeld als gleichberechtigte Elemente auf einem Belagsteppich aus Betonpflaster-steinen. Die anspruchsvolle und vielseitige Skateanlage aus Ortbeton überzeugt durch ihre Befahrbarkeit/Linien-führung und deren unterschiedliche Elemente.
Durch die Wegeverbindungen und die Erschließung des Grundstücks von allen drei Seiten wird gut auf die Grund-stücksituation eingegangen und die Angebote werden fließend miteinander vernetzt. Durch die Geländemodellie-rung und Baumpflanzungen wird ein guter Abschluss zur Schießmauerstraße und zur offenen Landschaft hergestellt.
Von der nördlichen Grundstücksgrenze wäre insbesondere bei der Engstelle etwas mehr Abstand wünschenswert. Unter Berücksichtigung von Einsparmöglichkeiten sollte der Flächenanteil im süd-westlichen Bearbeitungsbereich reduziert werden.
Ansicht Ost

Ansicht Ost

Perspektive Pumptrack

Perspektive Pumptrack

Blick von Süden über den Pumptrack

Blick von Süden über den Pumptrack

Perspektive Pumptrack

Perspektive Pumptrack

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Perspektive Skateanlage

Perspektive Skateanlage

Blick von Osten über die Skateanlage

Blick von Osten über die Skateanlage

Lageplan

Lageplan

Ansicht West

Ansicht West

Funktion

Funktion

Geländeschnitt

Geländeschnitt

Ansicht Nord

Ansicht Nord

Schnitt

Schnitt

Grundriss Jugendhaus

Grundriss Jugendhaus

Detailschnitt

Detailschnitt