Städtebauliche Entwicklung des Wohnquartiers Dahlweg in Münster

Die Arbeit hat eine klare städtebauliche Ordnung mit einer umlaufenden 4-6-geschossigen Rahmenbebauung um eine niedrigere Mitte aus freigestellten Einzelbaukörpern einschließlich der umgenutzten ehemaligen Gewerbehalle. Der äußere Rahmen wird zur Lösung der Lärmbelästigung positiv gewürdigt, in der Ausgestaltung, insbesondere der Höhengestaltung und Akzentuierung zu den bestehenden und geplanten Siedlungsrändern überzeugt er jedoch nur bedingt.
Die innere Ordnung der sog. 'Grünen Höfe' ist sinnfällig und verspricht mit einer klaren Zonierung von Erschliessungsflächen und geschütztem Gartenbereichen angemessene Benutzbarkeiten. Besondere Impulse für eine hochwertige Quartiersmite abseits der üblichen Standards werden jedoch nicht angeboten.
Der Quartiersplatz zum Dahlweg ist in Größe und Lage richtig gewählt, mit dem angrenzenden gastronomischen Nutzungen in Verbindung zum Wohnen zur Mitte kann eine Belebung des Platzes unterstellt werden.
Die Umgestaltung der historischen Halle zur Kita überzeugt nicht, insbesondere der nach Osten angesetzte Wohnneubau in der direkten Verbindung zwischen Alt und Neu wird kritisch bewertet. Hier wäre eine Lösung einer stärkeren Trennung oder ein 'Aufsitzen' des 'Neuen' auf dem 'Alten' wünschenswert.
Die Verfasser stellen einen solide Lösung, sowohl in grundsätzlicher Hinsicht als auch in der Fassadengestaltung dar. Die Verteilung des Wohnungsmixes in den Maßgaben des SoBoMü ist gewährleistet. Die nördliche Tiefgaragenzufahrt in der inneren Lage überzeugt nicht.
Mit einer Gesamtnutzfläche von ca. 18.000 m² ist eine Wirtschaftlichkeit im Grundsatz sichergestellt. Voraussetzung ist jedoch, dass der südliche Rahmen auch realisierbar ist. Allein aus der Abstandsflächenproblematik zur südlich angrenzenden Liegenschaft werden hier Probleme gesehen.
Insgesamt stellt die Arbeit einen soliden Beitrag dar. Impulse, insbesondere auch aus einer Neuinterpretation eines urbanen Quartiers wurden jedoch nicht gesetzt.