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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2020

Neubau eines Familienzentrums „RoBBe“ Rodenbacher Bildungs- und Begegnungsstätte in Rodenbach

ein 1. Preis

Preisgeld: 20.000 EUR

mvm+starke

Architektur

club L94

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Der Wegfall des ehemaligen Gemeindzentrums der evangelischen Kirchengemeinde an der Buchbergstrasse ermöglicht mit dem Neubau des "ROBBE" eine städtebauliche Umstrukturierung und in Kombination mit dem bestehenden Rathaus die Schaffung eines Ortes als generationsübergreifenden Anlaufpunkt in der Gemeinde Rodenbach. Das Rathaus wird als Kopfbaubau einer durch Einzelbaukörper bestimmten Campusanlage an der Buchbergstrasse begriffen. Die Betrachtung des ROBBE in einzelenen Bausteine ermöglicht einerseits die problemlose Umsetzung in Bauabschnitten, um die bestehende KITA während der Bauzeit der neuen KITA weiterbetreiben zu können, und andererseits eine funktionale Zuordnung der Bausteine unter Einbeziehung des Rathauses in ein Gesamtensemble. Hierbei bildet das Familienzentrum, die KITA und die Kindertagespflege jeweils einen ablesbaren Baustein, wobei die Kindertagespflege innenräumlich an die KITA angebunden wird

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Familienzentrum und die Kita sind zweigeschossig organisiert. Die Kindertagespflege ist in einem eingeschossigen Baukörper der eigenständig nutzbar ist untergebracht und dennoch der direkt mit der Kita verbunden ist. Durch die Aufteilung der Volumen fügt sich der Vorschlag gut in die Umgebung ein. Der Verfasser schafft einen neuen baumbestandenen Platz vor dem Rathaus und öffnet sich mit einem zweiten kleineren Platz zur Schule und bindet diese damit an. Über die Verbindung dieser Plätze werden die Gebäude erschlossen. Folgerichtig orientiert sich das Foyer des Familienzentrums zum von dem Verfasser bezeichneten ‚Bürgerplatz‘ und der Mehrzweckraum zu beiden Plätzen, die durch das Bistro und Außenbestuhlung belebt werden sollen. Die Erschließung der Kita und der Tagespflege liegt im Gelenk der beiden Plätze. Speise- und Multifunktionsraum liegen dem Mehrzweckraum des FZ gegenüber und beleben den kleineren Platz.

Die Kita wird über ein Foyer erschlossen, das direkt in die Mittelzone der Kita übergeht. Von hier werden im EG die drei Ü3-Gruppenraum sowie der U3-Gruppenraum erschlossen. Im OG wiederholt sich diese Typologie für die Hortkinder. Die hier eingestellten Toiletten teilen leider diese an sich sehr wertvollen Bereiche und sollten verlegt werden. Eine natürliche Belichtung in diesem Mittelbereich EG fehlt. Hier wird eine Lösung gefordert.

Die Verwaltung im EG ist klar strukturiert und hat direkten Zugang zur Kindertagespflege. Küche und Speiseräume liegen direkt übereinander. Im OG öffnet sich der Speiseraum und Flurbereich zur vorgelagerten Dachterrasse, die als Außenspielfläche für die Hortkinder zur Verfügung steht und über eine Treppe direkt mit dem Außenbereich verbunden ist.

Die Kindertagespflege mit dem Mini-Club im Außenbereich ist schnörkellos strukturiert. Die Lage im EG und die direkte Verbindung zur Kita wird sehr begrüßt.

Das Familienzentrum bildet mit seinem eigenständigen Baukörper klar den Mittelpunkt und öffnet sich zu beiden Plätzen. Am zentralen Foyer sind sinnvollerweise im EG die Büros des FZ angelagert. WCAnlagen und Nebenräume mit dem Technikraum sind im Keller untergebracht. Die Barrierefreiheit ist über den Aufzug gegeben. Im OG sind die Vereins- und Kursräume sowie Nebennutzflächen untergebracht.

Die beiden Wohnungen sind nach Süden ausgerichtet. Die Erschließung ist jedoch nicht getrennt von dem FZ möglich. Eine Änderung ist hier zwingend herbei zu führen, da eine getrennte Erschließung zu gewährleisten ist.

Die Parkplätze sind entlang der Buchbergstraße und dem Rathausweg angeordnet und sind in ausreichender Anzahl vorhanden. Die Außenflächen der Kita könnten jedoch noch großzügiger ausfallen. Hierzu sollte über eine Tiefgarage in Kombination mit einer leichten Verschiebung des Kita-Bausteins zu Gunsten der Außenbereiche der Kita nachgedacht werden. Die Planung leistet einen sehr interessanten Beitrag, der ein großes städtebauliches und räumliches Potential besitzt und ökologisch als auch wirtschaftlich gut zu realisieren ist.