Neubau einer Schulsporthalle am Olympiastützpunkt Luftschiffhafen in Potsdam

Als einfacher, selbstbewusst auftretender Kubus vermag sich die Schulsporthalle angemessen zu behaupten. Dies gilt sowohl für den Auftritt in Sichtachse des historischen Haupteingangs, als auch für die Präsenz zwischen den großformatigen Bestandsbauten. Der Monolith besticht durch seine klare Geometrie und seine reduzierte, zwischen Transparenz und Transluzenz changierende Materialität. Die großformatige Vergla- sung der Eingangsebene überzeugt formal, kollidiert aber mit den unmittelbar an die Fassade angrenzenden Nutzungen. Der Haupteingang ist gut auffindbar angeordnet. Die Innenraumqualität des Eingangsbereichs und die Vertikalerschließung zeigen allerdings gestalterisch und funktional erhebliche Defizite. Seitens der Nutzer wird eine Differenzierung der Erschließung für Schulalltag und Veranstaltung angeregt. Das 1. Obergeschoss mit Tribüne, Besucher – WC und den Umkleide- und Waschräumen für die Sportler ist gut organisiert. Das als Holzbau konzipierte Gebäude ist konstruktiv schlüssig und hat das Potential eines Vorzeigeprojekts zu ökologischem „Hightech“ Bauen. In der Kombination von RC – Baustoffen und Holzbauweise ist das Materialkonzept konsequent ressourcenschonend. Der Hallenraum wird von einem leichten Holztragwerk überspannt. Die vollflächige Bekleidung des Tragwerks wird als nicht notwendig und als Beeinträchtigung des ansonsten sehr überzeugenden Konzepts empfunden. Die homogene, transluzent wirkende Fassadenbekleidung wird durch adäquate technische und bauliche Maßnahmen so unterstützt, dass Nutzungskomfort und Energieeffizienz hochgradig gewährleistet werden können. Zu prüfen bleibt, ob der Aufwand für Betrieb und Wartung der technischen Anlagen unter Wahrung eines optimierten sommerlichen Wärmeschutzes reduziert werden kann. Insgesamt werden die angenehm unaufgeregte Haltung des Solitärs und das schlüssige energetische Konzept als zeitgemäße Architektursprache für eine Eliteschule des Sports begrüßt.