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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2020

Ersatzneubau für das Ganztagsgymnasium in Osterburken

3. Preis

Preisgeld: 15.500 EUR

LRO GmbH & Co. KG

Architektur

Frank Roser Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Béla Berec Architektur-Modellbau-Gestaltung

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser schlagen das neue Schulgebäude als terrassenförmigen Baukörper entlang der Hemsbacher Straße vor und platzieren es damit an der südlichen Grenze des Schulgeländes. Das starke Gefälle des Geländeverlaufs machen sie dabei zum Thema ihres Entwurfs. Es gelingt ihnen, das neue Schulgebäude so in das Gelände einzufügen, dass jede der 5 Geschosse einen ebenerdigen, barrierefreien Ausgang in das Gelände erhält bis hin zur obersten Ebne, die barrierefrei den Sportplatz anbindet. Talseitig nach Osten münden die Geschosse jeweils in offene Terrassen, die nicht nur die Qualität der vorgeschlagenen Typologie ausnutzen, indem ein unmittelbarer Bezug zum Freiraum mit dem Ausblick nach Osten geschaffen wird. Sondern es werden mit den überdachten Terrassen offene Klassenzimmer vorgeschlagen, die die Nutzungsmöglichkeiten erweitern.
Erschlossen wird das Schulgebäude über die unterste Ebene, in der sinnvoll angeordnet gleichzeitig die öffentlichsten Bereiche der Schule liegen: Die Aula mit den angeschlossenen Musikunterrichtsräumen und die Mensa. Von dort ausgehend inszenieren die Verfasser einen Treppenweg hangaufwärts mittig in der Flurzone des 2-bündig organisierten Schulgebäudes. Den Verfassern gelingt es, diesen Erschließungsweg in dem einfach strukturierten Gebäude so zu gliedern, dass Sequenzen von Treppenläufen sich mit Ebenen abwechseln und dieser Wechsel durch Lichtaugen über den Treppenläufen unterstützt wird. In der Mittelzone der Flurflächen entstehen gut nutzbare Gruppenarbeitsplätze und auch an den Flurenden werden die Flurzonen aufgeweitet. Die Abtrennung der Flurbereiche zu den Klassenräumen ist offen ausgebildet, was allerdings den innenliegenden Charakter der Erschließung nicht gänzlich entschärft.
Außenliegende Fluchtbalkone unterstützen nicht nur die Verschattung der Fassadenflächen, sondern ermöglichen brandschutztechnisch auch eine offene Gestaltung der inneren Erschließung. Die Qualität des vorgeschlagenen Schulgebäudes besteht nicht nur darin, den Geländeverlauf geschickt zu nutzen, sondern gleichzeitig mit einer einfachen Grundstruktur auch qualitätvolle und abwechslungsreiche Innenraumsituationen zu schaffen. Das äußere Erscheinungsbild wird durch die einfache Bandstruktur der leichten Fluchtbalkone geprägt, die zusammen mit der vorgeschlagenen Holzfensterfassade ein zeitloses und heiteres Bild nach außen vermitteln.
Die Freiflächengestaltung führt die Ebenen mit vielfältigen Nutzungsangeboten nach Norden weiter bis hin zu einem kleinen Amphiteaterbereich. Wirtschaftlich liegt der Bebauungsvorschlag im günstigen Bereich.