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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2020

Neues Quartierssporthaus für Wilhelmsburg

ein 3. Preis

Preisgeld: 15.000 EUR

DFZ ARCHITEKTEN

Architektur

Erläuterungstext

Im Norden des IBA Projektgebietes Wilhelmsburger Rathausviertel entsteht ein neues Quartierssporthaus. Durch seine Funktion, der Beherbergung des neuen Quartiersportverein Hamburg Towers e.V, bildet es eine wichtige Anlaufstelle des neuen Quartiers und soll zukünftig als sozialer Kommunikationsraum zwischen neuen und bereits ansässigen Bewohnern dienen. Neben dem Quartierssporthaus sind auf der 14.000m2 großen Fläche Büro-, Co-Working- und Gastronomieflächen sowie ein Hotel vorgesehen. Das Plangebiet bildet ein wichtiges Bindeglied zwischen den nördlich verorteten industriellen und gewerblichen Nutzungen und den südlich anschließenden Wohnnutzungen sowie der Sportanlage des Wilhelmsburger Rathausviertels. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, wird das heterogene Umfeld durch bewusst differenzierte Bausteine ergänzt, die sich in die Umgebung einfügen. Gleichzeitig erscheinen sie als Gesamtensemble mit eigener Identität, die eine klare Ablesbarkeit der unterschiedlichen Nutzungen aufzeigt. Der transparente Baukörper des Quartierssporthaus ist geprägt durch eine – analog den Vereinsfarben – dunkelanthrazitfarbene Konstruktion, der auf den beiden Vorderseiten nach Süden und Norden offene begehbare Loggien vorgelagert sind. Die großzügige Begrünung verweist auf die gegenüberliegenden Rasensportflächen und schreibt diese konzeptionell als vertikale Fassade auf dem Gebäude, bis zur begrünten Dachfläche fort. Zwei integrierte lange Treppen schaffen die Verbindung zur Dachfläche, auf der weitere sportliche Aktivitäten vorgesehen sind. Einen zweiten Baustein bilden die Flächen des Co-Working. Ebenso wie das Quartierssporthaus zeigt sich das Erscheinungsbild in Holz, mit helleren abgestuften Farben. Für den Neubau wird eine offene und hochflexible innere Struktur geplant, die um einen offenen Innenhof orientiert ist. Das begehbare Dach und die vorgelagerten Loggien bieten vielfältige Aufenthaltsmöglichkeiten. Das Hotel bzw. Sporthostel im süd-östlichen Teil des Plangebiets ist von einer skulptural geformten Lochfassade aus Klinkern geprägt und steht damit im Kontrast zu den beiden vorherigen Baukörpern. In der Materialität analog treten die beiden Bürogebäude in Erscheinung, deren Individualität wiederum insbesondere durch die spezifischen Dachformen geprägt wird.

Beurteilung durch das Preisgericht

Bei dem Entwurf handelt sich um einen polarisierenden Entwurf mit klar ablesbaren Nutzungsbausteinen. Positiv fällt die Adressbildung der einzelnen Bausteine, die gut durchdachte Ausbildung des Sportbereiches und die sehr gute Realteilbarkeit auf. Die Grundrissgestaltung bei Hotel und Büro ist ebenfalls gut gelöst. Wirtschaftlich negativ fällt die Tiefgarage mit zwei Untergeschossen sowie die Fassadengestaltung ins Gewicht, die zu deutlichen Mehrkosten führen. Es ist zudem zweifelhaft, inwieweit die verschiedenen Fassadengestaltungen zu Wilhelmsburg passen. Die Freiraumnutzungen sind ausschließlich im Norden verordnet und in ihrer Lage nicht auf das Quartier ausgerichtet. Es stellt, sich die Frage, inwieweit hier eine Akzeptanz generiert werden kann. Zudem befinden sich die Freiraumangebote in direkter Lage zu Gefahrenorten nördlich des Wettbewerbsgebietes. Bezüglich des Hotels stellt sich die Frage nach der Außenwirkung und der anzusprechenden Zielgruppe. Bei dem Entwurf gibt es zudem keinen Anlaufpunkt aus dem Quartier, weshalb klare Bezugspunkte fehlen.