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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2020

Neubau der Volksbank Mittlerer Neckar e.G. in Wendlingen am Neckar

2. Preis

Preisgeld: 32.000 EUR

a+r Architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Durch die Aufteilung der Baumasse in drei Volumen unterschiedlicher Höhe gelingt den Verfassern der Arbeit 1010 ein differenziert gegliederter Beitrag, der in sensibler Weise auf die kleinteilige Körnung der anschließenden Bebauung reagiert. Das Gebäude versucht dabei zwischen den städtebaulichen Richtungen im Norden und Süden zu vermitteln und kann sich so nicht ganz schlüssig im Stadtraum verankern.

Die Gliederung des Gebäudes und der Hochpunkt am Stadteingang werten den Gesamtkomplex in angenehmer Weise auf. Die doppelte Platzbildung im Norden wird ausdrücklich begrüßt. Diese Maßnahme und die vorgelagerte Grünfläche werden zu einer Bereicherung des öffentlichen Raumes. Tiefgaragenzufahrt und Polizeistellplätze liegen richtig und schließen eine gegenseitige Behinderung aus.

Die anschließenden Fuß- und Radwegebeziehungen aufnehmend, orientieren sich im Erdgeschoss alle öffentlichen Nutzungen nach Norden. Durch Rücksprünge im Baukörper werden zur Villa und zum Einrichtungshaus Platzräume formuliert. Von hier gelangen die Besucher folgerichtig zu den verschiedenen Eingängen des Gebäudes. Dabei ist die räumliche Nähe des Eingangs der externen Nutzung zur Schleuse der Polizeistation nicht ganz optimal. Die einzelnen Bereiche sind an richtiger Stelle verortet. Die Polizei zur Bahnhofstraße hin, was eine optimale Positionierung der Garagenplätze gewährleistet. Die Bank in Richtung der Stadt und Villa Behr. Von hier gelangen die Besucher über getrennte Eingänge zu den Foyers der Bank und des Konferenzbereichs, der gemeinsam mit der gastronomischen Nutzung das Erdgeschoss in schlüssiger Weise bestimmt. Leider verstellen die großflächig dienenden Räume im Zentrum diesen Bereich. Hier würde man sich mehr Offenheit und Großzügigkeit und damit eine bessere Orientierung wünschen.

Die Büronutzungen in den oberen Geschossen setzen die Vorgaben hinsichtlich ihrer Organisation als Gruppenbüro mit Kombizone überzeugend um. Die Stellung der Baukörper schafft dabei differenzierte Raumfolgen mit wechselnden Ausblicken. Das Angebot der Dachterrassen wird von den angrenzenden Nutzungen leider nicht ganz ausgeschöpft.

Die Position der Tiefgaragenzufahrt ist richtig gewählt. Die Anlieferung der Münzstraße erfolgt über einen Lastenaufzug. Die Anforderung einer größeren Raumhöhe im Untergeschoss wird so vermieden.

Insgesamt eine Arbeit, die in ihrer Einfügung in die Umgebung überzeugt. Die gelungene Gliederung des Gebäudes in Volumen und Höhe wird dabei schlüssig im differenzierten Relief der Fassaden fortgeführt. Diese stadträumlich überzeugende Setzung hat leider aber auch zur Folge, dass eine Erweiterung der Bank in den dritten Baukörper nur erschwert möglich ist. Hier sollte bei einer weiteren Bearbeitung aufgezeigt werden, wie eine Verbindung aller Baukörper möglich ist, ohne lange Wege in Kauf nehmen zu müssen.