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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2006

Ländliche Heimvolkshochschule Hohebuch

Orientierung

Orientierung

1. Preis

Schwarz . Jacobi Architekten BDA

Architektur

Erläuterungstext

Landbau statt Städtebau
Der Ort Hohebuch ist geprägt von einer bestehenden Hofanlage in offener Landschaft mit großen Distanzen. Kleinere Gebäude sind mit mehr oder weniger starkem Bezug zur Hauptanlage auf dem Naturgrundstück verstreut. Nähe und Weite, Konzentration und Fernsicht sind die wesentlichen Merkmale einer einmaligen Situation.

Die Entwurfsidee bezieht sich auf diese Gegensätzlichkeit der lokalen Eigenschaften und wendet sie auf die neue und zugleich alte Nutzung an. Auf der Ankunftsseite des Gastes öffnet sich ein Eingangsplatz, der den bestehenden Hof erweitert und neu ordnet. Schon vor dem Betreten des Hauses kann sich der Besucher orientieren. Durch die Verlegung und Konzentration der Parkierung im östlichen Grundstücksbereich wird die Situation insgesamt aufgewertet und eine eindeutige Zuordnung der Gebäudeseiten erreicht. Der Pavillon kann während der Bauzeit erhalten bleiben.

Das \"Weiße Haus\" wird Teil des Gebäudeensembles, das \"Gelbe Haus\" hat durch den vorherigen Abzweig des Parkverkehrs nicht mehr so viele Vorbeifahrten. Über den Eingangshof ist eine Gebäudevorfahrt möglich; durch die relative Entfernung der Parkplätze entsteht jedoch eine ruhige Vorzone. Das Grundstück \"hinter\" dem Haus kann sich jetzt ohne Einschränkung durch Stellplätze entwickeln und hat dazu die notwendige Zeit.
Der Höhenunterschied im Gelände von ca. 2 Meter wird in Verbindung mit der Fußbodenhöhe des Bestandsbaus genutzt um eine weitere Zugänglichkeit über das Hanggeschoss zu erreichen. Das Gartenniveau mit den Freizeiteinrichtungen im Außenbereich ist damit optimal angebunden. Die Gebäudehöhen bleiben unter der des Hauptbaus.

Erweiterung der Bildungseinrichtung
Erstes Ziel der Konzeption ist das einwandfreie Zusammenspiel von alter Einrichtung und aktueller Ergänzung. Die in etwa Verdoppelung des bestehenden Volumens führt zu einer neuen Prägung, die sich die noch unentdeckten Qualitäten der bisherigen Situation zu Nutzen macht. Drei Ebenen mit unterschiedlichem Gebrauchsschwerpunkt sind identisch in der Fläche und kompakt gestapelt.

An der Schnittstelle zwischen Alt- und Neubau auf mittlerer Ebene betritt der Tagungsgast das Haus. Rezeption, Garderobe, Treppe und Zimmerlift sind wie in einem guten Hotel unmittelbar erreichbar. Die Tagungsräume gruppieren sich in Sichtweite um den grünen, verglasten Innenhof. Speisesaal und Küche liegen ebenfalls im Zentrum. Die hausinterne Bewirtschaftung ist analog organisiert und kann sich als Angebot eines parallelen Lastenaufzugs bedienen. Frei von Überschneidungen mit dem Gastbetrieb erfolgt die Anlieferung von Süden über einen separaten Andockpunkt.

Beide Zimmerkategorien auf verschiedenen Niveaus sind mit dem Aufzug erreichbar. Eine Dachterrasse, Sitzinseln und Zenitverglasungen lassen die Wohnebene zu einem wirklichen Aufenthaltsort werden. Über Lufträume und eine offene Treppe stehen die 3 Gastebenen miteinander in Kontakt, fördern so das Gemeinschaftserlebnis.

Konstruktion - Material - Energie
Die Wirtschaftlichkeit der Baumaßnahme ist mit dem Gebot der Nachhaltigkeit und den technischen Notwendigkeiten in Übereinstimmung zu bringen. Realistisch gesehen, müssen deswegen viele Einzelheiten mit Prioritäten versehen werden und kommen erst in der Durcharbeitung zur Entscheidung.

Die Fassade ist hinter einer dampfdurchlässigen Membran hoch wärmegedämmt und mit auf Lücke gesetzten Holzprofilen versehen. Pigmentierte Schutzbeschichtungen (changierend), senkrechte Verlegung und Luftumspülung garantieren eine lange Lebensdauer des nachwachsenden Rohstoffes Holz. Das schleierartige Band der Holzstäbe überlagert das klare, kubische Volumen des Baukörpers mit einem poetischen Aspekt. Der Sockel und die daraus aufgehenden Wandscheiben erhalten einen grau durchgefärbten, glatten Zementputz.
Tragwerk und Haustechniktrassen sind im mittleren Geschoss in Bezug auf die Zimmerinstallationen zu koordinieren. Das Prinzip sind statische Überzüge in den Zimmerschotten und Querverzüge der Badentwässerungen in der Abhängung des Foyers. Revisionen sind in auch gestalterisch abgesetzten Deckenstreifen möglich. Die Fassadenränder bleiben frei.

Eine modular aufgebaute Heizanlage für den Einsatz von Holzpellets wird mit der Zeit die bestehende Anlage des Ölbrenners ersetzen. Solarkollektoren auf dem Dach unterstützen die Warmwasserbereitung. Um auch die natürlichen Ressourcen des nicht landwirtschaftlich genutzten Grundstücks zu verwenden, bietet sich eine Anordnung von Erdsonden an, die bei relativ niedriger Vorlauftemperatur für den Einsatz einer Fußbodenheizung geeignet wären.
Verbindung Altbau - Neubau

Verbindung Altbau - Neubau

Energiekonzept

Energiekonzept

Lage

Lage

Hang-, Erdgeschoss

Hang-, Erdgeschoss

Ober-, Dachgeschoss

Ober-, Dachgeschoss