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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2020

Nachfolgenutzung der Prinz-Leopold- / Pionier-Kaserne und angrenzender Areale in Regensburg

Engere Wahl

Thomas Schüler Architekten und Stadtplaner

Stadtplanung / Städtebau, Architektur

faktorgruen

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Städtebauliches Leitbild

Das Konzept entwickelt sich aus der örtlichen Situation des ehemaligen Kasernengeländes heraus und komplettiert das angrenzende Kasernenviertel. Die ankommenden Wegeachsen und Grünzüge werden hierfür wie selbstverständlich in das Plangebiet verlängert und münden in einen neuen zentralen Grünraum. So wird das neue Quartier zukünftig zu allen Seiten hin durchlässig und verwebt es mit den angrenzenden Stadt- und Landschaftsräumen.

Über einen Brückensteg wird der Stadtteil Hohes Kreuz angebunden, über eine Unterführung entsteht die Anbindung an die südlichen Grünräume. Das Quartier wird so Teil des städtischen Gefüges und übernimmt wesentliche Vernetzungsfunktionen zwischen den angrenzenden Stadt- und Grünbereichen.

Die Plato-Wild-Straße als zentrale Wegachse innerhalb des Kasernenviertels mündet direkt im neuen Quartiersplatz an der Zeißstraße. So entsteht eine direkte Verbindung zwischen dem Ostpark und der neuen Quartiersmitte mit dem angrenzenden Quartierspark, wobei der Platzraum als freiräumliches Gelenk den Übergang zum Stadtpark ausbildet.

Die zentrale Quartiersmitte

Der Quartiersplatz wird bereits im ersten Bauabschnitt realisiert und bildet so frühzeitig das freiräumliche Herzstück des Quartiers aus. Er bildet die kommunikative Mitte des gesamten Stadtteils und dient als Ort für gemeinschaftliches Leben. Als verkehrsfreier Stadtplatz besitzt er eine hohe Aufenthaltsqualität und schafft eine nutzungsoffene Freifläche für Märkte und gemeinschaftliche Veranstaltungen.

In der angrenzenden Platzbebauung befinden sich der Lebensmittelmarkt und die Quartiersgarage, die beide direkt von der Zeißstraße aus angefahren werden. In der darüberliegenden Mantelbebauung befinden sich Räume sowohl für soziale Einrichtungen und Arztpraxen, aber auch Sonderwohnformen.

Der Platz wird mit einem Gebäudepaar gegliedert, dem Quartiershaus mit einer erdgeschossigen Gastronomie, einem Cafe und gemeinschaftliche Einrichtungen und der gegenüberliegenden Kita, die hier beide als Magneten wirken und den Platz beleben.

Die Grüne Mitte

Die Grüne Mitte bildet als kompakter Stadtpark das zentrale freiräumliche Element auf den sich die Wohnquartiere beziehen und worüber sie ihre Adresse erhalten. Über die Grünfugen werden die Verknüpfungen mit seinem Umfeld geschaffen und die Teilquartiere gegliedert.

Über dieses freiräumliche Gerüst werden sowohl alle Quartiersbereiche, als auch alle öffentlichen Einrichtungen, innerhalb und außerhalb des Plangebietes angebunden. Die Schul- und Kitastandorte liegen direkt am Grünzug und ermöglichen eine gefahrlose Erreichbarkeit.

Der gesamte Grünraum schafft kommunikative gemeinschaftliche Spiel- und Freizeitflächen und fördert die Identifikation mit dem Quartier. An den Rändern des Parks können neue Nutzungen, wie z.B. naturnahe Spiel- und Sportangebote für alle Alters- und Bevölkerungsgruppen, Mietergärten sowie informelle Sportangebote als Naherholungsflächen für die Bewohner des Stadtteils integriert werden.

Der Grünraum wird naturnah ausgebildet und nimmt erforderliche Ausgleichsflächen für das Gebiet auf. Gleichzeitig übernimmt er die Funktion eines Retentionsraumes für das anfallende Regenwasser und trägt durch seine Aufenthaltsqualität und ökologische Funktion als Regenwasserretentionsfläche zur Qualitätssteigerung des Quartiers bei. Ein Grossteil der bestehenden Bäume wird in die Freiräume integriert werden und schafft eine besondere Atmosphäre.

Quartiere an der Grünen Mitte

Das Quartier wir durch orthogonale Baufelder gegliedert, welche einen Bezug zum Ort herstellen und die ehemalige Nutzung auch weiterhin spürbar machen. Die Teilquartiere gruppieren sich um zentrale Nachbarschaftsplätze mit Spiel- und Kommunikationsflächen, die hier Gemeinsamkeit und Identität fördern. In den Erdgeschossen befinden sich hier kleine gewerbliche Einheiten, Nachbarschaftstreffs und gemeinschaftliche Einrichtungen, die hier jedem Baufeld seine Mitte geben und es beleben.

Das modulare Konzept eigenständiger Teilquartiere mit offenen Wohnhöfen bildet ein städtebauliches Grundgerüst für eine abschnittsweise Realisierung und ermöglicht eine Vielzahl unterschiedlicher experimenteller Bautypologien für Geschoßwohnungsbau und Baugruppen mit dem Schwerpunkt familiengerechte und gemeinschaftliche Wohnformen. Unterschiedliche Wohn- und Arbeitsmodelle können flexibel integriert werden und werden für den Schallschutz und zur Belebung des Quartiers genutzt.

Dieser klare und robuste Rahmen schafft die Voraussetzung für eine kleinteilige bauliche Entwicklung mit einem Höchstmaß an individueller Freiheit. Durch wenige typologische Vorgaben wird die Grundstruktur für ein neues Stadtquartier geschaffen werden, stadt-räumlich integriert und flexibel für neue innovative Konzepte eines „Smart-City-Quartiers.
Vogelperspektive

Vogelperspektive

Konzept

Konzept

Lageplanausschnitt 1. Bauabschnitt M 1 : 500

Lageplanausschnitt 1. Bauabschnitt M 1 : 500

Lageplanausschnitt 2. Bauabschnitt M 1 : 500

Lageplanausschnitt 2. Bauabschnitt M 1 : 500

Lageplan

Lageplan