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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2020

Neubau für gemeinschaftliches Wohnen für Menschen mit Behinderung in Neumarkt Woffenbach

Lageplan, © hjp architekten PGmbB

Lageplan, © hjp architekten PGmbB

2. Preis

Preisgeld: 8.000 EUR

hjp architekten PGmbB _ Prof. Jürgen Hauck, Herbert Osel

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Verfasser entwickelt vis á vis der bestehenden Wohnpavillons einen zweigeschossigen Wohnhof aus zwei Winkelbauten um einen längsorientierten, offenen Innenbereich. Der nördliche Baukörper greift dabei in den räumlichen Umgriff des Bachlaufes, evtl. bereits bis in das Überschwemmungsgebiet. Ob die Baugrenze in diesem Sinne ausgereizt werden kann, wäre im weiteren Planungsprozeß/ Genehmigungsverfahren genauer abzustimmen. Die städtebauliche Anmutung des kräftigen, dabei differenziert durchgegliederten Gebäudes wird kontrovers diskutiert. Der Hauptzugang erfolgt von Südwesten des Neubaus und nicht aus dem gemeinsamen Zwischenbereich zum Altbau, weitere Nebeneingänge sind aber in sinnvollen Abständen positioniert und könnten zum Bestand verknüpfen. Die innere Organisation des Neubaus um ihre gemeinschaftliche Mitte ist schlüssig entwickelt und zeigt hohe Orientierbarkeit und ein besonderes Identifikationspotential. Die innere Erschließung der 4 Gebäudeschenkel erfolgt über offene Laubengänge. Um eine barrierefreie Erschließung aller Wohnungen zu garantieren, muss der Ring umlaufen und vor den Gemeinschaftsräumen geführt werden. Die 2-Zimmer-Wohnungen verfügen über eingeschnittene Loggien, die gut proportioniert sind. Die 4-Zimmer Wohnungen an den Schmalseiten profitieren mit ihren Gemeinschaftsbereichen sehr positiv vom Innenhof, zwei der 4-Zimmer Wohnungen sind aber ausschließlich nordorientiert, was wiederum durch die südorientierten Gemeinschaftsbereiche ggf anteilig kompensiert werden kann. Die Entwurfsidee des Hoftypus, der das Thema der Gemeinschaft in sein Zentrum rückt, und Nachbarschaft gleichwertig und in gutem Austausch entstehen lassen kann, wird ausdrücklich gewürdigt. Die Durchmischung der Wohnungstypen pro Geschoss ist in ihrer Abfolge ist gut gelungen. Auch bilden die Gemeinschaftsräume nach Süden eine attraktive Eingangsseite. Der Laubengang macht die Wohnungseingangstüren zu Haustüren. Das erfordert Windfänge in den Wohnungen. Gleiches gilt für das Pflegebad. Hier werden von Nutzerseite hinsichtlich Alltagsabläufen Vorbehalte geäußert. Die architektonische Artikulation ist zurückhaltend und wohlproportioniert, die Baukonstruktion gut strukturiert. Eine wirtschaftliche Bauweise erscheint zu erwarten, wobei der Anteil an (kalten) Erschliessungsflächen im erhöhten Bereich liegt. Das Thema der Laubengänge bzw. erhöhter Aufwendungen für deren ggf. Einhausung wird kontrovers diskutiert. Freianlagen: Die in verschiedenen Ausprägungen angebotenen Freiräume umgeben schlüssig den Neubau. Im Anschluss an die Theo -Bätz -Wohnstätte werden die Freiräume mit einem höherem Belagsanteil angeboten und sind somit „offen“ als Begegnungsraum für die Bewohner beider Gebäude vorbereitet. Im Westen und Norden wird der vorhandene Baumbestand zur ruhigen Kulisse, Spazierwege führen angemessen durch den vegetationsgeprägten Raum. Der baumüberstellte Innenhof ist das Herz des neuen Gebäudes und bietet ebenfalls hohe Freiraumqualitäten. Er kann zum geschützten Ort der Begegnung und des Aufenthalts werden.
Detail, © hjp architekten PGmbB

Detail, © hjp architekten PGmbB

Plan 1, © hjp architekten PGmbB

Plan 1, © hjp architekten PGmbB

Plan 2, © hjp architekten PGmbB

Plan 2, © hjp architekten PGmbB