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Verhandlungsverfahren | 07/2020

Neubau des Visitor and Conference Center am European XFEL in Schenefeld

Zuschlag

DBCO GmbH

Architektur, Innenarchitektur

loomn architekturkommunikation

Visualisierung

Erläuterungstext

Die Forschungseinrichtung „European XFEL“, XFEL steht für X-Ray Free-Electron Laser (Freie-Elektronen-Laser) arbeitet mit einem weltweit einzigartigen Röntgenlaser, in einer 3,4 km unterirdischen Röhre, die länder-übergreifend zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein eingesetzt wird. Die Anlage dient sowohl der wissenschaftlichen Grundlagenforschung als auch der industriellen Anwendung.
Neben den Forschungsgebäuden, der Hauptverwaltung einer Mensa und technischen Anlagen, wird der Forschungscampus durch das Besucherzentrum XHV erweitert. Ergänzend zur Öffentlichkeitsarbeit über eine Dauerausstellung mit Kinobereich
und temporäre Ausstellungen, sowie Schülerlabore für Chemie und Physik, vereint das Gebäude zudem noch Seminarräume und einen Hörsaal für 300 Personen. Diese können flexibel über Raumteiler separiert oder zueinander geschaltet werden.
In seinem fast quadratischen Grundriss erstreckt sich das Besucherzentrum über zwei Etagen und zieht mit seiner lamellenartigen Vorhangfassade die Gebäudeecke im Bereich des Foyers auf, um den Blick vom Campuseingang auf den Vorplatz zu lenken.

Beurteilung durch das Preisgericht

European XFEL stellt Entwürfe für Gebäude und Ausstellung des neuen Besucherzentrums vor

Architekturbüro DBCO und Ausstellungsplaner Archimedes Exhibitions gewinnen Ausschreibung

Nach Abschluss der ersten Vergabeverfahren stehen die Sieger-Entwürfe für das neue European XFEL Besucher- und Konferenzzentrum fest. Der Auftrag für die Gebäudeplanung geht an das Architekturbüro DBCO GmbH in Münster. Der Entwurf für das neue Gebäude auf dem Forschungscampus in Schenefeld beinhaltet Räume für eine Ausstellung, Schülerlabors, Seminarräume und einen großen Mehrzweckraum, der für größere Veranstaltungen und Vorträge genutzt werden kann. Der Auftrag für die Ausstellungsplanung wurde an die Archimedes Exhibitions GmbH in Berlin vergeben. Nach der Auswahl der Objekt- und Ausstellungsplaner hat nun die Detailplanung für Gebäude und Ausstellung begonnen. Der Baubeginn ist für 2021 geplant.

Das neue Besucher- und Konferenzzentrum soll über den weltgrößten Röntgenlaser und die dort durchgeführte Forschung informieren. Eine interaktive Ausstellung von 350 m2 Größe wird durch Führungen und Veranstaltungen ergänzt. Schülerinnen und Schüler können in zwei Schülerlabors Experimente in unterschiedlichen naturwissenschaftlichen Disziplinen wie Physik und Biochemie durchführen. Darüber hinaus werden Räume für wissenschaftliche Konferenzen, Workshops und öffentliche Veranstaltungen zur Verfügung stehen.

Der ausgewählte Entwurf von DBCO verortet den Ausstellungsraum im Erdgeschoss und Seminarräume sowie Schülerlabore im ersten Stock. Das rollstuhlgerechte Gebäude wird mit nachhaltigen Materialien errichtet. Es wird nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip gebaut, um ein einfaches Recycling von Baumaterialien zu ermöglichen. Die Fassade symbolisiert einen aufsteigenden Vorhang, hinter dem die Wissenschaft auf die Bühne tritt.

Im Inneren des Gebäudes entwickeln Archimedes Exhibitions und European XFEL eine interaktive Ausstellung, deren Herzstück ein großes Modell des European XFEL bildet. Besucherinnen und Besucher können hier erfahren, wie die Anlage in den unterirdischen Tunneln brillante Röntgenlichtblitze erzeugt. Forschende nutzen diese Blitze, um die atomaren Details von Proben zu erforschen. Bespiele sind Biomoleküle, die bei Krankheiten eine Rolle spielen, Katalysatoren, die Wasserstoff erzeugen, oder magnetische Strukturen, die im Quantencomputing eingesetzt werden können. Einen Besuch des nahe gelegenen DESYUM, das auf dem Campus des Forschungszentrums DESY in Hamburg-Bahrenfeld geplant ist, kann den Besuch des European XFEL ergänzen und weitere Einblicke in die Forschung mit Röntgenlicht in der Metropolregion vermitteln.

„Ich bedanke mich ganz herzlich bei den Architekturbüros und Ausstellungplanern, für die exzellenten und kreativen Entwürfe“, sagt European XFEL Geschäftsführerin Nicole Elleuche. „Wir freuen uns nun auf die kommenden Monate, in denen Ausstellung und Gebäude nach und nach mehr Gestalt annehmen werden. Wir hoffen, ab 2023 die ersten Besucherinnen und Besucher in dem Gebäude begrüßen zu können, um so unsere Forschung mehr Menschen als bisher zu präsentieren und die nächste Generation von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu inspirieren.“

Der Großteil der Baukosten in Höhe von etwa 11 Millionen Euro für das Besucherzentrum wird von den Gesellschaftern des European XFEL getragen. Das Land Schleswig-Holstein unterstützt das Projekt mit zwei Millionen Euro und stellt darüber hinaus eine Lehrerstelle für den Betrieb des Schülerlabors bereit.


Pressemitteilung von European XFEL