Deutscher Ingenieurpreis Straße und Verkehr 2019

Der Quartiersplatz Am Steintor enthält neben den Verkehrsfunktionen Bereiche mit zwei Atmosphären. Die Platzflächen im Westen bieten Freiraum für Außengastronomie, Rad- und Fußgängerbewegung und betonen das Varieté mit Passage zum Universitätscampus. Die grüne Aufenthaltsfläche schafft großzügige und sichere Angebote für Spiel und Erholung im alten Baumbestand. Lockere Baumpflanzungen ergänzen den Baumbestand. Die erweiterte Grünfläche gibt dem Platz Am Steintor einen frischen grünen Charakter.
Wenige, aber prägnante zeitgenössische Gestaltungsinterventionen erhöhen die Nutzbarkeit und die identitätsstiftende Wirkung des Platzes:
Wegebänder mit begleitenden Sitzelementen verbinden die Hauptgehrichtungen von den Platzrändern zu den Zielpunkten des Platzes. Ein breites Band mit hochwertigen Pflanzflächen zu jahreszeitlichen Blühaspekten schmückt die Grünflächenmitte. Die Kommunikationszonen an der Schnittstelle der Wegebänder und an den Rändern der Grünfläche zum Platz erhalten langgestreckte Sitzelemente in schlichtem Design.

Für eine komplexe und zunehmend als problematisch empfundene städtebauliche Situation wurde in einem vielschichtigen Planungs- und Bauprozess – auch unter geschickter Beteiligung der Öffentlichkeit – eine Lösung gefunden, die dem Stadtquartier öffentlichen Raum mit zum Teil hoher Aufenthaltsqualität zurückgibt. Verkehrsflüsse wurden entflochten und umgelenkt, baukulturelle Aspekte dabei in bemerkenswerter Weise berücksichtigt. Die Jury würdigt anerkennend eine straßenplanerische Lösung, die viele Anforderungen und Nutzungsansprüche berücksichtigt.