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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2020

Erweiterung und Umbau des Werner-von-Siemens-Gymnasiums in Regensburg

4. Preis

Preisgeld: 24.000 EUR

mvm+starke

Architektur

club L94

Landschaftsarchitektur

wh-p Ingenieure

Tragwerksplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Konzept mit einem großzügigen nördlichen Parallelbau zum Bestand und einem flachen Verbindungsbau ist ebenso simpel wie überzeugend. Ganz selbstverständlich entstehen klare Zugangssituationen von Westen und von Osten im Zentrum der Gesamtanlage. Eine Besonderheit stellt in diesem Zusammenhang die Durchwegung in Nord-Süd Richtung dar, die zwischen Schule und Sporthalle hindurchführt und dadurch trotz der großflächigen Überbauung durch die Obergeschosse der Schule eine Durchlässigkeit des Areals eröffnet.
Die Raumfolge Aula, Theater, Eingangsbereich, bestehende Sporthalle und Mensa ist klar und großzügig angelegt und lässt sich flexibel bespielen. Dabei ist die vorhandene Sporthalle baulich selbstverständlich und technisch unproblematisch integriert.
Die Anbindung des bestehenden Schulgebäudes ist ebenfalls gut gelöst, wobei das bestehende Treppenhaus erhalten wird. Hier wird auch ein wünschenswerter Zugang von Süden angeboten.
Konzeptbedingt ist die Anbindung der zentralen Treppe im Schulneubau vom Eingang her problematisch. Die Lage ist bezogen auf den Haupteingang peripher, die Wegeführung sollte übersichtlicher sein.
Der Schulneubau ist in den Obergeschossen als Dreibund klar gegliedert und für ein zeitgemäßes pädagogisches Konzept nach dem Clusterprinzip gut nutzbar. Die Entfluchtung ist über offene Außengänge gelöst.
Konzeptbedingt ist eine Verbindung zwischen Altbau und Neubau nur über das Erdgeschoss möglich, was weite Wege erzeugt und schulbetrieblich als Nachteil zu werten ist.
Die dreigeschossige Überbauung der Dreifachsporthalle ist bezüglich der geometrischen Struktur und der Konstruktionshöhe glaubhaft dargestellt.
Die Fassaden sind gut ausgearbeitet und vermitteln den Eindruck eines hochwertig gestalteten zeitgemäßen Schulgebäudes. die durch die Laubengänge entstehende Zweischichtigkeit wird gekonnt ausgekostet und ermöglicht eine angenehme Filterwirkung zwischen Innen und Außen, was auch dem baulichen Sonnenschutz zugutekommt.
Die vorgeschlagene Holzhybridbauweise entspricht heutigem wünschenswerten Standard. Die wirtschaftlichen Kennwerte liegen im günstigen Bereich.
Der Entwurf erscheint unproblematisch realisierbar und wird zusammenfassend trotz der langen inneren Wege als gelungener Wettbewerbsbeitrag eingestuft.

Schulische Organisation
Es fehlt eine Verbindung zwischen dem Altbau und dem Neubau oberhalb des Erdgeschosses. Dies stellt einen erheblichen Mangel aus Sicht des Wunsches nach kurzen Wegen dar. Wenn schon der Altbau etwas verlängert wird könnte auch ein Übergang zum Neubau geschaffen werden. Die Clusterung des Lehrerzimmers mit der Verwaltung im ersten Stock des Neubaus ist gut gelöst. Der Zugang erfolgt über Süd und Nord, damit wird eine gute Schülerstromlenkung erreicht. Die Lage bedingt eine olfaktorische Belastung durch das Milchwerk und bringt aufgrund des Parkhauses und des Milchwerkes eine visuelle Belastung mit sich.

Tragwerk
Die Tragstruktur der Geschossebenen ist infolge der durchgehenden Wandachsen für die vorgesehenen Holz-Beton-Verbunddecken gut geeignet. Die Abfangung von 3 Geschossebenen über der neuen Sporthalle mit Spannbetonbindern als biegebeanspruchtes Tragwerk ist eine einfache Lösung, erfordert jedoch eine große Bauhöhe.

Bauabschnitte
Die bestehende Turnhalle bleibt erhalten und wird schlüssig integriert. Eine Realisierung in 2 Bauabschnitten erscheint unproblematisch, durch die Konzentration der Baumasse an der Nordseite werden die Beeinträchtigungen der Schule während der Bauphasen auf ein Minimum reduziert.

Grün
Die Freianlagen sind gut strukturiert und übersichtlich zoniert, die Sportanlagen im Pausenhof teilweise integriert und nutzbar. Im Osten wird die mangelnde Durchgrünung kritisiert