modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 09/2020

Neubau eines Familienzentrums in Bingerbrück

Außenperspektive

Außenperspektive

2. Preis

Preisgeld: 10.500 EUR

Bau Eins Architekten BDA - Denis Andernach, Nicolas Bahnemann

Architektur

Bauer.Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Städtebauliche und topografische Einbindung
Das Grundstück des Wettbewerbsgebiets ist geprägt von großen Höhenunterschieden. Zudem zeichnen sich die kleinteiligen Straßen mit einer 2- geschossigen Blockrandstruktur aus. Ersteres nutzen wir, indem wir unser Gebäude in 3 Ebenen entlang der Höhenebenen organisieren. Daraus resultiert eine Bebauung, dessen Höhe angesichts der kleinteiligen Nachbarschaft trotz seiner programmatischen Größe angemessen ist: So knüpfen wir mit unserer mittleren Ebene am Kreuzungspunkt Metzroth-Straße / Hildegardisstraße an, um an der Wigbertstraße mit einem eingeschossigen „Längsbau“ abzuschließen. Ein Rhythmus von großformatigen Öffnungen in der Fassade zur Straße nimmt die kleinteilige Struktur der gegenüberliegenden Bebauung auf. Durch Minderung der Geschosse und der dabei einher gehenden Bildung einer Dachterrasse folgt die Kubatur der Topographie und integriert sich so in das vorhandene Straßenbild.

Entwurfskonzept / Nutzung und Funktion
Das Raumprogramm wird in 3 Ebenen organisiert. Dabei schließen das unterste Geschoss (Eingangsbereich Familienzentrum) sowie das mittlere Geschoss (Eingangsbereich Kita) an das jeweilige Straßenniveau an. Räume mit beidseitiger Nutzung befinden sich in der Eingangsebene der Kita. Das Positionieren der Kita entlang der Höhenlinien ermöglicht, dass die Laubengänge, welche den ebenerdigen Ausgang aus den Gruppenräumen gewährleisten, direkt an das Gelände seitlich anschließen. Somit liegen unserer Gruppenräume zum Außenbereich Richtung Norden. Der Flur der Kita orientiert sich mit seinen Garderoben in Richtung Hildegardisstraße. Das mittlere Geschoss befindet sich im Bereich der Wigbertstraße zum Teil im Souterrain. Eine großzügige Durchleuchtung dieses Bereichs wird durch das Verziehen der Deckenplatte „nach oben“ innerhalb der Fensteröffnung erreicht.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Entwurfsverfasser präsentieren einen klaren, unaufgeregten, auf drei Ebenen organisierten Baukörper, der sich L-förmig in die städtebauliche und topografische Situation mit ihren großen Höhenunterschieden einfügt. Die Kubatur wird durch wenige Subtraktionen und einem Rhythmus von großformatigen Öffnungen spannungsvoll gliedert, als angemessene Reaktion auf die kleinmäßstäbliche Nachbarbebauung. An der Hildegardisstrasse erhalten Kita und Familienzentrum eine klare Adressbildung und eine eigenständige Ablesbarkeit im Baukörper. Die voneinander unabhängige Erschließung beider Nutzungsbereiche, unter Wahrung der Barrierefreiheit an zentraler Stelle, ermöglicht über das L-förmige Foyer gleichzeitig die gewünschten Synergien in der gemeinsamen Nutzung von großem und kleinem Mehrzweckraum und Therapieraum.
Den Verfassern gelingt es, den Anteil reiner Verkehrsflächen zu minimieren, ohne große Einbuße in den Raum- und Nutzungsqualitäten. Das Raumprogramm ist in kompakter Weise mit guter Orientierungsmöglichkeit organisiert, wobei die Gruppenräume auf zwei Ebenen, an einer gut belichteten Spielstraße angeordnet und zum Freibereich orientiert sind, jeweils mit eigenem Zugang ins Freie. Kritisch gesehen werden die fehlenden Teamräume als notwendige Stationen bei den Gruppen und der nicht vorhandene Nachweis für die Anlieferung.
Von den Gruppenräumen aus sind die Freiflächen auf dem Dach oder im Spielgelände ohne Treppen erreichbar. Ein Spielband mit unterschiedlichen Angeboten überbrückt geschickt die Topographie und schafft einen verträglichen Übergang zum unterhalb liegenden Gebäude.
Gute Freiraumbezüge werden durch Höhenprofilierung und Dachgartennutzung geschaffen, wodurch ein zusammenhängender, gut einsehbarer Bereich in unterschiedliche Zonen entsteht, der einen besonderen Erlebnis- und Erfahrungsraum verspricht.
Der kompakte Entwurf zeigt im Wesentlichen ein reduziertes, gut proportioniertes Fassadenbild, die Fassaden zum Freiraum wären dabei noch verbesserungswürdig. Eine angemessene Konstruktion, Oberflächenbeschaffenheit und Materialität lässt einen wirtschaftlichen Rahmen hinsichtlich Erstellung, Betrieb und Unterhalt erwarten und kann so dem Anspruch nach langfristiger Nutzungsqualität Rechnung tragen.
Lageplan M 1:200

Lageplan M 1:200

Lageplan

Lageplan

Schnitt M 1:200

Schnitt M 1:200

Ansicht und Schnitt

Ansicht und Schnitt

Schnitt M 1:200

Schnitt M 1:200

Ansicht und Schnitt II

Ansicht und Schnitt II

Skizze

Skizze