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Werkstatt- und Dialogverfahren | 08/2020

Neues Kreativ Quartier Potsdam

Teilnahme

HĂŒtten & PalĂ€ste Architekten

Architektur

ErlÀuterungstext

Leitgedanke des Quartierskonzept ist die Entwicklung von rĂ€umlichen Strukturen, die ihren Nutzerinnen langfristig als GerĂŒste fĂŒr MöglichkeitsrĂ€ume dienen. Es werden offene Architekturen und FreirĂ€ume entwickelt, die vielfĂ€ltige Nutzungen und Bedingungen aus Prozess und Kontext kontinuierlich integrieren können. Mittels Um-, und Weiterbaubarkeit ermöglichen sie einen dauerhaften Transformationsprozess und gewĂ€hrleisten so den Erhalt von kreativen FreirĂ€umen und langfristigen Lebenszyklen. Mit diesem Konzept werden integrierte Lösungen entwickelt, die architektonische, ökologische, ökonomische, soziale und energetische Aspekte auf Quartiersebene zusammendenken.

Im Herz des KRQ, dem Village, werden drei SolitĂ€re platziert, die in ihrer Mitte einen zentralen Platz bilden. Durch die freie Anordnung und Reduktion auf 3 Baukörper entsteht auf der verbleibenden FreiflĂ€che ein offenes Raumkontinuum aus einer Abfolge spezifischer Freiraumsituationen. Die zentrale Agora hat die Form eines Dreiecks. Sie öffnet sich mit einer Spitze dem Foyer des Langen Stalls (Palmengarten) und mit den verbleibenden Spitzen zu weiteren thematischen PlĂ€tzen. Die GebĂ€udevolumen basieren auf einfachen geometrischen Grundformen, die durch spielerische Anordnung und die daraus resultierende KontinuitĂ€t des umfließenden Freiraums Leichtigkeit bei maximaler Kompaktheit und hoher Effizienz erzeugen. Begeh- und benutzbare GebĂ€udeflĂ€chen durch LaubengĂ€nge, Terrassen, Außentreppen und DachgĂ€rten auf unterschiedlichen Geschosshöhen ermöglichen NĂ€he und Austausch zwischen den Nutzerinnen und schaffen die fĂŒr das Village charakteristischen AtmosphĂ€ren. Durch die Anordnung der HĂ€user entstehen zahlreiche atmosphĂ€rische AußenrĂ€ume, thematische PlĂ€tze und spezifische Situationen. Eine zentrale Position nimmt die TribĂŒne (Haus der Kommunikation) ein, die durch ihre Höhenstaffelung ein gefasstes Freiraumauditorium zum zentralen Platz (Agora) bildet.

Beurteilung durch das Preisgericht

Dieser Entwurf zeigte die grĂ¶ĂŸten Differenzen in der Bewertung der einzelnen Kategorien auf. Das umfassende Nachhaltigkeitskonzept sticht durch seine RadikalitĂ€t aus allen Arbeiten hervor, wirft aber auch Fragen nach der tatsĂ€chlichen Realisierbarkeit auf, insbesondere bei Verwendung (noch) kostenintensiver und wenig erprobter Materialien und Techniken sowie Geothermiebohrungen im schwierigen Baugrund. Die BeschrĂ€nkung auf drei GebĂ€ude im „Village“ ist nachvollziehbar dargestellt, die GebĂ€ude sind funktional und bestechen wie auch der Lange Stall, das Rack und das Townhouse durch die hohe rĂ€umliche FlexibilitĂ€t. Das Nutzungskonzept mit unterschiedlich großen Einheiten, die auf dem konsequenten Raster und gut durchdachten Erschließungsbereiche aufbauen, hat nicht nur die Nutzergruppe in der Jury ĂŒberzeugt.

Die sozialen Aspekte des Entwurfes wurden als Alleinstellungsmerkmal begrĂŒĂŸt. Als einzige Arbeit konnte dieser Entwurf auch die geforderten FlĂ€chen bereits in den ersten drei Bauabschnitt nachweisen, sieht jedoch auch fĂŒr das Rack bereits vier Etagen vor, die nach derzeitigen B-Plan nicht zulĂ€ssig wĂ€ren. Das ĂŒberzeugende Konzept innerhalb der GebĂ€ude lĂ€sst zeigt sich jedoch nicht Außen und im StĂ€dtebau. Die Anordnung der Bauten im „Village“ erscheint willkĂŒrlich und die Gedanken dahinter werden nicht er-
klĂ€rt. Der dazwischen liegende zentrale Platz wirkt eher klein und beengt, es fehlen Blickbeziehungen. Die großflĂ€chige BegrĂŒnung in den Außenbereichen wird positiv bewertet, wirkt aber auch hinsichtlich flexibler Nutzungsmöglichkeiten einschrĂ€nkend.
StÀdtebauliche Konzeption

StÀdtebauliche Konzeption