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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2020

Seefeld Areal in Horw (CH)

Teilnahme

raderschallpartner ag landschaftsarchitekten bsla sia

Landschaftsarchitektur

huggenbergerfries Architekten AG ETH SIA BSA

Architektur

fksportbau

sonstige Fachplanung

ErlÀuterungstext

Ausgangslage / Der Blick zurĂŒck
Noch bis Mitte des letzten Jahrhunderts war der Talboden zwischen der Berglandschaft um den Pilatus und der MorĂ€nenlandschaft der Landzunge Kastanienbaum eine kaum besiedelte Ebene mit grossen RiedflĂ€chen und extensiven Wiesen, die sich von Luzern bis zur Horber Bucht erstreckte. Siedlungen schmiegten sich an den Hangfuss, ausserhalb der vernĂ€ssten Böden dieser Verlandungsriede. Mehrere BĂ€che durchflossen die Ebene, sie wurden von unzĂ€hligen SeitenbĂ€chen aus den die Ebene rahmenden Bergen und HĂŒgeln mit Wasser und Geschiebe versorgt.
Mit zunehmendem Siedlungsdruck wurden die BÀche zusammengelegt und kanalisiert und die weiter im Landinneren gelegenen RiedflÀchen trockengelegt. Am Rande der Bucht begann man ab den 30er Jahren, das Kies, das unter anderem vom Steinibach aus dem Pilatusgebiet angeschwemmt wurde, zu nutzen. Die RiedflÀchen wurden laufend kleiner.
Nun bietet sich mit dem Freiwerden einiger TeilflÀchen im Horber Seefeld die grosse Chance die FlÀchen neu zu ordnen. Natur, Freizeit, Erholung, Spiel und Sport sollen miteinander und nebeneinander möglich sein, Synergien ausgeschöpft werden und Konflikte auf eine Minimum beschrÀnkt werden.

Konzept / Der Blick nach vorn
Ausgangspunkt der Überlegungen ist es, die Anliegen des Sports so effizient wie möglich zu erfĂŒllen und dabei gleichzeitig die Landschaft grosszĂŒgig und weitlĂ€ufig zu gestalten.
Mit der EinfĂŒhrung der Sportachse als wichtige Ost-West-Querverbindung wird ein starkes Ordnungsprinzip manifest. Im Norden werden alle hochinstallierten SportflĂ€chen angeordnet: KunststoffbelĂ€ge, BallfangumzĂ€unungen, lange Nutzungszeiten mit damit einhergehenden Lichtimmissionen werden konzentriert und soweit entfernt wie möglich von den NaturschutzflĂ€chen angelegt. Im SĂŒden werden die Naturrasenspielfelder in Ost-West-Ausrichtung angeordnet, so dass auch hier ein möglichst breiter Streifen als Abstand zu den Naturschutzbereichen generiert werden kann.
So nimmt die intensive Sportnutzung von Nord nach SĂŒd immer mehr ab und die Freizeitnutzung im Gegenzug immer mehr zu, dazwischen entstehen Synergien. Die Naturrasenfelder, direkt angrenzend an die Badibereiche, können tagsĂŒber und wĂ€hrend der Sommerpause als Spielwiese von allen genutzt werden, umgekehrt könnten die NassrĂ€ume und SchliessfĂ€cher der Badi auch den Sportlern dienen. Die Sportachse selber ist ein langgezogener Kiesplatz, beschattet von grossen BĂ€umen und gesĂ€umt von Wegen. Der Ort fĂŒr Kommunikation und Austausch, Pausen im Schatten und Treffen beim Kiosk und den PĂ©tanquespielern, eine Art Dorfplatz inmitten der Seefelder.
Die neue Anordnung der FlĂ€chen ermöglicht eine klare Abfolge von NutzungsintensitĂ€ten. Den geschĂŒtzten FlĂ€chen des Steinibachriedes, die Tieren und Pflanzen vorbehalten sind, wird ein GĂŒrtel aus RiederlebnisflĂ€chen vorgelagert, die nur auf Stegen und Wegen begangen werden können. Mit der Badiwiese und dem Entwicklungsgebiet der Sand und Kies AG folgen naturnahe AllmendflĂ€chen fĂŒr Erholung und Spiel, und die Sportfelder bilden den Schluss dieses Reigens, sie sind vorwiegend fĂŒr den Menschen von Bedeutung.
Um diese Anordnung zu ermöglichen wird der Sportbach verlegt. Die gesamten neu geordneten FreirĂ€ume spannen sich schlĂŒssig zwischen dem Dorfbach und dem Steinibach (dem neu verlegten Sportbach) auf, der gleichzeitig auch die Grenze zum Entwicklungsgebiet der Sand und Kies AG bildet. Im untersten Teil wird der Steinibachkanal geöffnet und mit dem neuen Bach vereint. Die EinmĂŒndung in den See kann (insbesondere im Zeithorizont ab 2035) neu gestaltet werden und unter BerĂŒcksichtigung der Aspekte Hochwassersicherheit, Naturschutz und ErlebnisqualitĂ€t erhĂ€lt das MĂŒndungsdelta wieder die ihm gebĂŒhrende QualitĂ€t und PrĂ€senz.

Raumbildung und Vegetation
Die raumbildende und Ă€sthetische Wirkung der Gehölze und die Wege- und StegfĂŒhrung transformieren die gewöhnliche Wiese zum Park mit hohem Erholungswert und Nutzungspotential.
Baumrondelle bilden Orte und formen ZwischenrĂ€ume in der Wiesenlandschaft. Einzelne Rondelle bestehen aus zwei ineinander verwobenen Ringen. Damit entsteht einerseits eine Lichtung im Inneren und andererseits eine raumhaltige (Wald-) Randfigur. Jedes Baumrondell wird aus je einer Baumart gebildet: Weiden, Erlen, Traubenkirschen, Ulmen und Stieleichen verweisen auf den natĂŒrlichen Standort. EinzelbĂ€ume markieren besondere Orte, wie die Trauerweide am See oder am neuen Publikumsweiher. Auch heute bestehende BĂ€ume werden teilweise dazu belassen und integriert. Die beiden BachlĂ€ufe werden mit potentiell natĂŒrlichen Bachufergehölzen bestockt, jeder mit einer Leitart als Schwerpunkt (Weide, Erle), die ihm ein eigenes Gesicht gibt.
Dem geschĂŒtzten Steinibachried fehlen heute mehrheitlich die landeinwĂ€rts folgenden Ökotope wie KleinseggenriedflĂ€chen, Feuchtwiesen und Heuwiesen. Gleichzeitig sind solche Standorte fĂŒr Erholungssuchende attraktive Bereiche, Pfeifengras- und Sumpfdotterblumenwiesen wie auch die blumenreichen Fromentalwiesen bieten einen hohen Erlebniswert. Wo solche FlĂ€chen neu angelegt werden können auch naturpĂ€dagogische Zwecke mittels Stegen, Beobachtungsplattformen und -tĂŒrmen und Publikumsweiher gut eingebunden werden und entlasten so den Druck auf das Naturschutzgebiet. Die neu gewonnenen FlĂ€chen eignen sich hervorragend fĂŒr solche neu angelegten RiederlebnisflĂ€chen, sie liegen immer zwischen den Sportnutzungen und den NaturschutzflĂ€chen und können hĂ€ufig Anforderungen aus beiden Bereichen abdecken.
Die Ostseite der Sportachse wird mit einer kleinen Landschaftskanzel auf einen neu angelegten Publikumsweiher ausgerichtet. Dieser Weiher kann mit Repositionspflanzen die EintrĂ€ge aus der Sportanlage reinigen und als AmphibiengewĂ€sser den Biotopverbund von Feuchtwiesen und RiedflĂ€chen ergĂ€nzen. Auch sĂŒdlich der Naturrasenspielfelder reinigen zwei Mulden mit Repositionspflanzen das aus den Sportfeldern anfallende mit DĂŒnger angereicherte Regenwasser. Diese bepflanzten Mulden sind einerseits Barrieren zwischen den Spielfeldern und den ParkflĂ€chen, gleichzeitig aber auch fĂŒr Menschen und Tiere attraktive Pflanzungen (Schilf, Rohrkolben, Binsen, Seggen und Sumpfschwertlilien).
Die Sportachse wird von rotblĂŒhenden Kastanien beschattet und geprĂ€gt. Dieser Baum, der vertraut ist von Luzerns Quaianlagen wie auch von manchen DorfplĂ€tzen, verortet die Sportachse genau zwischen diesen Bedeutungen: ein Quai fĂŒr die Zuschauer des Geschehens auf den Sportfeldern, ein Dorfplatz fĂŒr alle Menschen, die hier ihren unterschiedlichen FreizeitvergnĂŒgen nachgehen.

Wege und Orte
Das Wegnetz knĂŒpft an den ArealrĂ€ndern an alle bestehenden und ĂŒbergeordneten Verbindungen an und formuliert im Inneren ein abwechslungsreiches Netz aus Wegen, Stegen und PlĂ€tzen. Breite Wege und PlatzflĂ€chen mit komfortablen PlattenbelĂ€gen aus Kalksteinbeton fĂŒhren in gerader Linie vom Siedlungsgebiet Richtung See. Sie sind auch fĂŒr Anlieferung und Rettungsdienste befahrbar. SĂŒdlich der Sportfelder beginnt die Natur- und Parklandschaft: Die Wege werden schmaler und weicher in der Materialisierung wie auch der LininfĂŒhrung. Ein Stabilizer-Kiesbelag deckt auch die AnsprĂŒche von Menschen ab, die in ihrer MobilitĂ€t eingeschrĂ€nkt sind, und ist ebenso fĂŒr den Freizeitveloverkehr geeignet. Das TeilstĂŒck zwischen Steinibach und den BadigebĂ€uden kann wegen der höheren Beanspruchung durch die Anlieferung in gleichem Material als Saibro ausgebildet werden. Nach der Badi ist nur der nördlichste Weg ein bodengebundener Kiesweg. Alle anderen werden vom Riedboden losgelöst und als Holzstege gebaut. Kleine Kanzeln, Nischen fĂŒr SitzbĂ€nke, Podeste und BeobachtungstĂŒrme bieten Abwechslung und viel Raum fĂŒr Erholung sowie Beobachten und Forschen.

Spielen
Sowohl in der Badi wie auch im Rank werden Spielorte geschaffen, die den Kindern Phantasie und Eigeninitiative abverlangen. Vielseitig interpretierbare und nutzbare Spiellandschaften thematisieren die Seeuferlandschaft: Schwemmholz, Steine, Kies und Sand im Zusammenspiel mit Wasser bieten zeitlose und anregende Spielvariationen. Über eine kurze neue Stegverbindung sind die beiden Orte neu auch gefahrlos miteinander verbunden.

Licht
Licht trĂ€gt zur Sicherheit bei, ist jedoch im landschaftlichen Raum auch ein Störfaktor und schĂ€dlich fĂŒr die Natur. Licht am See stört den Ausblick auf die nĂ€chtliche Szenerie und Spiegelungen und es irritiert die Fauna und ganz besonders die empfindlichen Wasserökosysteme. Es wird der Ausgleich gesucht, in dem Licht ausserhalb der Sportfelder so zurĂŒckhaltend wie möglich eingesetzt wird: Entlang der Zugangswege und in der Sportachse wird eine zurĂŒckhaltende Beleuchtung zur Orientierung vorgesehen (seitwĂ€rts strahlende Bodenleuchten und Parkleuchten ohne Streulicht). Sie kann mit Bewegungsmeldern ausgestattet werden zur weiteren Optimierung. Das Restaurant ist nur bei Betrieb beleuchtet. Die gesamte Uferzone und mit ihr auch alle Wege und Stege werden aus Ă€sthetischen und ökologischen GrĂŒnden im Dunkeln belassen.
Die Sportfelder werden nach Norm beleuchtet, jedoch mit warmweissem Licht und nur wÀhrend sie in Betrieb sind. Die Felder können einzeln geschaltet werden. Da die Ausleuchtung der Felder im Winterhalbjahr lÀnger benötigt wird und bei diesen Bedingungen hauptsÀchlich das Kunstrasenfeld in Betrieb sein wird sind die NaturschutzflÀchen deutlich weniger belastet als heute.

Sand und Kies AG
Da auch diese Nutzung eng mit der Landschaftsgeschichte verknĂŒpft ist und den Ort ein Jahrhundert lang geprĂ€gt hat soll die Geschichte auch ĂŒber den Zeithorizont 2035 hinaus lesbar bleiben. Der markante Silobau ist weiterhin als Landmark zu sehen, ebenso wie die Kranbauten, und die Ufermauer ermöglicht eine Quaianlage als Verbindung nach Westen. Die Schotten fĂŒr die Sand- und Kieslager bleiben als Reminiszenz stehen, die InnenrĂ€ume werden neuen Nutzungen wie WassergĂ€rten, Spielanlagen, Kletterkammern angepasst. In einem Teil der Schotten wird der Boden schrĂ€g zum See hin abgesenkt, so dass eine Wasser-Land-Verbindung hergestellt werden kann und Flachuferbereiche entstehen können, die sich mit dem neuen SchilfgĂŒrtel vor der Ufermauer verbinden können.
Vor dem östlichen Teil der Ufermauer wird ein langgezogenes Holzpodest angebracht, so dass ein der Abendsonne zugewandter Ort mit einem zusÀtzlichen Zugang zum Wasser entsteht.

Beurteilung durch das Preisgericht

Landschaft
Das Projekt ordnet die zwei zusĂ€tzlichen Rasensportfelder ost-west-orientiert südlich des Stadions an, separiert durch eine grosszügige Sportachse mit zweiseitig orientierter Tribüne. Ein frei gesetztes Rosskastanienband sucht die Assoziation mit einer Quaianlage oder einem Dorfplatz. Die Sportanlage ist in der Anordnung funktional und durch die Gehölze gelungen in Bezug zum durch die Verfassenden gewünschten Gesamteindruck des Parks im Seefeld gesetzt: Geleitet vom Bild einer durch weiche Baumsetzungen geprĂ€gten (Wiesen-)Landschaft, die sich von den ZugĂ€ngen an der Kantonsstrasse bis ans Seeufer zieht, werden fliessende, ansprechende ÜbergĂ€nge von der Sportanlage über die Erholungsnutzungen in die NaturvorrangflĂ€chen geschaffen. Aufgrund der Ost-West-Ausrichtung der Fussballfelder steht seeseitig viel Raum für Natur und Erholung zur Verfügung. Das sehr detaillierte Nutzungskonzept verspricht Synergien, so zwischen der Badi und dem westlichen Naturrasenfeld. Letzteres kann zumindest funktional den etwas vollgestellt wirkenden Bereich um die Badi entlasten. Der nicht nur aufs Ried beschrĂ€nkten Naturbeobachtung wird hoher Stellenwert eingerĂ€umt und zu einer der StĂ€rken der Arbeit entwickelt. Auch zum Umgang mit Wasser– etwa den See thematisierende Spiellandschaften, ein Schauweiher - werden spannende Überlegungen angestellt. Die hohe SensibilitĂ€t, einen bewussten Umgang mit den vorhandenen Naturwerten in das Projekt zu integrieren und bei zukünftigen Nutzern zu fördern zeigt sich beispielsweise auch im Belagskonzept, wo sickerfĂ€higes Material breite Verwendung findet, sowie im Lichtkonzept. Auch der für die Etappe 2035 anvisierte interessante Umgang mit den als ortsprĂ€gend erkannten Elementen der Sand+Kies nach einer Umnutzung – Erhalt der Quaimauer mit vorgelagertem Schilfgürtel, SchotteninnenrĂ€umen als Verlandungszonen - zeichnet die Arbeit aus. Die PW-ParkplĂ€tze werden verteilt, dadurch entstehen keine grossen, störenden Parkfelder, allerdings ggf. vermehrter Suchverkehr. Leider kann das Projekt bezüglich des Wegenetzes nicht überzeugen. Vom Hauptzugang Mitte am verlegten Steinibach und dem Nebenzugang im Nordosten führen zwei unterschiedlich breite gerade Plattenwege in Richtung See und kreuzen die senkrecht dazu liegende, ebenfalls gerade Sportachse. Diese Lösung ist etwas steif und leidet an den durch die Lage der Sportfelder beengten RaumverhĂ€ltnissen. Sie entspricht nicht der gewünschten Offenheit, Öffentlichkeit der Anlage. Im südlichen Teil wird dafür ein organisch geführtes Netz inkl. Verbindung durch den Rank bei Erhalt des alten Uferwegs angeboten. Dieses wird insgesamt als etwas zu fein und kleinteilig beurteilt.

Bewegung & Sport
Das sorgfĂ€ltig ausgearbeitete Projekt ordnet alle Spielfelder in Ost-West-Ausrichtung an. So kann die ungedeckte Tribüne beidseitig genutzt werden. Ein Spielfeld ist leicht unter der Norm. Um die Anforderung des organisierten Sports so effizient wie möglich zu erfüllen und dabei gleichzeitig die Landschaft grosszügig und weitlĂ€ufig zu gestalten, werden alle hochinstallierten SportflĂ€chen (KunststoffbelĂ€ge, BallfangzĂ€une) und jene mit langen Nutzungszeiten (mit damit einhergehenden Lichtimmissionen) im Norden angeordnet, so weit entfernt wie möglich von den NaturschutzflĂ€chen. Das Kunstrasen-Normspielfeld innerhalb der Rundbahn hat zur Folge, dass die Wurfdisziplinen ausserhalb des Stadions verlegt werden müssen. Für Kugelstossen und Diskus ist nur je ein Abwurfring vorgesehen, was keine Gruppentrainings zulĂ€sst. Die gedeckte Tribüne auf der Nordseite eignet sich ausschliesslich fürs Zuschauen auf dem Hauptfeld. Die attraktiven Disziplinen Sprint und Weitsprung finden allerdings auf der anderen Bahnseite statt. Für die Nutzung in der Badesaison ist die Distanz der Sandspielfelder vom See nachteilig.

Ökologie
Das Projekt überzeugt durch eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Ökologie und enthĂ€lt zahlreiche VorschlĂ€ge, wie die negativen Effekte des Sportbetriebes und der intensiven Erholungsnutzung minimiert werden können. Zum Seeufer und zum Dorfbach hin entstehen für Tiere und Pflanzen des Steinibachrieds neue wertvolle LebensrĂ€ume und für die Besuchenden spannende NaturerfahrungsrĂ€ume. Der Wert dieser neuen RĂ€ume wird jedoch durch ein Überangebot an Wegen und Stegen gemindert. Der neue Steg zwischen Dorfbach und Rankried wird zwar ganz am Rande des Rieds geführt. Die dadurch verursachte, zusĂ€tzliche Störung wird aber durch andere Aufwertungen nur teilweise kompensiert. Die Platzierung der Naturrasenfelder bringt deutliche Nachteile mit sich: Auf der Ostseite fehlt der Platz für eine Pufferzone zum Steinibachried und auf der Westseite muss der Sportplatzbach an den Rand der Parzelle verlegt werden, wo der Raum für eine naturnahe Gestaltung des GewĂ€ssers zu begrenzt ist. Für naturliebende Erholungssuchende wird ein deutlicher Mehrwert geschaffen. Es entstehen attraktive BeobachtungsplĂ€tze, die sich für die stille Naturbetrachtung eignen. Ein wichtiges raumbildendes Element stellen die vorgeschlagenen Baumrondelle dar. Sie setzen typische Baumarten des Seeufers in Szene.

Hochbauten
Die Verfasser machen einen gestalterischen Unterschied zwischen den Bauten, die um die Sportanlagen platziert sind und jenen, die in der Parklandschaft liegen. Die Bauten in der Landschaft, Dusche, SchliessfĂ€cher und Restaurant sind Pavillons, deren Formensprache und Konstruktion aus der Pflanzenwelt hergeleitet werden. Die Kreisform wiederum hat direkten Einfluss auf die Baumringe, die in verschiedenen Ausformulierungen im Bereich des Gebietes entlang des Sees wieder erscheinen. Diese formale Weiterführung erscheint etwas zu oppressiv. WĂ€hrend sie bei den Hochbauten eine IdentitĂ€t vermitteln, die ein Unverkennbarkeit vermitteln, konkurrieren die Baumringe die natürliche Landschaft. Die Sportbauten bei den Feldern sind gestalterisch nicht weiter vertieft. Die Pavillons sind Ă€usserst attraktiv und ihrer Nutzung angemessen. Das Verteilen auf mehrere Volumen hĂ€lt sie landschaftsvertrĂ€glich.

SozialrÀume
Adressierung: Die Einbindung der Seeufer ins Quartierumfeld erfolgt im Westen über die informellen Sportfelder und im Osten über einen direkten Einstieg in das bis zum Quartier erweiterte Naturschutzgebiet. Die ParkplĂ€tze im Westen sind dezent hinter dem GarderobengebĂ€ude versteckt. Der Seepark erhĂ€lt somit ein Gesicht als Sport- und Naturraum. Aneignung: Das Naturerlebnis steht im Vordergrund: Mit der LĂ€ngsplatzierung der Fussballfelder kann das Ried in ein grosszügiges naturnahes Gebiet erweitert werden. Spazierende nehmen über ein fein verĂ€steltes Wegnetz Teil daran. Die freie ZugĂ€nglichkeit und informelle Aneignung des Seeparks reduzieren sich dafür auf einen komprimierten Bereich beim Seebad. Durch die Platzierung von Sand-Spielfeldern, Garderobe und Spielplatz bleibt wenig Platz für eine grosszügige Badewiese zum Liegen und Spielen. Das Konzept konzentriert sich darauf, Synergien zwischen der Natur und dem SpaziergĂ€nger zu schaffen, zu Lasten der niederschwelligen Aneignung der Seeufer für Freizeit und informellen Sport.