Landesgartenschau Ellwangen 2026

Bewertung: Die Arbeit verfolgt einen sehr eigenständigen Ansatz. Sie sucht die Qualitäten des wertvollen urbanen Stadtkernes zu bewahren und trotzdem Impulse zu geben für eine moderne, nachhaltige und klimagerechte Stadtentwicklung. Daraus leiten sich fünf Parkcharaktere ab, die den jeweiligen Orten angepasste Atmosphären entstehen lassen. Das zentrale naturräumliche Element, die Jagstaue wird als durchgängig grünes Band gestärkt, auch über den Schießwasen hinweg, sie findet einen städtebaulichen Endpunkt bei der neuen Stadthalle. Das wird positiv gewertet. Dem Fluss und der Aue werden teilweise nicht genug Raum gegeben. Die Erschließung des westlichen Auerraums durch Stege ist zwar prinzipiell ein richtiger Ansatz, durch die zu hohe Dichte der Wege wird aber die eigendynamische Entwicklung des Flusses eingeschränkt. Sehr interessant ist die Idee des produktiven Bandes entlang des Siedlungsrandes. Man versucht innovative Konzepte zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung und zur Energiegewinnung aufzuzeigen. Nutzgärten, Obstwiesen dienen der ortsnahen Versorgung. Kurzumtriebsplantagen und Mähgut sollen in einer Biogasanlage Energie erzeugen. Dies wird kritisch gesehen. Die Biomasse vor Ort wird kaum ausreichen um eine Biogas-anlage wirtschaftlich zu betreiben, außerdem werden unangenehme Emissionen befürchtet. Auch wird kontrovers diskutiert, ob die Wiesen mit landwirtschaftlichem Charakter in diesem Landschaftraum der richtige Ansatz sind. Eine gute Anregung ist es aber in der nördlichen Fortsetzung des produktiven Bandes bis über den Bahnhof hinaus einen kleinen Innovationscampus zu entwickeln. Positiv bewertet wird auch der Vorschlag den siedlungsnahen Bereich zu einem vielfältig nutzbaren Stadtpark umzubauen, mit Stadtstrand, Spielplatz und Sportmöglichkeiten. Leider entspricht die Qualität des neu strukturierten Schießwasens dem nicht. Der Mühlkanal im Brückenpark ist so möglich, die Verbindung zur Jagst sollte noch besser gestaltet werden. Das Jugendhaus wird kritisch gesehen, der lange Riegel, der auch noch bis zum Ufer der Jagst ausgreift ist städtebaulich nicht überzeugend. Auch die Dimension des Stufenplatzes an der Jagst ist überzogen. Die Gestaltung des Brückenparks selbst und auch der Brücke ist so denkbar. Das Gartenschaukonzept beansprucht den gesamten Park, was u.U. höhere Rückbaukosten verursacht. Insgesamt ist die Arbeit im Kostenrahmen realisierbar. Die Arbeit biete viele interessante Ansätze und Anregungen, das Gesamtkonzept scheint aber für die Entwicklung der Daueranlagen und Durchführung der Gartenschau nicht tragfähig genug.