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Award / Auszeichnung | 08/2020

Erfolgreiche Grünkonzepte in Städten - Husqvarna-Förderwettbewerb 2020

Gleisparalleler Grünzug, Neckarpark

DE-70567 Stuttgart

2. Preis

Landeshauptstadt Stuttgart, Garten- Friedhofs- und Forstamt

Bauherren

WÖLFFING-SEELIG LANDSCHAFTSARCHITEKTEN / INGENIEURE

Landschaftsarchitektur

Prof. Schmid I Treiber I Partner

Landschaftsarchitektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Landschaft und Freiraum

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2016
    Fertigstellung: 01/2019

Projektbeschreibung

Kurzvorstellung
Der Gleisparallele Grünzug wurde in Stuttgart-Bad Cannstatt auf dem ehemaligen Güterbahnhofsareal auf 2ha Fläche südlich dem Bahndamm realisiert. Ziel des Projektes ist es neben einem Habitatraum für Eidechsen auch den künftigen Bewohnern einen Rückzugsort zu geben. Entworfen wurde das Projekt von Prof. Schmidt|Treiber|Partner, Leonberg, die Ausführungsplanung und Bauüberwachung wurde durch Wölffing-Seelig Landschaftsarchitekten/Ingenieure, Stuttgart, übernommen.

Beschreibung
Die neue ca. 600 m lange Grünfläche im Stadtquartier erfüllt vielfältige Aufgaben. Der Entwurf bindet den Bahndamm in die neue städtische Grün- und Aufenthaltsfläche selbstverständlich ein. Die Anlage dient auch als Abstandsfläche zur Einhaltung der Schallschutzwerte für die neue entstehende Wohnbebauung. Durch die konsequente Gestaltung mit sich erhebenden Steinschüttungen und vorgelagerten Sandinseln ist es gelungen die Flächen so zu gestalten, dass die verweilenden Besucher einerseits eingeladen werden, anderseits der Grünraum für flächenhaftes Spielen unattraktiv ist. Dadurch soll die Balance zwischen Lebensraum für die streng geschützten Eidechsen und einer quartiernahen Grünfläche für die Bewohner langfristig sichergestellt werden. Besondere Rahmenbedingungen wurden durch den Bahndamm gesetzt, da dessen Nutzung und Stabilität für die Bahn nicht gefährdet werden durfte. Gleichzeitig dient der Damm auch als erweiterter Habitatbaustein in Richtung Gleiskörper. Für den Grünzug wurde in einem ersten Schritt der vorhandene Gehölzbestand auf der Fläche des Güterbahnhofs gerodet und die ehemalige Gewerbefläche abgeräumt und entsiegelt. Um die günstige Lage der Bahnböschung auszunutzen, verläuft entlang des Böschungsfußes ein Habitatriegel in dessen Verlauf sich Gabionen, Lesesteinhaufen und Natursteinblöcke als Aufkantung abwechseln. Dahinter reihen sich Habitate in unterschiedlichen Abständen an, um eine Verzahnung mit der Böschung zu erreichen.

Organisation der Pflege
Die Grünflächen wurden als trocken-warme Standorte konzipiert. Sie sind mit einer schütteren Gräser- Kräuter-Ansaat und wenigen als Initialbepflanzung vorgesehenen heimischen Strauchgehölzen bestockt. 70% der begrünten Flächen werden von ausgebildeten Gärtnern fachgerecht in zeitversetzten Abständen gemäht, 30% der Fläche bleiben als Randstrukturen für die Eidechsenhabitate stehen. Dauerhaft sollen die Flächen als karger Standort weiterentwickelt und unterhalten werden.

Kommunikation
Die Ämter für Städtebau und Wohnen und Tiefbau treiben die Neuerschließung seit vielen Jahren voran. Seit 2015 wurde die Realisierung des Grünzugs schrittweise umgesetzt. Im Ersten Schritt wurde 2016 in enger Abstimmung mit der Deutschen Bahn eine Lärmschutzwand entlang den Bahngleisen erstellt. Anschließend wurde eine Wertstoffrecycling Firma umgesiedelt und die Flächen auf Altlasten untersucht. Nach erfolgreicher Altlastensanierung konnte das Garten-, Friedhofs-, und Forstamt mit dem Bau der Grün- und Habitatflächen beginnen. Das Büro Dr. Jürgen Deuschle, Tier- und Landschaftsökologie, Köngen, hat für die artenschutzrechtlichen Auflagen die Umweltbaubegleitung (UBB) übernommen. Saatgutzusammensetzung und Strauch- bzw. Baumarten wurden mit dem Amt für Umwelt- und Naturschutz der Landeshauptstadt Stuttgart abgestimmt.