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Offener Wettbewerb | 09/2020

Neugestaltung des Kaiser-Josef-Platzes in Wels (AT)

1. Rang / Gewinner

STEINKOGLER AIGNER ARCHITEKTEN

Architektur

atelier dede

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Siegerprojekt wurde hinsichtlich der Architektur und Gestaltung in die historisch
gewachsene Struktur eingebettet und hat es geschafft, mit dem Entwurf verschiedene
abgegrenzte Räume zu strukturieren. Die Konzeption überzeugt durch ein klares
Miteinander von Grünräumen, Aufenthaltsräumen, blauer und grauer Infrastruktur
einerseits und einem funktionalen Verkehrskonzept andererseits. Gleichzeitig wurde mit
diesem Entwurf eine wesentliche Anforderung an den Platz, eine funktionierende zentrale
Bushaltestelle mit den anderen Mobilitätsformen zu vereinbaren und ausreichende
Möglichkeiten für Sharing-Angebote zur Verfügung zu stellen, erfüllt. Durch die
Anordnung der Bushaltestelle in der Mitte des östlichen KJP und der Schaffung eines
Fahrstreifens für den MIV im Norden des KJP konnte auch ein Nutzungskonflikt der
Verkehrsteilnehmer vermieden werden. Die Anordnung der Fahrbahnen in leicht
geschwungener Form trägt auch der Anforderung der erhöhten Verkehrssicherheit
Rechnung, da durch die vorgesehenen Parktaschen einerseits kurzfristige
Haltemöglichkeiten geschaffen werden und andererseits ein Durchrasen wie auf geraden
Strecken vermieden wird.

Durch die vorgesehene Breite der Gehsteige verbunden mit den dort platzierten
Grüninseln und der blauen Infrastruktur ist eine qualitätsvolle Nutzung dieser Bereiche für
Märkte, Gastgärten und Dienstleistungen gewährleistet.
Die grüne Infrastruktur wurde schlüssig angeordnet und dient einerseits als
Abgrenzungselement der einzelnen Räume zueinander, andererseits als
Gestaltungselement, um dem Platz eine höhere Aufenthaltsqualität zu verleihen. Die
Idee, die zentrale Dachkonstruktion zu begrünen verdient besondere Anerkennung. Die
Ausgestaltung des Platzabschlusses im Osten ist besonders gut gelungen, da einerseits
ein abgeschlossener begrünter Erholungsraum geschaffen, andererseits gestalterisch
eine Verbindung zum restlichen Platz hergestellt wurde.

Die Anbindung des bestehenden Entwurfs an die vorhandenen Oberflächen und damit an
die bestehende Pflasterung erfolgte durch Verwendung unterschiedlicher Materialitäten.
Dabei wurde im Gehsteigbereich die bestehende Pflasterung erhalten. Die
Fahrbahnbeschaffenheit der gedachten Fahrbahnen unterscheidet sich farblich von den
Aufenthaltsräumen und schafft dadurch auch eine klare optische Abgrenzung.
Versickerungsfähige Oberflächen wurden – wo zielführend – vorgesehen.
Herausragend beim gegenständlichen Entwurf war das Beleuchtungskonzept, mit dem
eine besondere Atmosphäre für den KJP geschaffen wurde. Die übrigen zum Einsatz
kommenden Stahlelemente passen in ihrer abgerundeten Form zur gesamten Gestaltung
des Platzes.

In Bezug auf die Wirtschaftlichkeit hat die Plausibilitätsrechnung eine Vereinbarkeit mit
dem vorgegebenen Kostenrahmen ergeben. Die Einhaltung der Terminvorgaben ist mit
diesem Entwurf realistisch möglich.

Durch den großflächigen Einsatz der grünen und blauen Infrastruktur kommt es zu einer
Verbesserung des Mikroklimas im Bereich des KJP, da einerseits eine bessere
Beschattung zu erwarten ist und andererseits der großflächige Einsatz von Wasser zu
einer Abkühlung führt. Durch die Verwendung von bereits vorhandenem Material ist auch
ein schonender Umgang mit Ressourcen gegeben.