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Award / Auszeichnung | 06/2020

Deutscher Naturstein-Preis 2020: Bauen mit Naturstein - dauerhaft, elegant, zeitgemäß

Blick auf die rekonstruierte West - und Nordfassade

Blick auf die rekonstruierte West - und Nordfassade

Berliner Schloss - Humboldtforum

DE-10178 Berlin, Schlossplatz 1

Sieger Kategorie „Massive Steinelemente und Bauen im Bestand“

Preisgeld: 5.000 EUR

Architetto Franco Stella

Architektur

Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss

Bauherren

bmb Baumanagement Berlin GmbH

sonstige Fachplanung

HILMER SATTLER ARCHITEKTEN Ahlers Albrecht Gesellschaft von Architekten mbH

Architektur

Studio Gourdin

Design, Szenographie

WETZEL & VON SEHT

Tragwerksplanung

PICHLER Ingenieure GmbH

Tragwerksplanung

KRONE Ingenieure GmbH

Tragwerksplanung

Lichtvision Design GmbH

Lichtplanung

Müller-BBM Building Solutions GmbH

Bauphysik

BPK Brandschutz Planung Klingsch GmbH

Brandschutzplanung

Innius DÖ GmbH

TGA-Fachplanung

OBERMEYER Gruppe

TGA-Fachplanung

Inros Lackner SE

TGA-Fachplanung

WINTER Beratende Ingenieure für Gebäudetechnik

TGA-Fachplanung

Convis Baumanagement & Projektsteuerung GmbH

Projektsteuerung

accu:rate GmbH - Institute for crowd simulation

sonstige Fachplanung

Stuhlemmer Architekten

Architektur

Stuhlemmer Architekten

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Staatliche und kommunale Bauten

  • Projektgröße:

    76.000m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2012
    Fertigstellung: 01/2020

Projektbeschreibung

Das neue Gebäude Berliner Schloss/Humboldtforum besteht aus rekonstruierten und neukonstruierten Baukörpern, die in der Einheit des Ganzen individuell erkennbar sind.
Das Gebäude ist in der Kontur des barocken Schlosses enthalten, das als Umgestaltung der Residenz der brandenburgischen Kurfürsten am Ende des 17./ Anfang des 18. Jahrhunderts nach Plänen von Andreas Schlüter und Eosander von Göthe erbaut, 1945 von Kriegsbomben teilzerstört und 1950 aus ideologischen Gründen gesprengt wurde. Seit 1443 war es Residenz der brandenburgischen Kurfürsten, seit 1701 der preußischen Könige und seit 1871 der deutschen Kaiser; von 1918 bis zur Zerstörung war es Sitz verschiedener Museen und Institutionen. Heute wird es im Namen der Brüder Humboldt ein Ort der Weltkulturen.
Gemeinsam mit der angrenzenden Museumsinsel wird eine „gedankliche Einheit aus Kulturerbe, Kulturwissen, Kulturbegegnung und Kulturerlebnis“ beabsichtigt. Die außerordentliche Bedeutung dieses Ortes für die Geschichte Deutschlands und die architektonische Identität Berlins – die wichtigsten Stadtplätze und Baudenkmäler der Stadtmitte beziehen sich auf das Schloss – begründeten den Beschluss des Deutschen Bundestages, das Humboldt-Forum in der Kubatur des historischen Schlosses inklusive des Kuppelvolumens zu bauen und sechs barocke Fassaden, drei zur Stadt und drei zum östlichen Hof (Schlüterhof) originalgetreu wiederherzustellen. Die jeweils vierte barocke Fassade, die Schlüter im Einklang mit den anderen vorsah, wurde nie gebaut.

Der Entwurf sieht auch die Rekonstruktion der drei Portale zum ehemaligen grossen Schlosshof (Eosanderhof) und der um 1850 erbauten Stülerkuppel vor. Die Rekonstruktionsfassaden sind keine vorgehängten Kulissen, sondern eigenständige, massive Wandkonstruktionen, die originalgetreu in Form und Substanz das Verlorene wiederholen. Die rekonstruierten Gebäudeteile sollen glaubwürdig behaupten können, sie seien immer da gewesen.

Im Dialog mit den rekonstruierten Baukörpern werden fünf neue vorgesehen:
– im Areal der früheren Renaissancebauten: Ein Galeriebau - das sogenannte Belvedere - der die neue Front des Gebäudes zur Spree bildet. Wie schon von Schlüter vorgedacht, wird das neue Berliner Schloss zu einer rechteckige Vierflügelanlage. Durch tief eingeschnittene Fensternischen wirkt die neue Spreefassade wie eine eigenständige Konstruktions, eine “Loggienwand”, die an die 1690 hier von Nering errichtete Arkadengalerie erinnert.
– im Areal des ehemaligen Eosanderhofs, zwei galerie- und zwei kubusartige Bauten, die im Zusammenspiel mit den wiederaufgebauten Baukörpern drei als Stadtplätze gedachte Höfe bilden: Den einstigen Schlüterhof, den straßenartigen Hof Schlossforum und den kubischen Lichthof Agora. Durch das Zusammenspiel von Alt und Neu bekommt jeder Hof/Platz eine unverwechselbare Identität, eine wiedererkennbare, architektonische Figur der europäischen Stadtbautradition.

Der Schlüterhof präsentiert sich auf drei Seiten mit den einstigen barocken Fassaden und auf der vierten Seite, an der Stelle des ehemaligen Quergebäudes, mit einem neuen Baukörper, der sich als Vervollständigung dieses Ortes nach der Schlüter-Idee versteht: Wie die wiederhergestellten, zeigt auch der neue Flügel das Motiv der steinernen Loggien in den zwei unteren und der geputzten Fensterwände in den zwei oberen Geschossen. In einer vereinfachten Formensprache veranschaulicht auch die Architektur der neuen Fassade den historischen Charakter des Schlüterhofs als Bühne des Zeremoniells. Offene Portaldurchgänge verbinden den Hof mit der Stadt und schaffen erneut einen attraktiven Ort für öffentliche Aufführungen.

Das Schlossforum ist gleichzeitig Hof in der Mitte des Gebäudes und öffentlicher Platz in der Mitte der Stadt, wie es zum Beispiel der Cortile der Uffizien in Florenz ist.
Er erstreckt sich zwischen den Portalen, die immer Eingang und Ausgang des Schlosses waren und verbindet erneut den Lustgarten und Unter den Linden mit dem Schlossplatz und der Breiten Strasse. Die wiederaufgebauten Portale vertreten die Figur des Stadttors, während die architektonischen Ordnungen der neuen Fassaden an die Figur des Forums erinnern. Das Schlossforum ruft damit das Bild einer Piazza der Idealstadt hervor.

Die Agora, die Eingangs- und Empfangshalle, ist ein Lichthof, dessen Höhe und Breite von dem wiederhergestellten Eosanderportal bestimmt wird. Das Zusammenspiel dieser Figur mit den Loggien auf den anderen drei Seiten der Halle verleiht diesem Platz den Charakter eines Theaters, wobei der „Triumphbogen“ eine antike Bühnenwand und die „Loggien“ die traditionellen Zuschauerplätze darstellen.
Die Figur des Theaters, die aus der Addition von Alt und Neu entsteht, kündigt die unterschiedlichen öffentlichen Veranstaltungen an, die in dieser Eingangs- und Empfangshalle stattfinden können.

19.07.2012
Franco Stella

Das bauliche Corporate Design steuerte Gourdin & Müller/ Studio Gourdin in Zusammenarbeit mit Holzer Kobler Architekturen bei. 
Ein faszinierendes Leitsystem ist entstanden: Die Signaletik tritt selbstbewusst und eigenständig hervor und emanzipiert sich von der Architektur des Gebäudes. Sie wird zu einem verbindenden Element zwischen dem Ort und den Besuchenden.
Freischwebende Schriftzüge und eigenständige Informationsträger begleiten die Anwesenden durch die Museen und zu den Veranstaltungsorten. Ihre markante Schwarz-Weiß-Gestaltung betont den offenen Charakter des Ortes, im Kontrast zur nach außen hin geschlossenen Wirkung. Die digitalen Informationstafeln ergänzen das Orientierungs- und Leitsystem mit Veranstaltungshinweisen und tagesaktuellen Informationen, um noch mehr Orientierung zu bieten.

12.06.2023

Flächen und Volumen
Brutto-Geschossfläche oberirdisch: ca. 76.000 m²
Bruttorauminhalt oberirdisch: ca. 483.000 m³
Hauptnutzfläche: ca. 42.000 m²
Fläche Bodendenkmal / Archäologisches Fenster: ca. 1.800 m²

Termine
Beginn Baugründungen: 2012
Grundsteinlegung: 2013
Eröffnung: 2019

Finanzen
Brutto-Kosten: 590 Mio. €
davon:
Bundes Republik Deutschland: 478 Mio. €
Land Berlin: 32 Mio. €
Privat-Spenden: 80 Mio. €

Architekt:
Prof. Franco Stella
mit Franco Stella Humboldtforum Projektgemeinschaft GbR
(Franco Stella,Hilmer-Sattler & Albrecht GmbH, gmp GP)
Rekonstruktion der barocken Fassaden: mit Büro Stuhlemmer

20.06.2023
Franco Stella

Das rekonstruierte Schloss als Lehrer der Stadtgeschichte
Das Berliner Schloss, 1443 als Residenz der brandenburgischen Fürsten entstanden, wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts in den barocken Palast der preußischen Könige, später auch deutscher Kaiser, teilweise umgebaut und erweitert. Im Zweiten Weltkriegs schwer beschädigt, wurde 1950 aus ideologischen Gründen von den politischen Machthabern der DDR gesprengt.

Das vom Schloss befreite Areal, zuerst als Roter Platz Berlins genutzt, war ab 1975 vom Palast der Republik teilweise besetzt, der bis zum Untergang der DDR im Betrieb gewesen ist und etwa zwanzig Jahre danach abgerissen wurde.

Die rekonstruierten Barockfassaden des Schlosses suggerieren, dass es der Regisseur der wichtigsten Plätze und Gebäude des monumentalen historischen Zentrums Berlins war: etwa der triumphalen Achse Unter den Linden, die sich vom Schloss ausgehend bis zum Brandenburger Tor erstreckte, oder der Museumsinsel, die in seinem Lustgarten entstanden ist.

In der immer noch vorhandenen, weitgehend rekonstruierten, repräsentativen Stadt der preußischen Souveräns, kehrt der einstige Regisseur als Lehrer der Stadtgeschichte zurück.

Eine Kombination aus re-konstruiertem Alten und neu-konstruierter Moderne
Das neue Schloss – der den Brüdern Humboldt gewidmete "Treffpunkt mit den Kulturen der Welt“ – ist ein einheitlich konzipiertes, barockes und modernes Gebäude.
Es präsentiert sich als eine Kombination von vollendenden Orten, die aus re-konstruiertem Alten und neu-konstruierter Moderne bestehen: Alt ist der im späten 17. / frühen 18. Jahrhundert von Schlüter und Eosander entworfene Schlossbauteil – ein "Meisterwerk des europäischen Barocks", nach Schinkel – und die später gebaute Kuppel von Stüler; Neu ist der moderne Weiterbau, der als Ergänzung des rekonstruierten Schlossbauteils konzipiert ist.
Die Rekonstruktion – vom Deutschen Bundestag 2002 beschlossen und vom Wettbewerbsprogramm 2008 bestätigt – betrifft die Stereometrie des Barockschlosses und die zur Stadt und zum östlichen Innenhof gerichteten Fassaden, sowie die Stereometrie der Kuppel. Dazu – aus entwurflichen Entscheidungen erfolgende- ist die Rekonstruktion der Durchgangsatrien und Fassaden dreier Portale des westlichen Hofs (Eosanderhof), sowie des Kuppelgewands.
Der moderne Weiterbau besteht aus fünf Baukörpern: einer anstelle des früheren vorbarocken Spreeflügels, die vier anderen im Areal des ehemaligen Eosanderhofs.
Palast, Stadttor, Piazza und Theater sind die eindeutig wieder erkennbare Orte , die aus der Kombination aus dem Alten mit dem Neuen resultieren.

Ein Palast mit sechs Portalen-Stadttoren und drei Höfen-Plätzen
Der neue Spreeflügel vervollständigt das rekonstruierte Schloss in Form einer vierflügeligen Palastanlage – in Anlehnung an die Schlüters ursprüngliche Idealvorstellung des barocken Schlosses, die sich ihrerseits an den römischen Renaissance- und Barockspalästen orientiert war.

Die dimensionalen sowie gestalterischen Prinzipien der Fassadenarchitektur stimmen mit denjenigen der drei rekonstruierten Flügel überein. Durch die außerordentlichen Größe und Tiefe der Fensteröffnungen sieht die neue Front zur Spree wie eine Loggienfassade aus, die auf den öffentlichen Charakter des Gebäudes hindeutet.

Die vier neuen, im ehemaligen Eosanderhof errichteten Baukörper ergänzen den Schlüterhof zu einer Theater-Piazza und bilden zwei neue Höfe – die Passage und das Foyer – die auf die drei rekonstruierten Eosanderrhofsportale bezogen sind. Die Passage evoziert durch ihre ’via colonnata’ (Kolonnadenweg) ein antikes Forum; das Foyer erinnert an ein Theater durch das rekonstruierten Triumphsbogen-Portal als Bühnenfront sein und die neuen Galerien als Logen.

Insgesamt kann man das neue Berliner Schloss als eine „Stadt in Form eines Palastes“ beschreiben: als ein Stadtquartier für drei Millionen jährlicher Besucher aus aller Welt, und das alltägliche Leben Tausender Berliner. Durch seine immer offenen Portale verbinden sich die äußeren Plätze mit den inneren Höfen in einem großzügigen öffentlichen Raum inmitten Berlins.

Die Fassade aus Mauern und Säulen
Die moderne sowie die alte Fassade präsentieren sich oftmals wie eine Kombination aus Mauerwänden und Säulen: die einen stehen für die eigentliche Konstruktion, die anderen für das Dekor.

Die Mauerwand ist eine dreischichtige Konstruktion, mit einer tragenden Stahlbetonwand, einer Wärmedämmschicht und der eigentlichen Fassadenwand.

Die barocke Fassade ist ein massives Ziegelmauerwerk – insgesamt wurden dreieinhalb Millionen Ziegelsteine, einer auf den anderen von Hand gelegt – mit einer durchschnittlichen Dicke von 65 cm: damit ist sie eine selbsttragende Wand ohne sichtbare Fugen; Säulen und Architraven der Portale, Fensterleibungen, Friesen und Gesimse wurden durch das Hinzufügen von Natursteinstücken mit gleicher Größe, Form und Materie derer, die hier gewesen waren, rekonstruiert.

Die moderne Fassade präsentiert sich mit großen vorgefertigten Platten und monolithischen Säulen und Architraven aus weißem Stahlzement mit hellem Sandstein gemischt.

Die Werkstücke aus Sandstein
Einige Steinstücke wurden unter Beibehaltung ihres heutigen Zustands restauriert, die meisten wurden in ihrer ursprünglichen Vollständigkeit rekonstruiert.

Die restaurierten Steine sind meist versehrte, durch eine nicht mehr entfernbare Patina der Zeit geschwärzte Figuren: Einige kehrten an ihre ursprüngliche Stelle, als Reliquien des Originals in das ‚aus dem Nichts‘ rekonstruierten Schloss, zurück; andere, die zu beschädigt sind, um ins Freie zurückzukommen, befinden sich nun in inneren Ausstellungsräumen.

Fast all gemeißelte Steine, die außen waren, wurden rekonstruiert: Einige, wie Statuen oder Hochreliefs, sind Einzelstücke, die von der Hand des Bildhauers geschafft wurden; alle andere, wie Friese, Rahmen oder Kapitelle – insgesamt dreitausend Stücke – wurden industriell hergestellt, als Vervielfältung der mehr als dreihundert Modelle, die zuerst aus Ton und dann aus Gips in der sogenannten Schlossbauhütte von zahlreichen Bildhauern und Steinmetzen hergestellt wurden.

Die Innenräume
Die Innenräume wurden entsprechend ihrem neuen Zweck modern gestaltet und ausgestattet; die Anordnung der Säulen und Balken achtet darauf, die Möglichkeit der künftigen Rekonstruktion der Räumlichkeiten besonderes historisch-künstlerischen Wertes nicht zu verbauen.

Etwa eine Hälfte der insgesamt 42.000 qm großen Nutzfläche steht für die Ausstellungsräume der Sammlungen des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst zur Verfügung; etwa 10.000 qm für Räumlichkeiten des allgemeinen öffentlichen Interesses.

Im Erdgeschoss befinden sich die Treppenhalle und das Große Foyer, das Auditorium, der Multifunktionssaal, die Wechselausstellungen, das Museum des Ortes, sowie der Skulpturensaal, Bookshops, Restaurants und Cafés; im ersten Obergeschoss ein spezielles Museum Berlins, die Humboldt Akademie und die wissenschaftlichen Sammlungen der Humboldt-Universität; im zweiten und dritten Obergeschoss, das Ethnologisches Museum und das Museum für Asiatische Kunst.

Das Untergeschoss und das Dachgeschoss, insgesamt 16.000 qm Fläche, stehen für die Technik zur Verfügung; auf einer Fläche von 1.500 qm im Untergeschoss befinden sich die öffentlich zugänglichen Überreste des Schlosskellers.

Auf dem Dachgeschoss tritt das Neubauteil ‘Nord-Kubus‘ in Form eines Pavillons hervor, umgeben von einer 1500 qm große Belvedere-Terrasse mit Augenhöhe-Blick auf die wichtigsten historischen Baudenkmäler Berlins.

Beurteilung durch das Preisgericht

Nachbauten, in welcher Form auch immer, zählten durch alle Jahrhunderte hindurch zum Aufgabenbereich von Baumeistern und Architekten. Für die Vertreter der Moderne kamen Rekonstruktionen dagegen mehrheitlich einer Geschichtsklitterung gleich. Erst mit dem Wiederaufbau der Frauenkirche in Dresden erhielt die Rekonstruktion in der breiten Bevölkerung eine große Zustimmung. Unabhängig des Expertenstreits stellt jede bauliche Nachbildung eine enorme Herausforderung an Planer, ausführende Firmen und Bauherrschaften dar. Angesichts des Aufwands, der Präzision in der Ausführung, aber auch der Wirkung der raumhaltigen Fassade des Berliner Schlosses, verblasst der akademische Streit vor der handwerklichen Leistung, auch wenn zur Planung und Ausführung neben notwendigen Handarbeiten modernste Maschinen zum Einsatz gekommen sind. Unabhängig davon ist die neue, nach den historischen Dokumenten wiedererrichtete Außenwand ein grandioses Beispiel für Nachhaltigkeit. Sie ist dauerhaft, ihr Material, den Naturstein betreffend, beinhaltet wenig graue Energie, und die Lebenszykluskosten, sind trotz hoher Primärkaufaufwendungen, günstig. Für die architektonische Bewertung steht jedoch die ästhetische Nachhaltigkeit als Ergebnis der technischen und ökonomischen Aufwendungen an vorderer Stelle. Dabei spielt es keine Rolle, wann der Entwurf entstanden ist, allein, welche materielle und gestalterische Qualität er hat. Eben diese Qualität wird es sein, an der sich die Betrachter über viele Generationen hinweg erfreut haben und in Zukunft lange Zeit erfreuen werden.
Lageplan

Lageplan

links: Vergleich des alten mit dem neuen Schloss: vorbarocke Bauteile (gelb); barocke Bauteile (grau); um Mitte des 19. Jhts gebaute Kuppel (dunkelgrau); um Ende des 19. Jhts errichteter Anbau (ocker); neue moderne Bauteile (hellblau). // rechts: Vergleich zwischen den durchquerenden öffentlichen Achsen im alten und neuen Schloss

links: Vergleich des alten mit dem neuen Schloss: vorbarocke Bauteile (gelb); barocke Bauteile (grau); um Mitte des 19. Jhts gebaute Kuppel (dunkelgrau); um Ende des 19. Jhts errichteter Anbau (ocker); neue moderne Bauteile (hellblau). // rechts: Vergleich zwischen den durchquerenden öffentlichen Achsen im alten und neuen Schloss

Perspektivischer Schnitt

Perspektivischer Schnitt

Querschnitte

Querschnitte

Details der neuen Passagenfassade

Details der neuen Passagenfassade

Blick auf den neuen Ostflügel und die rekonstruierte Nordfassade

Blick auf den neuen Ostflügel und die rekonstruierte Nordfassade

Blick von oben auf den neuen Ostflügel und die rekonstruierte Südfassade

Blick von oben auf den neuen Ostflügel und die rekonstruierte Südfassade

Blick auf die rekonstruierte Südfassade

Blick auf die rekonstruierte Südfassade

Vedute des Retaurantspavillons auf dem Dach

Vedute des Retaurantspavillons auf dem Dach

Schlüterhof: Vedute zweier rekonstruierten und des neuen westlichen Flügels. Im Hintergrund: die Tempelsfront der Alten Nationalgalerie

Schlüterhof: Vedute zweier rekonstruierten und des neuen westlichen Flügels. Im Hintergrund: die Tempelsfront der Alten Nationalgalerie

Passage: Vedute des neuen Kolonnadenwegs und des rekonstruierten Nordportals

Passage: Vedute des neuen Kolonnadenwegs und des rekonstruierten Nordportals

Passage: Blick auf die Passage aus dem Atrium des rekonstruierten südlichen Portals. Im Hintergrund: die Kolonnade des Alten Museums

Passage: Blick auf die Passage aus dem Atrium des rekonstruierten südlichen Portals. Im Hintergrund: die Kolonnade des Alten Museums

Foyer: Vedute des rekonstruierten Triumphsbogen-Portals und der neuen Loggien

Foyer: Vedute des rekonstruierten Triumphsbogen-Portals und der neuen Loggien

Foyer: Blick auf die neuen Loggien aus dem rekonstruierten Portal III

Foyer: Blick auf die neuen Loggien aus dem rekonstruierten Portal III

Treppenhalle: Der Treppenbereich vom dritten Geschoss gesehen (Autor der „Kunst am Bau“ - Schwarze Fahne: Kang Sunkoo)

Treppenhalle: Der Treppenbereich vom dritten Geschoss gesehen (Autor der „Kunst am Bau“ - Schwarze Fahne: Kang Sunkoo)

Vedute des Skulpturensaals mit der originalähnlichen Aufstellung restaurierten Schlüters Figuren, die auf die Kolossalsäulen des Portal IV standen

Vedute des Skulpturensaals mit der originalähnlichen Aufstellung restaurierten Schlüters Figuren, die auf die Kolossalsäulen des Portal IV standen

Vedute der Ausstellungshalle im neuen Spreeflügel

Vedute der Ausstellungshalle im neuen Spreeflügel

Vedute der zweigeschosse-hohen Ausstellungshalle im neuen ‚Kubus‘-Baukörper, der sich mit Loggien zum Foyer hinöffnet

Vedute der zweigeschosse-hohen Ausstellungshalle im neuen ‚Kubus‘-Baukörper, der sich mit Loggien zum Foyer hinöffnet

Auditorium: Blick auf die Innenwand der rekonstruierten Westfassade

Auditorium: Blick auf die Innenwand der rekonstruierten Westfassade

Multifunktionssaal: Vedute des Saals mit ebenerdig gesetzen beweglichen Stufen

Multifunktionssaal: Vedute des Saals mit ebenerdig gesetzen beweglichen Stufen