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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2020

Gedenk- und Lernort KZ-Außenlager Laagberg in Wolfsburg

Anerkennung

Preisgeld: 4.000 EUR

TRU ARCHITEKTEN

Architektur

capattistaubach urbane landschaften

Landschaftsarchitektur

chezweitz GmbH

Szenographie

Die Exponauten. Ausstellungen et cetera Joachim Baur | Katrin Pieper

Szenographie

Beurteilung durch das Preisgericht

Architektur
In dem heterogenen städtischen Umfeld erscheinen die Gedenkstätte und der Lernort widersprüchlicher Natur, nämlich zum einen extrem zurückhaltend in die Erde versenkt und über zwei Atrien belichtet, zum anderen dominant präsent durch das weithin leuchtende Billboard aus der Alltagswelt. Dieses Spannungsfeld war auch bei der Diskussion des Preisgerichts zwischen Ablehnung und Zustimmung spürbar. Die ganze Arbeit strahlt einen wohltuend eleganten Minimalismus mit einer starken Kraft der Proportion aus. Auch das direkte Umfeld der Gedenkstätte könnte man als lapidar bezeichnen, wenn man nicht merken würde, dass genau das die Intention des Verfassers ist: alltäglich und erhaben – zurückhalten und dominant. Ob das für die gestellte Aufgabe die richtige Antwort ist, wurde im Preisgericht stark diskutiert. Die gleiche Kontroverse bezieht sich auch auf die Zeichen im direkten Umfeld und im größeren städtischen Kontext. Nur die Außenränder der Fundorte des ehemaligen KZ-Außenlagers zu umfahren, erscheint zu wenig. Bewusst lassen die Verfasser hier große Leerstellen, genauso wie der Entwurf eher einer Ideenskizze gleicht, die vieles offenhält, wie beispielsweise die Materialität des Gebäudes. Die Konzentration liegt auf der grundsätzlichen Idee mit einer großen Offenheit zur Umsetzung. Darin liegt die Kraft der Arbeit – allerdings auch die Schwäche.

Freiraum
Die Arbeit zeichnet sich durch eine starke Fokussierung auf die skulpturale Ausformulierung eines „Billboards“ aus. Dieses Element überlagert eine mögliche freiräumliche Gesamtkonzeption, die mit einigen Lichtbändern und einer Erdskulptur als szenografischer Rundgang im Quartier zu schwach erscheint. Das besondere Thema der historischen Waldkante wird gänzlich außer Acht gelassen. Insgesamt eine interessante Arbeit, die jedoch die freiräumlichen Potentiale nicht ausschöpft.

Ausstellungsgestaltung
Die Ausstellungsarchitektur im UG basiert auf einer Gitterstruktur, die eine hohe Transparenz und visuelle Leichtigkeit erzeugt. Die originelle und flexible Ausstellungsgestaltung bietet Möglichkeiten für wechselnde Ausstellungsinhalte. Die räumliche Wirkung der Ausstellung im EG mit einem Archivregal und den Fundamentkisten der Baracke 4 lässt sich nur erahnen.