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Einladungswettbewerb | 04/2019

Entwicklung eines Gestaltungsleitfadens für ein neues Stadtquartier am Rheinufer in Germersheim

2. Preis

Preisgeld: 7.500 EUR

GJL+ Freie Architekten Grube Jakel Löffler Frenz Graf PartGmbB

Architektur

Erläuterungstext

STÄDTEBAULICH-GESTALTERISCHES KONZEPT

Grundprinzip des Entwurfs ist die Orientierung zum Wasser und die Blickachsen, die zum
Wasser hergestellt werden. Die Anordnung der Häuser an der Uferkante erinnert an eine
Bootsanlegerstelle.

GESTALTERISCHES KONZEPT GEBÄUDE

Der Entwurf und der Gestaltungsleitfaden sind in drei strukturelle Stufen unterteilt. Davon ist die primäre Struktur ein verpflichtendes Regelwerk. Dieses soll gewährleisten, dass alle
Gebäude, trotz unterschiedlicher Nutzungen, einen gemeinsamen Charakter erhalten. In der sekundären und tertiären Struktur werden Möglichkeiten genannt, um die einzelne Gebäude und die unterschiedlichen Nutzungsansprüche individuell zu gestalten. Die gesamte Struktur kann als Baumdiagramm gelesen werden.

In der primären Struktur werden drei charakteristische Merkmale aller Häuser festgelegt. Das erste Prinzip ist die Unterteilung des Hausvolumens in drei Teile: einen Sockel, ein
Hauptvolumen und ein Staffelgeschoss. Die Unterteilung ermöglicht nicht nur eine
Unterteilung in verschiedene Nutzungsbereiche, sondern auch den Einsatz verschiedener
Materialien.

Das zweite Prinzip ist das Vordach, das zum einen die Unterteilung des Baukörpers verdeutlicht und zum anderen als gestalterisches Element mit der Verschattung auf der Fassade spielt.

Das dritte Prinzip ist die Fensterteilung. Um ein einheitliches Gesamtbild für alle Nutzungseinheiten zu erzeigen, werden die einzelnen Elemente auf eine Breite von 75 cm festgelegt. Diese Elemente können aneinander gereiht werden. Die Brüstungshöhen variieren von 0 über 60 bis 90 cm. Die abwechselnde Anordnung dieser Fensterformate, in Berücksichtigung der räumlichen Nutzungen, ergibt eine abwechslungsreiche Fassade.

Bei der sekundären Struktur handelt es sich um eine Vorgabe von Materialität im Sockel sowie Staffelgeschoss. Das gewählte Material soll dabei im selben Farbton angestrichen werden wie die Putzfassade.

Die tertiäre Struktur stellt die Farbauswahl dar. Mit verschiedenen Farben aus derselben
Farbfamilie besteht die Möglichkeit für eine individuelle Farbwahl und den Erhalt eines
einheitlichen gestalterischen Ausdrucks.

Durch eine gemeinsame Grundstruktur die im ersten Prinzip festgelegt wird haben alle
Gebäude des Areales ähnlich Merkmale, auch wenn sie sich in ihrer Nutzung unterscheiden. So erzeugen Eckfenster im Bürogebäude einen ähnlichen Ausdruck wie die Loggien des Wohnhauses. Auch die Rundungen der Loggien und Balkone wird in der Kubatur der Büros und Hotels übernommen. Durch die gleichen Fensterformate entsteht hier auch ein Gefühl des Zusammenhangs.

Ein wichtiges Merkmal der Wohngebäude sind die Loggien und Balkone. Diese stellen die
Blickachsen zum Rhein her und sind ein wichtiger Aufenthaltsort der Bewohner. Diese
nähern sich ihrer Form an Wellen an und orientieren sich alle zum Wasser. Sie ermöglichen allen Bewohnern einen direkten Blick zum Rhein. Die Geländer sind zudem aus Glas und ermöglichen so auch einen Durchblick.

NACHHALTIGKEIT

Im Sockelbereich wird ein wetterbeständiger Klinker gewählt. Dieser kann den Witterungsverhältnissen des Hochwassers standhalten. Er bildet zudem eine klare Zonierung der Gebäude in einen unteren, öffentlichen und einen oberen, privaten Gebäudeteil. Im oberen Bereich wird eine Putzfassade vorgesehen. Das Staffelgeschoss wird in der gleichen Materialität wie der Sockel ausgebildet. Als verbindendes Gestaltungselement dient die Farbe, die die Klinkerfassade mit der Putzfassade verbindet. Als Sonnenschutz werden Markisoletten verwendet. Diese können individuell verstellt und farblich an das Gebäude angepasst werden.