Niedersächsischer Staatspreis für Architektur 2020

Im Mai 2015 wurde das Teilgrundstück 1 am Heinrich-Böll-Weg in Hannover-Misburg in einem Bewerbungsverfahren ausgeschrieben. btp architekten haben für meravis einen Entwurf mit vier Passivhaus-Stadtvillen und einer die Gebäude verbindenden Tiefgarage entwickelt. Im Auswahlverfahren für das Grundstück, für das 13 Entwürfe eingereicht wurden, ist der Entwurf von btp architekten als Sieger hervorgegangen.

Die Bebauung mit vier Stadthäusern bildet den nördlichen baulichen Abschluss des Steinbruchsfelds und definiert den Übergang zu de angrenzenden Quartierpark.
Das Baugrundgrundstück wurde dem B-Plan folgend mit vier III-geschossigen Stadthäusern bebaut. Ein Staffelgeschoss mit je zwei Penthousewohnungen und großen Dachterrassen wird in die Fassaden eingefasst und lässt die Stadthäuser viergeschossig erscheinen. Leichte, geschossweise Verdrehungen erzeugen über alle vier Hausseiten subtil ein spannungsreiches, plastisch mäandrierendes Erscheinungsbild der einzelnen Gebäude.
Die formale Korrespondenz der Einzelgebäude unterstützt den Quartiersgedanken und die Adressbildung. Jede Einheit wird als Teil des Ganzen wahrgenommen. Die Bebauung entwickelt eine eigene Identität aufgrund der durchgängigen Gestaltung der Gebäude wie auch der gemeinschaftlichen Freiflächen.

Die Eingänge zu den Häusern markieren sich eindeutig zum Heinrich-Böll-Weg, erhalten eine individuelle Gestaltung und unterstützen so die Ortung und Orientierung im System. Zwischen den Häusern entstehen gestaltete Freiräume mit einer hohen Aufenthaltsqualität welche z.T. der privaten Nutzung der Erdgeschossbewohner wie auch der gemeinschaftlichen Nutzung dienen.

In jedem der vier Häuser werden die Wohnungen über ein zentral angeordnetes, von oben belichtetes Treppenhaus erschlossen. Die gewählte Typologie optimiert die Ansprüche an vielfältige Ausblicke und große Belichtungsflächen zum Einen und ein wirtschaftliches Verhältnis von Wohn- zu Verkehrsfläche zum Anderen. Alle Wohnungen richten sich mit Ihren Wohn-, Individual- und Freiräumen mindestens zu zwei, teilweise zu drei Himmelsrichtungen aus.

Die vier Wohngebäude sind als Passivhäuser erstellt. Geothermie, Solarthermie und Photovoltaik sorgen für eine ökologische Wärme- und Stromerzeugung. Die Begrünung der Dächer und der Tiefgarage dient neben den gestalterischen Qualitäten zudem der Verbesserung des Mikroklimas wie auch der Regenwasserretention.