modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Award / Auszeichnung | 10/2020

Auszeichnung vorbildlicher Bauten in Nordrhein-Westfalen 2020

Rheinboulevard Köln-Deutz

DE-50679 Köln, Kennedyufer Köln Deutz

Auszeichnung

Planorama Landschaftsarchitektur – Maik Böhmer

Landschaftsarchitektur

Grüning Consulting GmbH - Beratende Ingenieure

sonstige Fachplanung

Pirlet & Partner Ingenieurgesellschaft mbH

Sachverständigenwesen

Stadt Köln, Amt für Landschaftspflege und Grünflächen

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Landschaft und Freiraum

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 05/2013
    Fertigstellung: 01/2016

Projektbeschreibung

Der Entwurf berücksichtigt sowohl die historischen Zusammenhänge zwischen Köln und Deutz, als Erweiterung des Stadtkerns mit wechselnder historischer Bedeutung, sowie die 2004 im von der Stadt beauftragten Workshop erarbeiteten Analysen der gegenwärtigen Situation. Insbesondere im resultierenden Maßnahmenkatalog von 2006 wird das Potential des rechtsrheinischen Ufers erkannt und eine engere Verbindung zwischen Deutz, dem Rhein und der linksrheinischen Seite angestrebt.
Als schlüssige Folgerung dieser Vorgaben versetzt der Wettbewerbsbeitrag den Rhein als bisherige, gefühlte Grenze der Stadt ins eigentlichen Zentrum mit neuen Erholungsflächen, Aktivitätsräumen und repräsentativen Außenanlagen. Der neue Identität stiftende Stadtraum respektiert dabei die vielfältige und diversifizierte Nutzung des Ufers mit seinen angrenzenden Bewohnern durch eine entsprechende Zonierung in drei ineinander übergehende Teilbereiche.

Bis 2015 wird der 1. Bauabschnitt mit der 450 Meter langen Ufertreppe zwischen Hohenzollernbrücke und Deutzer Brücke realisiert. Die Sitzstufen werden oberhalb vom Panoramaweg begleitet, welcher durch den Hochwasserschutz vom Boulevard geschieden und mit Aussichtsbastionen rhythmisiert ist. Der im Süden in die neue Stufenanlage hineinragende Turm des Römercastells Divitia wird in die Anlage integriert und erstmals wieder erfahrbar sein. Der Turm bildet zugleich den Auftakt zu weiteren in die Boulevardplanung einbezogenen Grabungsfunden im Bereich vor dem Kloster Alt St. Heribert.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Stadt Köln verfolgte mit der Umgestaltung eines etwa 500 Meter langen Uferstreifens auf der rechten Rheinseite das Ziel, den Rhein für die Deutzer erreichbar zu machen und gleichzeitig den Abschnitt zwischen Hohenzollern- und Deutzer Brücke an das Stadtzentrum heranzuführen. Die langgestreckte Ufertreppe bietet einen beeindruckenden Blick auf die Welterbe-Kulisse der Altstadt. Die Treppe selbst ist in überzeugender Weise durch Aufweitungen, Podeste und Bastionen gegliedert, die Belange von Flaneuren wurden ebenso berücksichtigt wie die von Radfahrern. Rampen garantieren die barrierefreie Anbindung der unteren und damit gewässernahen Podeste. Das Projekt war in Bezug auf Gewässerbau und Hochwasserschutz eine echte Herausforderung. Der Treppenanlage sieht man diese Schwierigkeiten nicht an; sie wirkt leicht und selbstverständlich. Überraschend aufgetauchte archäologische Funde wurden nicht als Hindernis für das Projekt gesehen, sondern bereichernd in das Gesamtkonzept integriert. Die Jury würdigt nicht nur die stimmige Gesamtkonzeption, sondern auch die Detailausformung und die Materialauswahl der Anlage. (…) Vorbildlich sieht das Preisgericht auch die im Vorfeld des Großprojektes durchgeführten Beteiligungsverfahren der Kölner Bürgerschaft. Die gemeinsamen Planungsworkshops dürften mit zu der großen Akzeptanz dieses beeindruckenden Vorhabens beigetragen haben.