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Award / Auszeichnung | 10/2020

Auszeichnung vorbildlicher Bauten in Nordrhein-Westfalen 2020

Wohnquartier "Holsteinstraße"

DE-51065 Köln, Holsteinstraße

Auszeichnung

GAG Immobilien AG

Projektentwicklung

LORBER PAUL Architektur und Städtebau

Architektur

a+m Architekten Ingenieure GmbH

Architektur

scape Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    11.400m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 10/2016
    Fertigstellung: 07/2018

Projektbeschreibung

Das Areal in Köln-Mülheim liegt im ehemaligen Bachbett der jetzt kanalisierten Strunde auf dem Gelände eines aufgegebenen Redemptoristenklosters. Es zeichnet sich durch starke Durchgrünung und einen Höhenversprung zum Friedhof aus. Dieser Versprung ist Resultat des vormaligen Bachlaufs. Dessen früheres Mäandrieren nimmt die Anordnung der Baukörper auf und bildet öffentliche Freiräume, die sich mit dem Stadtteil verzahnen. Zwei ruhige Baukörper schaffen in diesem heterogenen Umfeld eine geborgene, identitätsvolle Atmosphäre, die sich nicht blockartig verschließt und den Charakter der speziellen Lage im ehemaligen Lauf der Strunde, am Friedhof und zwischen den bestehenden Blockstrukturen bewahrt. Die Höhenentwicklung reagiert auf die Maßstäblichkeit und Körnung des Viertels. Die präzise Gebäudesetzung und innere Gebäudestruktur reagieren auch auf die vorhandene Schallimmission durch den Bahngüterverkehr. Das Quartier wird durch ansprechende Neubauten aufgewertet und verleiht hier dem Wohnungsmarkt durch den Mix aus frei finanzierten und geförderten Einheiten wichtige Impulse. Erhalten bleibt die Kapelle der früheren Klosteranlage. Der markante Bau wird in die Neubebauung integriert und zukünftig als Gemeinschaftsraum genutzt. Solche Gemeinschaftsräume für Nachbarschaftstreffen oder soziale Institutionen aus dem Veedel sind in anderen Siedlungen wie in Stammheim oder im Buchheimer Carlswerkquartier bereits erfolgreich umgesetzt worden. Es geht um den Aufbau bedarfsgerechter Angebote, um Kommunikation im „neuen“ Umfeld, die Stärkung der Nachbarschaft, nachbarschaftlichen Zusammenhalt sowie nachbarschaftlicher Hilfe. Glaskunstwerke des ehemaligen Klosters wurden in den Erweiterungsbau der Kapelle integriert und sorgen für den Erhalt historischer Werte der Redemptoristen. Die Mitarbeiter der GAG arbeiten intensiv mit den Gremien und Arbeitskreisen im Quartier aktiv an der sozialen Quartiersgestaltung mit. Gebäude- und Freiraumplanung setzten sich den respektvollen Umgang mit dem Baumbestand zum Ziel: Die bestehenden, die Straße prägenden Baumalleen – teilweise erhaltens- bzw. schützenswert - wurden in den Randbereichen integriert. Somit wurde die Grundlage für eine „grüne Lunge“ gelegt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Im Kölner Stadtteil Mülheim wurde auf einem ehemaligen Klostergelände die vorhandene, nicht denkmalgeschützte Kapelle in vorbildlicher Weise in die Entwicklung eines neuen Wohnquartiers mit rund 120 Wohnungen integriert. Sie war städtebaulicher Ausgangspunkt der Neubebauung, die sich wie eine schützende Hand um das Solitärbauwerk entwickelt. Die ehemalige Kapelle dient heute als Nachbarschaftstreff und wird auch von Vereinen aus der Umgebung genutzt, die sich für den Erhalt stark gemacht hatten. Die neue Wohnanlage fügt sich gleichzeitig wohltuend proportioniert in den Stadtteil ein und reagiert mit unterschiedlichen Höhenentwicklungen sehr behutsam auf die unterschiedliche Umgebungsbebauung. Ruhige Baukörper mit wertiger Ausbildung der Eingangssituationen und der Balkonausführungen runden den wohltuenden Eindruck ab. Die geschickte, geradezu fließende Anordnung der Baukörper, die neuen und sehr sinnvollen öffentlichen Wegeverbindungen durch das Quartier sowie verschiedene interessante Sichtachsen machen die Anlage trotz der Vielzahl neuer Wohnungen zu einem Gewinn auch für die angrenzenden Bewohnerinnen und Bewohner. (…) Die Jury lobt den respektvollen Umgang mit Gebäude- und Baumbestand, das offene sich in den Stadtteil öffnende und vernetzende städtebauliche Konzept, die Mischung von frei finanzierten und geförderten Wohnungen bei insgesamt hohem und gleichartigem Gestaltanspruch und die soziale Vernetzung in den Stadtteil durch den Nachbarschaftstreff.
Lageplan

Lageplan