modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Award / Auszeichnung | 10/2020

Auszeichnung vorbildlicher Bauten in Nordrhein-Westfalen 2020

Haus am Buddenturm

DE-48143 Münster, Buddenstraße 10

Auszeichnung

hehnpohl architektur bda

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 09/2018

Projektbeschreibung

Das Haus am Buddenturm befindet sich in der Altstadt von Münster. Die Buddenstraße weist im Bereich des Grundstückes 3 Fluchten auf: die beiden Baufluchten der west- und östlich angrenzenden Häuserzeilen und als dritte die der eigenen Grundstücksgrenze. Diese drei Fluchten zeichnen sich in der Fassade ab. Die Kraggeschosse zeigen eine kollektiv verankerte Typologie von städtischer Maßstäblichkeit. Die Straßenfassade hat 3 Öffnungen. Im EG als Kupferfassade, im 1. OG als Eckverglasung mit tiefem Fassadeneinschnitt und im 2. OG als Öffnung mit geringerem Fassadeneinschnitt. Diese Einschnitte ermöglichen den Blick in die Tiefe der Straße zum mittelalterlichen Buddenturm. Die Staffelung der Fassade zeigt sich auch im Innenraum. Im Bereich des Treppenraumes fächert sich das Haus geschoßweise zunehmend zum Tageslicht auf, das durch Dachverglasungen an den Traufwänden und im First in das Haus gelangt. Das Haus ist über 4 Geschosse organisiert. Im EG befinden sich das Entrée, ein Multifunktionsbereich, der Innenhof und die Garage. Im 1. OG folgen der Wohn- und Essbereich, die Küche und eine Dachterrasse mit Blick auf die Observantenkirche. In den weiteren Obergeschossen befinden sich ein weiterer Wohnbereich sowie die Schlaf- und Arbeitszimmer mit Bädern.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Einfamilienhaus am Buddenturm in der Altstadt von Münster überzeugt durch seine städtebauliche Maßstäblichkeit und Einbindung. Historische Formen und Materialien aus der umgebenden Bebauung werden in einer zeitgemäßen und ausdrucksstarken Architektursprache in eine neue Form überführt. Die Buddenstraße weist im Grundstücksbereich drei Fluchten auf, die in der Fassade aus kohlegebrannten, langformatigen Handformziegeln als schräg überkragende Geschosse gekonnt und ablesbar aufgegriffen werden. Die Staffelung der Fassade ist auch im Innenraum ablesbar. Der offene Grundriss ist gut organisiert und bietet sinnvolle wie auch spannende Lösungen für die grundstücksbedingt schwierige natürliche Belichtung. So öffnet sich das Gebäude durch Dachverglasungen an den Traufwänden nach oben zunehmend dem Tageslicht. Durch in die auskragende Fassade eingefügte Eckverglasungen wird der Einblick in die Tiefe der Straße und zum mittelalterlichen Buddenturm ermöglicht. Der gesamte Entwurf zeichnet sich durch großes stadträumliches Verständnis, respektvollen Umgang mit der umgebenden Bebauung, durch eine stringente Auswahl der Materialien, präzise Detailplanung und sorgfältige handwerkliche Umsetzung aus. Ausdrücklich erkennt die Jury an, dass ausschließlich nachhaltige Materialien verwendet wurden, die nach Ende der Lebensdauer des Gebäudes getrennt recycelt werden können. (…)